Hauptverein/ Sportpolitik: Wie der Sport zu seinen Arenen kommt

Der Ball rollt hier schon lange nicht mehr, jetzt darf auch der Bagger kraftvoll zubeißen. Ab Mitte August wird aus dem Hartplatz in der Sindelfinger Rosenstraße ein Kunstrasen. Direkt daneben bekommen die Leichtathleten neue Trainingsflächen. Damit setzt die Stadt einen weiteren Haken ins Sportstättenkonzept, während die nächsten Bausteine Ecken und Kanten bekommen.
Im Sindelfinger Gemeinderat war die Sache kein großes Thema mehr. Genau wie zuvor im Sportausschuss haben die Stadträte den Bauabschnitt freigegeben.
Die Fußballer des GSV Maichingen spielen im Allmendstadion bereits auf ihrem neuen Rasen. Die Aschenbahn wich einem modernen Kunststoffbelag, aus dem Hartplatz nebenan an der Rudolf-Harbig-Straße ist schon ein Kunstrasen geworden. Auch die Fußballer der VfL Sindelfingen trainieren und spielen heute auf einem Kunstrasen. Dieser entsetzt den einstigen unteren Rasenplatz zwischen Glaspalast und Hinterweil an der Willy-Brandt-Allee.
Hartplatz an der Rosenstraße
Die Garten Moser GmbH soll am 10. August loslegen. Die Reutlinger hatten schon die beiden Kunstrasen in Maichingen und am Glaspalast umgebaut. Jetzt wird auch aus dem Hartplatz an der Rosenstraße ein Kunstrasen. Nebenan wird die Werferwiese eingeebnet, aber erst dann gesät, wenn es die Witterung zulässt. Die Spezialisten bringen die Nebenanlage der Leichtathleten in Schuss. Außerdem gibt es neue Einlass-Kassenboxen und ein Funktionsgebäude für Lagerflächen und Toiletten. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von vier Monaten und Kosten von rund zwei Millionen Euro.
Floschenstadion
Wann es hier konkret losgeht, hängt auch davon ab, wie sich die Finanzen der Stadt entwickeln. Konkrete Aussagen gibt es hierzu nicht, aber geplant ist, dass der Bebauungsplan diesen Winter ausgelegt wird. Läuft alles wie vorgesehen, könnte es in den Jahren 2020/21 ans Eingemachte gehen. Vorher soll es ein „möglichst breites Verfahren“ geben, wie der Sportamtsleiter Christian Keipert sagt. Dazu gehören Runden, in denen sich die Arbeitsgruppe mit der Bürgerinitiative trifft, eine EU-weite Ausschreibung und ein Wettbewerb mit Preisgericht.
8,727 Millionen Euro stehen im Plan der Stadt. Das Hauptgebäude mit Umkleide, Kegelbahn, Hausmeisterwohnung, Kraftraum und ehemaliger Stadiongaststätte wird abgerissen und in abgespeckter Form wieder hingestellt, was etwa die Hälfte der Summe verschlingt, die Tribüne eine weitere Million. Große Posten sind dazu die Außenanlagen und Grünflächen mit 800 000 Euro und die Parkplätze mit 700 000 Euro. Kiosk, Kasse, Wege – eine Menge Punkte gilt es zu beachten. Und nicht zuletzt sind da noch das Spielfeld für die Fußballer und die Anlagen für die Leichtathleten.
Standort Glaspalast
Hier entstehen noch ein kleineres Funktionsgebäude mit Lagerflächen und öffentliche WC-Anlagen, dazu werden die Außenanlagen und Grünflächen hergerichtet. Insgesamt soll das 262 000 Euro kosten.
Standort Allmend
Kosten von 4,196 Millionen Euro sollen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 im und rund ums Allmendstadion noch anfallen. Für die Kicker besonders wichtig ist das Kunstrasen-Spielfeld, das zwischen der Allmend-Tribüne und dem Gymnasium Unterrieden seinen Platz findet. Das Funktionsgebäude macht Platz für ein neues. Es entstehen Lagerflächen, Toiletten, ein Kiosk. Ran geht es auch an die Grünflächen. Im Inneren der Tribüne wird in Zukunft weiteres Material für den Sport gelagert.
Jürgen Wegner berichtete unter anderem aus dem Sindelfinger Gemeinderat, wie dieser im Oktober 2008 den Abriss des Floschenstadions beschloss, wie die Verwaltung im November 2014 wegen davongaloppierender Kosten die Reißleine zog, wie im März 2015 ein Gutachten auf den Weg gebracht wurde und wie am 19. Juli 2016 die Entscheidung fiel das Stadion doch zu sanieren.
Heimische Flora statt Heimspiel für den VfL: der Hartplatz in der Rosenstraße. Mitte August wird er angebaggert. Bilder: Wegner
Quelle: SZ/BZ-Online