Leichtatheltik: Der Sindelfinger Paralympicssieger stößt die Kugel bei einem Wettbewerb in Stuttgart auf 14,40 Meter
Der Sindelfinger Paralympicsieger Niko Kappel hat bei einem Wettkampf im Stadion Festwiese in Stuttgart einen neuen, noch inoffiziellen, Weltrekord in der paralympischen Wettkampfklasse der Kleinwüchsigen aufgestellt. Bei einem vom Württembergischen Leichtathletik Verband kurzfristig für die Kaderathleten offiziell organisierten Wettbewerb, stieß der 1,40 Meter große Weltmeister von 2017 die Kugel auf 14,40 Meter.
Auch für die Leichtathleten geht die Wettkampfzeit nach dem Corona-Lockdown wieder los. Mit einem Wettbewerb ohne Zuschauer, aber mit offiziellen Kampfrichtern, konnten sich die olympischen und paralympischen Athleten aus Württemberg in Stuttgart messen.
Bereits bei den ersten beiden Versuchen zeigte sich an diesem Tag die gute Verfassung von Niko Kappels. Mit 13,84 und 13,87 Metern kam der 25-jährige vom VfL Sindelfingen gut in den Wettkampf. Im vierten Versuch katapultierte Kappel dann die Kugel auf 14,40 Meter. Neuer Weltrekord. Er verbesserte damit die alte Bestmarke des Briten Kyron Duke aus dem Jahr 2019 von 14,19 Meter gleich um 21 Zentimeter.
Damit der Weltrekord auch offiziell anerkannt wird, muss auch immer ein Vertreter der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) den Sportler überprüfen. Da die NADA ursprünglich keinen Kontrolleur zu diesem Wettkampf geschickt hatte, wurde schnell ein Prüfer angefordert, der Niko Kappel eine Dopingprobe abgenommen hat.
Somit läuft nun der Antrag als offizieller Weltrekord beim Internationalen Paralympischen Komitee (IPC). Offiziell war der Wettkampf aufgrund der kurzfristigen Organisation der Veranstaltung nicht beim IPC angemeldet. Da alle weiteren Voraussetzungen erfüllt wurden, besteht die Hoffnung, dass der Weltrekord auch offiziell gewertet wird.
Bereits im vergangenen Jahr in Welzheim hatte Niko Kappel die Kugel bereits 14,46 Meter gestoßen. „Diese Weite haben wir damals gar nicht offiziell gemeldet“, sagt der 25-Jährige. Die Freude über seine zweitbestes Ergebnis ist bei Niko Kappel dennoch groß: „Ich bin völlig überwältigt von dieser Weite. Es hat fast alles zusammengepasst. Man sieht, dass wir auf dem Weg zu den ursprünglich terminierten Paralympics in diesem August mit unserem Leistungsaufbau richtig lagen. Das gibt mir viel Zuversicht und Selbstvertrauen für die kommenden Wochen und Monate.“
Der Sindelfinger hofft nun, dass das IPC die nachträgliche Genehmigung erteilt und die Weite anerkannt wird. „Doch auch wenn nicht, bleibt das herausragende Gefühl der Gewissheit, die Weite drauf zu haben“, sagt Niko Kappel. Schließlich hat ver auch schon mal sechs Zentimeter weiter gestoßen.
Quelle: SZ/BZ-Online