Leichtathletik: Der Paukenschlag des Constantin Preis

Die Nummer eins in Deutschland in der U23 Altersklasse: der Sindelfinger Hürdenläufer Constantin Preis. Sein Fernziel sind die Olympischen Spiele 2020. Bild: Görlitz

Beim Sindelfinger Constantin Preis läuft es wie geschmiert. In der vergangenen Woche brachte der 20-Jährige sein Abitur unter Dach und Fach und am Sonntag gewann er die deutsche U23-Meisterschaft über die 400 Meter Hürden in der neuen persönlichen Bestzeit von 51,16 Sekunden. Doch das soll noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Schon in knapp drei Wochen bei den deutschen Meisterschaften der Aktiven in Nürnberg plant Constantin Preis den nächsten Coup. Seine 51,16 Sekunden bedeuten schließlich Platz vier in der deutschen Jahresbestenliste bei den Männern. „Ich will dort die 51 Sekunden knacken“, sagt der Sindelfinger.
Im Halbfinale in Heilbronn war er davon am Samstagmittag noch ein ordentliches Stück entfernt. Mit 52,32 Sekunden lag er noch mit mehr als Drei-Zehntel-Sekunden hinter Joshua Abuka (Eintracht Frankfurt). Dennoch war damit Constantin Preis Zweitschnellster. Der Holzgerlinger Mark Schittenhelm erreichte als Achter in 54,41 Sekunden gerade noch das Finale.

Im Finale den Spieß umgedreht

Dort sah Joshua Abuaka bis 20 Meter vor dem Ziel wie der sichere Sieger aus. Doch dann packte Constrain Preis den Turbo aus und überholte seinen hessischen Kontrahenten auf den letzten Metern noch.
In 51,16 Sekunden stürmte der Sindelfinger ins Ziel. „Mit diesem Endspurt zu gewinnen, ist eine tolle Sache“, sagt Constantin Preis. Damit hatte der Hürdenläufer seine bisherige Bestmarke auch noch um Vierzehntel-Sekunden verbessert.
VfL-Abteilungsleiter Jürgen Kohler erfuhr im Auto von dem Paukenschlag des Constantin Preis: „Das freut mich sehr für ihn.“ Der 20-Jährige will trotz dieses Triumphes von Heilbronn auf dem Teppich bleiben. „Ich will mich in kleinen Schritten verbessern“, sagt der 20-Jährige.
Die nächste Gelegenheit dazu sind die deutschen Meisterschaften in Nürnberg Ende des Monats. „Ich habe das Training während des Abiturs etwas reduziert“, sagt Constantin Preis.
Ohne den Schulstress will sich der gebürtige Moldawier in den kommenden Monaten ganz auf den Sport konzentrieren. Sein Fernziel ist der Start bei den Olympischen Spielern 2020 in Tokio. Constantin Preis: „Ich habe kein direktes Vorbild, aber ich versuche immer, mir bei den anderen Läufern etwas abzuschauen.“ Das hat bisher auch sehr gut geklappt.

VfL-Staffeln im Pech

Der Holzgerlinger Mark Schittenhelm stürzte an der drittletzten Hürde und beendete das Finale knapp rund 17 Sekunden hinter Constantin Preis als Achter und Letzter.
Kein Glück hatten auch die Sindelfinger Staffeln. Die 4×100-Meter-Staffel mit Luis Haidt, Marvin Tischler, Aleksandar Gacic und Emanuel Stubican wurde ebenso disqualifiziert wie die 3×1000-Meter-Staffel in der Besetzung Leonard Baranski, Velten Schneider und Robert Meyer.
Michael Neitzel, Johannes Kästner, Luis Haidt und Daniel Genger liefen über die 4×400 Meter in 3:22,28 Minuten auf Platz 11. Die Staffel der StG Schönbuch-Nord mit Arne und Mark Schittenhelm, Robert Bernd Binder und Karim Alwazani belegte in 3:25,75 Minuten Platz 16. Wegen der U20-Weltmeisterschaft in zwei Wochen im finnischen Tampere verzichtete Velten Schneider in Heilbronn auf einen Einzelstart.
Dennoch gab es ein zweites Edelmetall für den VfL Sindelfingen bei dieser U23-Meisterschaft in Heilbronn. Dafür sorgte Stabhochspringerin Tamara Schaßberger. Sie nahm die Höhen 3,60, 3,80 und 4,00 Meter jeweils im ersten Versuch. An den 4,05 Metern scheiterte Schaßberger dann aber drei Mal, dennoch reichten die 4,00 Meter zur Bronzemedaille.
SZ/BZ-Redakteur Philipp Hamann drückt Constantin Preis die Daumen, damit Sindelfingen bald wieder einen Olympia-Starter hat.
Quelle: SZ-BZ Online