Tennis: Die Tennis-Elite gibt sich die Ehre

Tennis: Bei den 5. Sindelfingen Senior Open tummelten sich in allen Altersklassen zahlreiche Hochkaräter

208 Tennisspieler kämpften bei schweißtreibenden Temperaturen auf der Anlage des VfL Sindelfingen sechs Tage lang um die Punkte. Am Sonntag gingen die Finalspiele über die Bühne. In vielen Altersklassen standen sich dabei Spieler aus den Top-Ten der deutschen Rangliste gegenüber.

Am Ende musste sich Hans-Peter Balke geschlagen geben. Mit 4:6 und 4:6 unterlag er bei der 5. Auflage der Sindelfingen Senior Open in der Herren-70-Konkurrenz seinem Widersacher Bernd Ganther, Nummer fünf in Deutschland, vom TC Freiburg. Unzufrieden mit seinem Auftritt war der Waldenbucher, selbst immerhin deutschlandweit die Nummer drei in seiner Altersklasse, aber nicht. „Ich habe mir vor einigen Wochen den großen Zeh gebrochen. Das habe ich auf dem Platz schon gemerkt. Man ist einfach oft zu spät am Ball, das ist aber ganz normal“, konstatierte Hans-Peter Balke nach seiner knappen Finalniederlage.

Am Ende überwog bei ihm ohnehin die Freude, endlich mal wieder unter Wettkampfbedingungen auf dem Platz gestanden zu haben. „Auf Grund des Coronavirus ist unsere Punktspielrunde ausgefallen. Zudem gibt es aus demselben Grund in diesem Sommer einfach viel weniger Turniere. Deshalb waren das in diesem Jahr meine ersten drei Begegnungen. Und das hat großen Spaß gemacht“, sagte Balke.

Siegerin mit Muskelkater

Ganz ähnlich sah das Regina Maršikova. Die 61-jährige Tschechin, die 1977 bei den French Open in Paris den Damen-Doppeltitel gewann und dort zudem im Einzel gleich dreimal in Folge das Halbfinale erreichte, stand seit September 2019 nicht mehr in einer offiziellen Partie auf dem Platz. „In der Halle spiele ich nicht, um meine Gelenke zu schonen. Und in diesem Sommer ist ja bisher eigentlich alles abgesagt worden“, sagte die Akteurin vom TC Weiss-Rot Stuttgart, die am Sonntag in Sindelfingen nicht nur bei dem Damen 60 sondern auch in der Mixed-Konkurrenz gemeinsam mit dem Sindelfinger Jochen Rach ganz oben stand. Wann die ehemalige Grand-Slam-Gewinnerin in den nächsten Tagen wieder zum Schläger greift, wusste sie am Sonntag indes noch nicht. Der Grund: Muskelkater. „Vor allem die Aufschlagbewegung war ich wirklich überhaupt nicht mehr gewohnt. Das merke ich gerade richtig“, sagte Regina Maršikova mit einem gequälten Lächeln.

Gut Lachen hatte indes der Gewinner der Herren-65-Konkurrenz, Hermann Klein. „Es hat großen Spaß gemacht hier zu spielen. Auch wenn es am Finalwochenende richtig heiß war. Aber immerhin war es eine trockene und keine schwüle Hitze“, so der Turniersieger vom TC Luitpoldpark München, der auch ein Lob für die Turnierleitung um Turnierdirektor Boris Clar übrighatte. „Das ist eine top organisierte Veranstaltung auf einer super Anlage“. Voll des Lobes über die hohe spielerische Qualität des Turniers zeigte sich der Sindelfinger Lokalmatador Michael Baarsch, der sich bei den Herren 40 erst im Finale dem topgesetzten deutschen Ranglistenspieler Sven Schulz vom TC Denzlingen geschlagen geben musste. „Wir hatten ein sehr starkes und ausgeglichenes Teilnehmerfeld, bei dem nahezu jeder gegen jeden hätte gewinnen können“, so Baarsch.

Junge Turnierleitung

Aussagen wie diese hörte Boris Clar in den letzten Tagen gerne. Der Abteilungsleiter der VfL-Tennisabteilung, der bei den Senior Open als Turnierdirektor verantwortlich zeichnete, zog am Ende dann auch ein positives Turnierfazit. „Wir hatten 208 Teilnehmer in mehr als 10 Kategorien. Davon zahlreiche deutsche Top-Spieler in ihren jeweiligen Altersklassen. Das hat sich in einem guten spielerischen Niveau bemerkbar gemacht“, sagte Clar, der sich auch bei der hohen Akzeptanz hinsichtlich der geltenden Corona-Auflagen zufrieden zeigte. „Die Leute haben auf etwas mehr Abstand geachtet“. Und auch die souveräne Abwicklung der Spiele durch die Turnierleitung freute den VfL-Abteilungsleiter. „Das hat die junge Truppe hervorragend gemacht. Dafür gibt es von mir ein ganz großes Lob“, verkündete Boris Clar.

Dieses Lob nahmen Erik Lindmüller und Melissa Felber stellvertretend für die vielköpfige Turnierleitung gerne an. „Wir haben alle Spiele gut über die Bühne gebracht. Da hilft es uns natürlich, dass wir hier 20 Plätze zur Verfügung haben“, sagte Erik Lindmüller und ergänzte. „Man hat in diesem Jahr auch gemerkt, dass wir in Sachen Turnierkategorie in die Stufe S2 aufgestiegen sind. Da kommen einfach bessere Spieler zu uns“.

Alle Ergebnisse der 5. Sindelfingen Senior Open findet man im Internet auf der Seite mybigpoint unter der Rubrik Turniere.

Bild: Freuen sich über den gelungenen Turnierverlauf der 5. Sindelfingen Senior Open: Turnierdirektor Boris Clar und die ehemalige Grand-Slam-Siegerin Regina Maršikova, die am Wochenende gleich in zwei Kategorien triumphierte. Bild: Bilaniuk

Quelle: SZ/BZ-Online