Fußball (Männer): Kleiner Fleck auf der Erfolgsweste

Quelle: SZ/BZ-Online
Auch für den VfL Sindelfingen wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Im Verbandsliga-Verfolgerduell musste sich die Mannschaft von Maik Schütt auf eigenem Platz der TSG Backnang mit 2:4 beugen. Trotz der vierten Saisonniederlage beendete der VfL die Vorrunde auf dem zweiten Tabellenplatz.
Es hat nicht sollen sein. Der VfL Sindelfingen hat seine bis dato – und immer noch – glänzende Vorrunde nicht mit einem Sieg krönen können. Vor allem deswegen, weil mit der TSG Backnang eine deutlich
erfahrenere und besser besetzte Mannschaft im Floschenstadion gastierte, die die Schwächen der weiterhin von Verletzungen geplagten VfL-Elf von Maik Schütt von Beginn an schonungslos aufdeckte.
Nach vier Minuten geriet der Gastgeber bereits auf die Verliererstraße. VfL-Rechtsverteidiger Kevin Balzer klärte unnötigerweise ins Toraus. Nach der Ecke von Keven Schlotterbeck verlor Kevin Schuster vor dem eigenen Tor das Kopfballduell, sodass Mario Marinic aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen konnte. Auch in der Folge war der ehemalige Drittligaspieler des VfR Aalen Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Backnanger.
So auch in der 13. Minute. Frederick Mohr wollte als letzter Mann mit Ball an Mario Marinic vorbei. Der 32-Jährige luchste dem Sindelfinger Abwehrchef aber den Ball ab, bediente Benito Baez Ayala, der zum 2:0 einschieben konnte. „Freddy geht oftmals mit Ball am Gegner vorbei, dieses Mal hat es nicht geklappt, das passiert“, sagte Maik Schütt.
Der VfL war getroffen und brauchte einige Minuten, um sich mit dem Spielstand zu arrangieren. TSG-Kapitän Oguzhan Biyik vergab in der 18. Minute eine weitere sehr gute Chance für die Gäste. „Wenn wir da das 3:0 machen, dann ist das Spiel bereits entschieden“, trauerte Backnangs Coach Markus Lang dieser Chance nach. Für den VfL genau die Initialzündung, um ins Spiel zurückzufinden, denn bereits im Gegenzug verkürzten die Hausherren auf 1:2. Vorausgegangen war ein Foul an Lars Jäger – für die Sindelfinger Verantwortlichen klar innerhalb des Strafraums. „Das muss Elfmeter geben“, waren sich Maik Schütt und der Sportliche Leiter Thomas Dietsche einig. Gut für den VfL, dass man mit Armin Zukic einen Mann in seinen Reihen weiß, dessen Freistöße so gefährlich sind, wie die Elfmeter vieler anderer Spieler. Aus 17 Metern zirkelte der Standardexperte den Freistoß flach ins Eck. Es war bereits der achte Saisontreffer des ehemaligen Metzingers.
Der Gastgeber war nun klar am Drücker und erspielte sich einige sehr gute Chancen. Die beiden besten vergab Lars Jäger, der zwei Mal frei stehend vor TSG-Schlussmann Michael Quattlender nicht das anvisierte Ziel traf. „Das ist wirklich schade“, so Maik Schütt. „Das 2:2 wäre verdient gewesen, das 3:2 sogar möglich, denn wir hatten noch zwei weitere gute Chancen.“ Diese vergaben Oliver Glotzmann und Armin Zukic. Aber mitten in diese Drangphase hinein folgte die kalte Dusche der Gäste. Sebastian Gleißner bediente Benito Baez Ayala, der frei vor David Kocyba das 3:1 erzielte. Der Sindelfinger Schlussmann war machtlos, da Frederick Mohr den Ball noch leicht abfälschte.
Aufgeben ist für den VfL aber nie eine Option, und so kamen die Mannen von Maik Schütt voller Schwung aus der Kabine und wollten dem Spiel noch einmal eine Wende geben. Zwar verlagerte sich das Geschehen etwas mehr in die Hälfte der Backnanger, jedoch blieben Torchancen Mangelware. So musste es wieder ein ruhender Ball von Armin Zukic richten. Der Edeltechniker des VfL zirkelte in der 65. Minute einen Eckball genau auf den Kopf von Raphael Molitor, der aus fünf Metern nur noch einzunicken brauchte – 2:3.
Leider aus Sindelfinger Sicht folgte im Gegenzug der nächste Dämpfer. Mario Marinic fand nach einem Abwehrfehler auf der rechten Seite in der Mitte Benito Baez Ayala, der noch David Kocyba austanzte und das 4:2 aus Sicht der Gäste erzielte. „Aus fünf Möglichkeiten hat Backnang eiskalt vier Tore erzielt. Das war ein gutes Spiel beider Teams. Wir müssen aber so schnell wie möglich unsere Defensivprobleme in den Griff bekommen“, sagte Maik Schütt.
VfL Sindelfingen: Kocyba, Balzer, Schuster (62. Minute Frick), Mohr, Wetsch, Feigl (87. Minute Di Fabio), Molitor, Aleman Solis (62. Minute Müller), Zukic, Jäger (75. Minute Syla), Glotzmann
VfL-Kapitän Oliver Glotzmann (links) wird von einem Backnanger Spieler gestört. Sindelfingen spielte nicht schlecht, doch die Gäste waren einfach cleverer. Bild: Photo 5