Fußball: Der VfL rauscht in den Keller

Die Verbandsliga-Kicker des VfL Sindelfingen warten seit fünf Spielen auf einen Sieg / 
2:4-Heimniederlage gegen den TSV Crailsheim nach 0:3 zur Halbzeit

Der VfL Sindelfingen schlittert in der Verbandsliga immer tiefer in die Krise. Nach nunmehr fünf Spielen ohne dreifachen Punktgewinn ist das Team von Roberto Klug auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht. „Das war nicht unser Nachmittag“, konstatierte der Sindelfinger Trainer nach der Partie dementsprechend kleinlaut.

Nur zwei Punkte hat die Elf von Roberto Klug in diesem Zeitraum eingefahren. Der tolle Saisonstart mit sechs Zählern aus drei Partien ist verspielt, der VfL im Abstiegskampf angekommen. „Wir sind heute in eine Negativspirale hineingeraten und haben nicht mehr rausgefunden“, saß Alexander Bachmann noch eine ganze Zeitlang nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen und grübelte über das Spiel nach. Vor allem das, was sich vor ihm abspielte, wird dem Sindelfinger Schlussmann nicht gefallen haben. Sein Trainer fasste zusammen: „Wir schlafen hinten drei Mal und liegen zur Pause 0:3 hinten.“

Bachmann ohne Unterstützung

Dass auch Bachmann nach zwei Patzern im letzten Heimspiel gegen Neckarrems erneut bei einem Gegentreffer einen Fehler beging, spielte den Gästen ebenfalls in die Karten. Allerdings wurde der VfL-Torwart beim 0:3 auch alleine gelassen. Michael Etzel drückte einen Freistoß, den Bachmann unterlaufen hatte, praktisch mit dem Pausenpfiff sträflich frei stehend über die Linie. „Natürlich sieht das am Ende schlecht für mich aus“, zeigte sich der Sindelfinger Torhüter selbstkritisch. Roberto Klug nahm ihn in Schutz: „Die Zuordnung hat nicht gestimmt, das ist nicht sein Fehler. Alex versucht zu retten, was nicht mehr zu retten war.“

Mit ein Grund für das Durcheinander in der Sindelfinger Abwehr war das frühe Ausscheiden von Noah Sautter. Der Innenverteidiger musste nach 17 Minuten mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz getragen werden, woraufhin die Gastgeber ihre defensive Stabilität verloren.

„Wir haben uns einlullen lassen und verweigern dann bei den Gegentoren die Zweikämpfe“, ärgerte sich Klug. Zumindest beim ersten Gegentor nach genau einer halben Stunde Spielzeit durch Marcel Maneth stimmte das nicht: Timo Krauß wurde in der Entstehung des 0:1 klar gefoult, Schiedsrichter Kadir Yagci (SV Seitingen-Oberflacht) ließ weiterlaufen.

Der Schock saß tief, zumal die Hausherren zuvor das aktivere Team stellten und durch Oliver Glotzmann früh die Chance zur Führung hatten. Erneut Marcel Maneth sowie Michael Etzel erhöhten ohne größere Gegenwehr auf 3:0 aus Sicht der Gäste. „Drei Schüsse auf unser Tor, alle drei waren drin“, verzog der sportliche Leiter Thomas Dietsche die Mundwinkel. „Da müssen wir dagegenhalten.“

Das tat der VfL nach dem Seitenwechsel. „Wir wollten ein frühes Tor“, sagte Roberto Klug – und bekam es auch. Oliver Glotzmann stellte in der 46. Minute aus 18 Metern auf 1:3. Das Bemühen, der Partie noch eine Wendung zu geben, war den Sindelfingern anzusehen. Die Mittel aber fehlten. Crailsheim trat zu souverän auf und war dem vierten Treffer in der Folge näher, als der VfL dem Anschlusstreffer. Erst in den Schlussminuten tat sich etwas vor dem Gäste-Tor. Mit Erfolg: In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Sascha Häcker das 2:3.

Eine Minute blieb noch, der VfL warf alles nach vorne – und kassierte noch das 2:4. Der kurz zuvor eingewechselte Marius Doderer machte den Deckel drauf.

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Sautter (17. Minute Dittrich), Sagert, Wetsch, Krauß (70. Minute Syla), Feigl, Aleman Solis, Schechinger (70. Minute Franke), Glotzmann, Häcker. Tore: 0:1, 0:2 Maneth (28., 42.), 0:3 Etzel (45.), 1:3 Glotzmann (46.), 2:3 Häcker (92.), 2:4 Doderer (94.) Zuschauer: 200

Bild: 25.9.21 Sindelfingen Nr.16 Oliver Glotzmann Torschuß zum 1 : 3

Quelle: SZ/BZ-Online