Handball: Im Angriff drückt der Schuh

Handball: Im Angriff drückt der Schuh

Handball – Verbandsliga: HSG Böblingen/Sindelfingen – SV Remshalden 23:24 (9:12) / Auch das dritte Saisonspiel verloren

Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben auch ihr drittes Saisonspiel verloren. Dennoch bestand für die Mannschaft von Ingo Krämer nach der knappen 23:24-Heimniederlage gegen den SV Remshalden nur wenig Grund, Trübsal zu blasen. „Abgesehen vom Ergebnis war das eine richtig gute Leistung meiner Jungs“, war der HSG-Trainer nicht unzufrieden.

Nichtsdestotrotz stehen nach drei Spielen immer noch null Punkte auf der Habenseite. Und das drückt bei den Spielern der HSG Böblingen/Sindelfingen aufs Gemüt. Fast apathisch liefen die Schützlinge von Ingo Krämer nach dem Spielende auf dem Spielfeld der Sommerhofenhalle herum. Ein jeder mit sich selbst beschäftigt. Und sichtlich enttäuscht, dass es auch im dritten Anlauf nicht mit den ersten Saisonzählern klappen wollte. „Wir waren verdammt dicht dran“, haderte auch der HSG-Coach nach der Schlusssirene, schwenkte aber sogleich ins Positive um. „Wenn wir so weiter spielen, dann holen wir noch unsere Punkte.“

Remshalden behält weiße Weste

Gegen den SV Remshalden fehlte bereits nicht viel, um endlich diesen Bock umzustoßen. Genau drei Sekunden waren es, die die HSG vom ersten Zähler trennten. Aber Kenneth Eckstein hatte etwas dagegen. Die mit 4:0 Punkten nach Sindelfingen gekommenen Remshaldener behielten dank des Treffers ihres Rückraumspielers ihre weiße Weste und feierten den Sieg und damit auch den Sprung an die Tabellenspitze ausgiebig.

Während der 60 Minuten war aber kein Unterschied zu erkennen, wer hier als Spitzenteam und wer als Außenseiter in das Spiel gegangen war. Was vor allem an der HSG lag, die das Ruder schnell an sich riss, mit 3:0 nach vier Minuten davonstürmte, sich aber nach 26 Minuten auch mit 7:11 in Rückstand wiederfand. „Wir haben das gar nicht mal so schlecht gemacht“, konstatierte Ingo Krämer, „aber der gegnerische Torwart hat teilweise spektakulär gehalten.“ In der Tat avancierte Remshaldens Schlussmann Tobias Klemm zur entscheidenden Figur auf dem Platz und ließ die HSG-Akteure reihenweise verzweifeln.

„Anstatt mit drei Toren zu führen“, so der „BöSis“-Trainer, ging sein Team mit einem 9:12-Rückstand in den zweiten Spielabschnitt. Aber auch das schien die Krämer-Sieben nicht weiter aus der Bahn zu werfen. Vor allem die beiden Außen Marian Heinkele (5 Tore) und Silas Tischner (6) erwischte einen guten Tag und hielten die HSG im Spiel. Tatsächlich gingen die Hausherren in der 41. Minute durch Dominic Horsch auch in Führung und leiteten damit einen spannende Schlussphase ein, in der die Hausherren aufgrund von Zeitstrafen aber minutenlang in Unterzahl agieren mussten. In der 57. Minute hatte die Führung aber immer noch bestand, als Marian Heinkele seine Farben mit 23:22 nach vorne warf.

Das Duell taumelte unweigerlich dem finalen Höhepunkt entgegen. Leider spielten nicht bei jedem HSG-Akteur die Nerven mit. Zwei Fehlpässe von Dominic Horsch, zwei technische Fehler von Marc Petri in den letzten Minuten verhinderten eine deutlichere Führung ihrer Mannschaft. So kam, was kommen musste: Kenneth Eckstein glich erst zum 23:23 aus, ehe er fast mit der Schlusssirene den 24:23-Siegtreffer für die Gäste markierte. „Wir haben das Tempo über die gesamten 60 Minuten hoch gehalten“, betrieb Ingo Krämer nach dem Spiel schnelle Aufbauarbeit. „Fehler passieren, gerade in Unterzahl. Aber die Jungs hatten sichtlich Spaß heute. Und das Publikum auch.“

 

HSG Böblingen/Sindelfingen: Camovic, Huber (beide im Tor); Petri (2 Tore), Richter, Horsch (2), Tischner (5/davon 1 Siebenmeter), Baumann (1), Raff (3), Fangerow (2/1), Elze, Wild (1), Frommer, Schwab (1), Heinkele (6)

Bild: Auch die 6 Treffer von Marian Heinkele verhalfen der HSG Böblingen/Sindelfingen nicht zum Sieg. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online