Fußball: Sindelfinger im Traum und Aidlinger im Glück

Lokalhelden beim Turnier des Profinachwuchses

Für Eliot Bujupi vom VfB Stuttgart und Tom Gerlach vom 1. FC Heidenheim ist der Weg in den Glaspalast besonders kurz. Der große Knaller kommt zum Schluss. Bujupi wird tatsächlich zum Finalhelden des VfB Stuttgart.

Fußball. Ein absolutes Weltklasseturnier vor der eigenen Haustüre spielen zu können, ist nur den Allerwenigsten vergönnt. Umso größer war die Vorfreude bei Eliot Bujupi, der keine 300 Meter Luftlinie vom Glaspalast im Sindelfinger Hinterweil lebt, als er im Laufe des Freitags die endgültige Zusage bekam, dass er mit dabei sein würde. Die kürzeste Anreise in der 32-jährigen Geschichte des Turniers war dem 17-jährigen Nachwuchsspieler des VfB Stuttgart damit sicher. Und dann wird er auch noch zum entscheidenden Spieler des Abends, der den VfB Stuttgart im Finale gegen Union Berlin zum Turniersieg schießt..

Dass sich die Stuttgarter nach dem 1:1 im ersten Zwischenrundenspiel gegen Manchester United bereits am ersten Turniertag für das Halbfinale qualifizieren konnten, hätte die Laune bei Eliot Bujupi weiter in die Höhe treiben müssen. Aber dem war nicht so, denn der Sindelfinger bekam von VfB-Coach Nico Willig kaum Spielzeit. „Natürlich freue ich mich, dass wir hier nach vier Spielen ungeschlagen das Halbfinale erreicht haben, aber aus persönlicher Sicht bin ich niedergeschlagen“, konnte der Stürmer seine Enttäuschung nicht verbergen. „Ich komme mir vor wie das fünfte Rad am Wagen.“

„Hatte mir mehr erhofft“

Tatsächlich hatten die Stuttgarter auf die Nominierung eines zweiten Torhüters verzichtet, dafür aber elf Feldspieler an Bord. Den letzten Platz im Kader hatte deshalb Eliot Bujupi bekommen. Probleme bezüglich seiner Einsatzzeit waren damit aber vorprogrammiert. Im Duell gegen Manchester United verzichtete Nico Willig sogar komplett auf seine Nummer 17. Nichtsdestotrotz machte der VfB-Trainer seinem Schützling Mut für den Finaltag, da zwei seiner Mitspieler leichte Blessuren davongetragen hätten und seine Stunde noch schlagen könnte. Das wiederum war für den U19-Nationalspieler des Kosovo am Samstagabend nur ein schwacher Trost. „Vor den Augen meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten hatte ich mir deutlich mehr erhofft.“ Das Gesicht blieb zunächst auch am Sonntag lang. Bis zum Finale und zu einem Ende wie im Märchen. Kurz vor Schluss schlägt Bujupi zu und schießt das 1:0-Siegtor im Finale gegen Union Berlin. Wahnsinn.

„Ich bin einfach nur glücklich“

Durchgehend blendend hingegen war die Stimmung bei Tom Gerlach. Mit dem 1. FC Heidenheim hatte der 16-jährige Torhüter zwar alle drei Gruppenspiele verloren – bei zweien davon stand er im Tor des Bundesliganachwuchses –, dennoch war der Aidlinger bestens gelaunt. Denn auch seine Familie, seine Freunde und Bekannten weilten zuhauf im Glaspalast und drückten die Daumen – und bekamen ihren „Lieblingsspieler“ zumindest auch zu sehen. „Für mich hat sich heute ein großer Traum erfüllt“, strahlte Tom Gerlach mit den Scheinwerfern im Glaspalast um die Wette. „Ich war hier jedes Jahr als Fan dabei, heute durfte ich endlich auch bei diesem tollen Turnier mitspielen. Ich bin einfach nur glücklich, auch wenn die Ergebnisse natürlich nicht so gut waren.“

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Bild: Eliot Bujupi wohnt im Hinterweil und damit fast direkt beim Glaspalast. Bild: Photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online