Leichtathletik: Nach langer Zeit: Großer Sport im Glaspalast

Hallensportfest in Sindelfingen

Endlich fallen im Sindelfinger Glaspalast wieder laute Startschüsse und die Leichtathleten können sich auf den Bahnen oder in den technischen Disziplinen messen. Nach einer langen Wettkampf-Flaute herrscht in der Halle wieder Betrieb. So, wie am Wochenende beim Stadtwerke-Hallensportfest, und das sehr zur Freude von Wettkampf-Organisator Dieter Locher, der in den nächsten Wochen mächtig zu tun hat.

Leichtathletik. Schließlich ist die Wettkampforganisation noch nie ein Kinderspiel gewesen, in Coronazeiten wird sie aber zu einer besonderen Herausforderung. Bei der Planung müssen Verordnungen, Hygiene-Vorschriften und weitere Einschränkungen zusätzlich beachtet werden. Das hat etwa bei den Jugend-Landesmeisterschaften am vergangenen Wochenende dazu geführt, dass Locher einen Sicherheitsdienst anheuern musste, um Impf- und Testnachweise sowie die Zugangsberechtigungen zu kontrollieren. Offensichtlich lohnt sich das: „Alle, die ich kenne, sind so dankbar, dass wir endlich Wettkämpfe machen können. Die Leichtathleten brauchen das“, sagt Dieter Locher. Der 67-Jährige pensionierte Lehrer steckt viel Zeit in die Leichtathletik. Schon im Jahr 1977 unterstützte er erstmals einen Hallenwettkampf, seitdem hat er keinen mehr im Glaspalast verpasst. Seit 25 Jahren ist er außerdem beim Württembergischen Leichtathletik Verband für Wettkampf-Organisation zuständig. „Ich mache das für den Sport“, so der begeisterte Leichtathlet.

So etwas wie Aufbruchstimmung

Nachdem im letzten Jahr nur Kaderathleten trainieren und Wettkämpfe bestreiten durften und man vereinsintern schon um die breite Basis fürchtete, ist nun zumindest diese Einschränkung gefallen. Für Dieter Locher gibt es weitere Erleichterungen bei der Planung. So konnten die Leichtathleten Anfang November mit ihren Wettkampfanlagen den Glaspalast beziehen. „Seitdem steht alles, weil die Fußballturniere ausgefallen sind, konnten wir durchgängig in der Halle trainieren.“ Der mühsame Auf- und Abbau ist also entfallen. Auch Helfer und Kampfrichter zu finden ist in diesen Zeiten glücklicherweise kein Problem. „Erfreulicherweise haben sich viele gemeldet, für Eltern ist es die einzige Möglichkeit, in die Halle zu kommen und die Kampfrichter haben sich sehr auf die Hallensaison gefreut“, sagt Locher.

Internationales Feld

Am Samstag wird es im Glaspalast wieder laut, das Stadtwerke Sindelfingen Hallensportfest ist gut besetzt und hat sogar internationale Starter aus Österreich, der Schweiz, Holland und Belgien angelockt. „Die Athleten suchen nach Wettkämpfen. Viele gibt es aktuell nicht“, weiß Locher. Er kann das Sportfest im Rahmen der Hygienevorgaben der Stadt und nach der geltenden 2-G-Plus-Regelung durchführen. Das umfasst auch eine Maximalzahl von 500 Personen in der Sporthalle. Gerade bei der Zeitplan-Gestaltung eine ernst zu nehmende Einschränkung. Am Dienstagabend konnte Locher aber Vollzug melden. Der Zeitplan des Meetings steht, von 10 bis 19:30 Uhr finden die Wettkämpfe statt. Besonders gut besetzt ist der Stabhochsprung mit vier fünf-Meter-Springern, der internationale 1500-Meter-Lauf der Männer und das Kugelstoßen mit starker VfL-Beteiligung.

Mitte Februar steht dann der Höhepunkt der Hallensaison an: Mit einem Jahr Verspätung ist Sindelfingen der Ausrichter der Deutschen Jugendhallenmeisterschaften. Die besten Jugendlichen Leichtathleten kommen in den Glaspalast, schon zum vierzehnten Mal sind die Blau-Weißen Ausrichter dieser Meisterschaften. So viele Athleten wie vor einigen Jahren werden es allerdings nicht sein. „Die zulässige Teilnehmerzahl pro Disziplin wurde drastisch gekürzt, das wird vielen Sportlern weh tun. Die meisten Sindelfinger Hotels melden aber schon, dass sie voll sind“, sagt Locher, der den positiven Effekt für die Stadt sieht. Ihn schmerzt zwar, dass die Jugendmeisterschaften mit allen Einschränkungen sicherlich steril ablaufen. „Die Alternative wäre aber, sie ausfallen zu lassen.“ Mit den Meisterschaften starten die Leichtathleten außerdem in Maichingen durch. Weil die Speerwurf-Anlaufbahn im Floschenstadion nicht mehr meisterschaftstauglich ist, nehmen die Speerwerfer der Winterwurf-Meisterschaft erstmals im Allmendstadion Anlauf. Und auch der Stadionumbau kündigt sich an. „Im März müssen wir dann das Floschenstadion räumen und nach Maichingen umziehen“, so Dieter Locher.

Bild: Dieter Locher schaut genau hin, damit die Wettkämpfe wie am Schnürchen laufen.Bild: Schüttke
Quelle: SZ/BZ-Online