Leichtathletik: Dezimierte VfL-Athleten mit weniger Medaillen

Im Sindelfinger Glaspalast

Baden-württembergische Hallenmeisterschaften der Altersklassen U 18 und U 20 sowie der Aktivenklasse im Sindelfinger Glaspalast.

Eine Erkältung, Beugerprobleme, private Verpflichtungen, ein Trainingsunfall oder Achillessehnenprobleme. Die Gründe wegen denen die blau-weißen Leichtathleten auf die Landesmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast verzichten mussten, waren zahlreich. Die um viele Leistungsträger geschrumpfte Mannschaft sicherte sich so weniger Medaillen als gewohnt bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Altersklassen U18 und U20 sowie der Aktivenklasse.

Positiv stachen Sprinter, Staffeln und Stabhochspringer heraus. Mit gleich drei Medaillen dekoriert durfte Lukas Gärtner den Heimweg antreten. Der Sindelfinger Jugend-Sprinter erwischt an Tag eins der Meisterschaften einen glänzenden 60-Meter-Lauf in dem er nach verhaltendem Start das Feld von hinten aufrollte. In schnellen 7,12 Sekunden und neuer persönlicher Bestleistung siegte Gärtner. „Der Start ist wirklich nicht meine Stärke, heute habe ich es hintenraus geholt und die DM-Norm geknackt.“

Größere Chancen mit der Schweiz

Bei den Deutschen Meisterschaften wird Lukas Gärtner allerdings nicht an den Start gehen. Er besitzt neben der deutschen nämlich auch die Staatsbürgerschaft der Schweiz und geht zeitgleich bei den Schweizer Meisterschaften an den Start. „für die Schweiz habe ich größere Chancen auch international zu starten“, sagt Gärtner, der mit einem Staffelplatz bei den U20-Weltmeisterschaften liebäugelt und ab Herbst in St. Gallen studieren wird.

Am Samstagabend heimste er gemeinsam mit Yannic Krings, Aleksandar Gacic und Maximilian Dillitzer die nächste Medaille ein und lief über 4×200 Meter zu Silbe. In 1:29,41 Minuten etwas langsamer als in der Vorwoche. Am Sonntag dann Gärtners dritter Streich, die Silbermedaille im 200-Meter-Lauf mit einer Zeit von 22,49 Sekunden. „Da war er enttäuscht, er hat in der zweiten Kurve zu wenig investiert, da muss man Druck machen“, so Trainer Peter Wiesner, der sich am Wochenende noch über weitere Erfolge seiner Schützlinge freuen konnte.

Etwa über die starke Bestleistung von 200-Meter-Läuferin Pauline Zoll in der U18 mit 26,63 Sekunden, Vereinskameradin Rebecca Spieß wurde davor in 26,21 Sekunden Sechste, oder den Finalplatz von Alina Fischer über die 60 Meter Hürden der U18, die in Bestleistung von 9,19 Minuten Sechste wurde. Auch Luisa Herrfurth war über die 200 Meter in 25,32 Sekunden so schnell wie noch nie und lief bei den Frauen auf Platz sechs. Wobei das die einzige Disziplin war, in der die Sindelfingerin keine Medaille gewinnen konnte.

Sie war sowohl über die 4×200 Meter mit Lisa Sophie Hartmann, Melanie Böhm und Lotta Mage (1:39,38 Minuten) als auch über die 4×400 Meter mit Melanie Böhm, Hanna Render und Carolina Krafzik (3:49,44 Minuten) Teil der Sindelfinger Sieger-Mannschaft. Über beide Distanzen waren die Sindelfingerinnen die dominierende Staffel.

Auch die 400-Meter-Rennen der Frauen war eine durchweg blau-weiße Angelegenheit. Lisa Sophie Hartmann siegte in 53,82 Sekunden und verbesserte sich im Vergleich zum schnellen Rennen der Vorwoche deutlich. Dahinter lief Luisa Herrfurth in 56,17 Sekunden. Dritte wurde Lotta Mage in 56,25 Sekunden. „Meine Vorbereitung auf die Hallensaison lief sehr gut, deswegen kann ich jetzt Bestzeiten laufen, vielleicht reicht es sogar für die Deutschen Meisterschaften“, sagt Herrfurth, die immerhin die B-Norm in der Tasche hat.

Zu neuer Bestleistung von 2:10,35 lief 400-Hürden-Asse Lotta Mage über die ungewohnten 800 Meter und wurde Vierte. Über die 1.500-Meter-Strecke lief eine Sindelfingerin ganz nach vorne. Katharina Jaiser ist mit ihren 37 Jahren schon im gehobenen Sportler-Alter, bei den Landesmeisterschaften lief sie in neuer Bestleistung von 4:38,99 Minuten dennoch allen davon und gewann die Goldmedaille.

Zwei Silbermedaillen gingen auch an Sindelfinger Stabhochspringer. Mara Dümmler überzeugte mit der Silbermedaille und 3,50 Metern in der U18, ärgerte sich aber über missglückte Sprünge über die 3,60 Meter. „Der Versuch war wirklich gut, aber der Ständer hatte den falschen Abstand und dann hat es nicht geklappt.“

Mit neuer Bestleistung von 4,60 Meter gewann Luca Jakob Silber bei den Männern. Vierter mit Bestleistung wurde Mehrkämpfer Kai Michalek im 60-Meter-Hürdenfinale der Männer. Trainingskamerad Robert Bernd Binder dahinter ebenfalls mit Bestleistung Siebter.

Eine Medaille im Kugelstoßen der U18 gewann Dominik Burkhardt, der sein Wettkampfgerät auf 12,07 Meter und zu einer neuen Bestleistung stieß. Die war am Samstag hinter zwei Stuttgartern Bronze wert. Über die 60 und die 200 Meter der U18 lief Florian Reichl jeweils auf einen guten sechsten Platz.

Für den krönenden Abschluss im Sindelfinger Glaspalast sorgte am Sonntagabend einmal mehr die 4×400-Meter-Mixed-Staffel. Maximilian Dillitzer, Hanna Render, Carolina Krafzik und Yannic Krings siegten in 3:33,03 Minuten.

Bild: Mit gleich drei Medaillen dekoriert durfte Lukas Gärtner vom VfL Sindelfingen den Heimweg antreten. Bild: Schüttke

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online