Handball Männer: „Wir müssten jetzt durch sein“

Handball – Württemberg-Liga: HSG Fridingen/Mühlheim – HSG Böblingen/Sindelfingen 20:24 (11:11)

Sechs Spieltage vor dem Saisonende haben die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen den Klassenerhalt praktisch in der Tasche. Durch den hart umkämpften 24:20-Auswärtssieg bei der HSG Fridingen/Mühlheim darf sich das Team von Harry Sommer auf ein weiteres Jahr in der Württemberg-Liga einstellen.

„Das sollte es in Sachen Klassenerhalt gewesen sein, wir müssten jetzt durch sein“, war Harry Sommer nach dem Schlusspfiff der richtungsweisenden Partie bei der HSG Fridingen/Mühlheim einerseits zufrieden, andererseits aber auch so erledigt wie seine Spieler. „Das war ein unglaublich intensives Spiel. Wir sind mental und körperlich an die Grenzen gegangen. Ich muss meinen Jungs ein riesen Kompliment machen, wie sie in diesem Hexenkessel immer kühlen Kopf bewahrt haben“, sagte der HSG-Trainer.
Schwache Chancenverwertung
In der mit knapp 400 Zuschauern rappelvollen Mühlheimer Sporthalle erwischte die HSG Böblingen/Sindelfingen einen sehr guten Start und lag nach zwei Angriffen und Toren von Dominic Horsch und Silas Tischner auch schnell mit 2:0 vorne. Diese Quote konnten die Gäste in der Folge aber nicht mehr halten – nicht mal annähernd. „Wir haben wirklich sehr viele Chancen liegen lassen“, haderte Harry Sommer mit dem Abschlussverhalten seiner Mannschaft. Anstatt schon frühzeitig die Weichen auf Sieg zu stellen, hielten die „BöSis“ ihren Namensvetter im Spiel. Gewechselt wurden die Seiten schließlich mit einem 11:11-Unentschieden.
Meyer hält Siebenmeter
In den zweiten Spielabschnitt fanden die Hausherren besser hinein, lagen schnell 13:11 und dann 15:13 (37. Minute) vorne. Die HSG Böblingen/Sindelfingen ließ sich aber ihrerseits nicht abschütteln und konterte mit vier Toren. In dieser Phase hielt auch Ersatztorwart Daniel Meyer einen Siebenmeter von Florian Fritz und trug seinen Teil zum Gelingen bei. „Das hat mir sehr gefallen, wie ein jeder meiner Spieler, egal ob er auf dem Feld stand oder auf der Bank saß, zum großen Ganzen beigetragen hat“, freute sich Harry Sommer. „So wünscht man es sich als Trainer.“
Letztlich profitierten die Gäste aber auch davon, dass sich Ediz Parlak, bis dahin bester Spieler der HSG Fridingen/Mühlheim, nach 44 Minuten schwer verletzte. „Er ist ganz unglücklich mit der Hand aufgekommen, die dann zwischen zwei Fingern aufgerissen ist“, konnte Harry Sommer gar nicht hinschauen. „Diesen Schock hat Fridingen nicht verdaut, das war dann auch der Knackpunkt der Partie.“ Bis zum 20:21 von Emilian Merk in der 56. Minute blieben die Hausherren dennoch dran, hatten damit aber ihr Pulver verschossen. Die „BöSis“ antworteten eiskalt, legten durch Amir Demaili, Dominic Horsch und Patrick Fecker drei Treffer nach und besiegelten damit den 24:20-Auswärtssieg. Vor allem letzterer verdiente sich ein Extra-Lob seines Trainers. „Patrick hat immer wenn es eng wurde seine Tore gemacht.“
Mit 23:21 Punkten festigte die HSG Böblingen/Sindelfingen ihren sechsten Tabellenplatz und kann nun konkret für eine weitere Saison in der Württemberg-Liga planen. „Für Harry Sommer kommt das einem mittleren Wunder gleich: „Wenn mir einer gesagt hätte, dass wir bereits sechs Spieltage vor dem Rundenende ohne Ingo Krämer, Stefan Trunk und Markus Schwab den Klassenerhalt eingetütet haben, den hätte ich für verrückt erklärt.“ Dennoch warnt der „BöSis“-Trainer seine Spieler davor, sich nun entspannt zurückzulehnen. „Wir wollen versuchen, so gut wie möglich abzuschneiden. Rang sechs bleibt unser erklärtes Ziel.“ Als Belohnung für den 24:20-Erfolg in Mühlheim gibt es aber am heutigen Montagabend trainingsfrei. „Das haben sich die Jungs nach dieser tollen Leistung verdient.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Rinderknecht, Meyer, Gsell (alle im Tor); Petri, Horsch (6 Tore), Tischner (1), Wild (1), Fecker (5), Bonhage (3), Raff (1), Todt (3), Demaili (2), Müller (2), Heinkele
 
Bild: Rechtsaußen Patrick Fecker war gegen die HSG Fridingen/Mühlheim einer der Leistungsträger der HSG Böblingen/Sindelfingen und 5 Mal erfolgreich. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZBZ Online