Sportwelt: Heiß und rot – was tun, wenn es brennt?

Fit fürs Leben: Hitze, Schmerz, Rötung und Schwellung sind Merkmale von Entzündungen, die im besten Fall einen Heilungsprozess einleiten / SZ/BZ-Serie (Folge 16)

Hauptsache gesund, heißt es. Aber manchmal läuft es anders. Bei Erkrankungen sind Entzündungsprozesse beteiligt. Warum man die Entzündung nicht bereits im Keim ersticken sollte, auf welche Art und Weise man Entzündungen im Griff behält und für welche Erkrankungen das eine Rolle spielt – darum geht es in der heutigen Folge.

Hitze, Schmerz, Rötung und Schwellung sind die vier Merkmale von Entzündungen. Dabei handelt es sich um natürliche Prozesse, mit denen das Immunsystem versucht, Bakterien, Viren und Pilze zu bekämpfen oder bei einer Verletzung beziehungsweise einem Schaden den Heilungsprozess einzuleiten. In dieser Phase wird der Bereich durch die Ausschüttung von Prostaglandinen unter anderem besser durchblutet und es wird Schmerz ausgelöst. So kann das Immunsystem besser arbeiten und transportiert unter anderem Fresszellen in diesen Bereich transportieren. Die eintretenden Moleküle und Zellen bewirken zudem einen Entzündungsschmerz im Gewebe. Altes, defektes Gewebe abgebaut.
Dieser erste, wichtige Schritt, wird durch Omega-6-Fettsäuren gefördert. Im zweiten Schritt sprechen Mediziner von der Proliferationsphase. Der Körper benötigt jetzt Omega-3-Fettsäuren, um die Wundheilung zu unterstützen. Hier wird wieder neues, gesundes Gewebe aufgebaut. Der Abschluss der Heilung in der Regenerationsphase festigt das neue Gewebe.
Das richtige Verhältnis
Entzündungshemmende Enzyme wie Wobenzym und Therazym oder auch Omega-3-Fettsäuren unterstützen den zweiten Schritt und helfen dem Körper bei der Heilung. Deswegen ist es äußerst wichtig, auf ein angemessenes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren zu achten. Während die Nahrung der Steinzeitmenschen noch ein Verhältnis von 1:1 bis 1:3 (Omega-3 zu Omega-6) hatte, hat sich das Verhältnis heute sehr ungünstig in Richtung 1:15 bis 1:50 verschoben. Die daraus entstehenden chronischen Entzündungsprozesse sorgen für Erkrankungen, die nicht entstehen müssten, würden wir auf das richtige Verhältnis in der Nahrung achten.
Neben Gelenkproblemen wie Arthrose oder Gicht sind auch Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Alzheimer oder Krebs mit ausgearteten, chronischen Entzündungen in Zusammenhang zu bringen. Mit Bluttests lässt sich bestimmen, wie das Fettsäurenverhältnis bei einem selbst aussieht. Dies geschieht entweder beim Arzt oder über einen Selbsttest, bei dem das selbst abgenommene Blut an ein Labor geschickt wird.
Wem das zu aufwendig erscheint: Man sollte sich vornehmen, tendenziell mehr Nahrungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Diese sind in wildem Fisch, Wild- und Biofleisch, wenn die Tiere viel natürliche Pflanzen essen konnten, in Algen, Walnüssen oder Leinsamen. Omega-6-Fettsäuren stecken vor allem in Fleisch aus Massenhaltung, Sonnenblumenöl oder Getreide. Davon sollte weniger konsumiert werden. Grundsätzlich sollte sich jeder, der sich mit permanenten Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen oder andere Erkrankungen herumärgert, mit diesem Sachverhalt beschäftigen.
Im akuten Schmerzzustand gut, aber keine Dauerlösung sind entzündungshemmende Schmerzmedikamente. Diese unterbinden bereits die für das Immunsystem und den Abbau alter Zellen wichtige Entzündungsphase. Somit kann auch kein neues, gesundes Gewebe aufgebaut werden.
Was soll außerdem auf den Teller?
Neben dem Mehr an Omega-3-Fettsäuren wirken folgende Nahrungsmittel positiv auf eine Entzündung: Salate, Gemüse, Sprossen, Fisch, Nüsse und Saaten, Hülsenfrüchte, Kurkuma, Cilli, Ingwer und Zimt.
Folgende Nahrungsmittel sollten nur in geringen Mengen konsumiert werden, da Sie die Entzündung im Übermaß fördern: Zucker und zuckerhaltige Produkte, alkoholische Getränke, Getreideprodukte (vor allem Weißmehlprodukte) und tierische Produkte besonders aus Massentierhaltung, da diese Tiere Kraftfutter bekommen, welches reich an Omega-6-Fettsäuren ist. Hier sind vor allem Fleisch aus Schwein, Pute und Rind zu nennen, aber auch Milchprodukte im Übermaß sind eher negativ.
Eine antientzündliche Ernährung kann viele Erkrankungen verhindern oder lindern, zum Beispiel auch orthopädische Probleme wie Rückenschmerzen und Arthrose. Was bei diesen gängigen Beschwerden noch hilft, darum geht es in der nächsten Woche der SZ/BZ-Serie „Fit fürs Leben“.
Bild: ipopba – Adobe Stock
Quelle: SZ/BZ-Online