Fußball: Der VfL findet in Berg nicht zurück in die Spur

Wieder keine Punkte für Sindelfingen

Bei der 3:4-Niederlage der Sindelfinger Verbandsliga-Kicker sind mal wieder die Standards das Problem

Fußball. Vor rund vier Wochen, mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde, wähnte sich der VfL Sindelfingen auf dem richtigen Weg. Die Rückkehr einiger länger verletzter Spieler erweiterte die Möglichkeiten für Roberto Klug, der zu diesem Zeitpunkt mit seiner Mannschaft ein Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge der Verbandsliga hielt. Doch drei Spiele später ist all das schon wieder Makulatur. Nicht nur, dass die Sindelfinger nur einen Zähler aus diesen drei Partien holten, auch die personelle Situation gibt wieder reichlich Anlass zur Sorge. Am Samstagnachmittag standen nur elf fitte Feldspieler aus dem Kader der ersten Mannschaft sowie Lars Reichert aus der Reserve für das Duell beim TSV Berg zur Verfügung. Kurzfristig musste auch Innenverteidiger Yannick Sagert passen, der in der Viererkette von Mittelfeldmotor Florian Feigl vertreten wurde.

Dass der VfL die Partie am Ende mit 3:4 verloren geben musste, darf unter diesen Umständen nicht weiter verwundern. Dennoch schmerzte die Niederlage, weil sie wie schon in der Vorwoche zuvor der einzigen Schwäche im Sindelfinger Spiel zuzuschreiben war: der Verteidigung von gegnerischen Standardsituationen. Alle vier Gegentreffer resultierten nämlich aus solchen Szenen und brachten den VfL um ein durchaus mögliches besseres Ergebnis. „Das ist so schade, aber drei Gegentore in nur 12 Minuten haben uns in der ersten Halbzeit aus dem Tritt gebracht“, monierte der Sindelfinger Trainer. „Vergangenen Samstag gegen Tübingen kassieren wir zwei Gegentore nach ruhenden Bällen, heute vier. Das geht so nicht, das müssen wir schlicht und einfach konsequenter verteidigen.“

Sindelfinger Führung

Gegen Berg war das in der Tat leichter gesagt als getan. Denn der Tabellensechste hat einige hochgewachsene Spieler in seinen Reihen, die auf dem kleinen, engen Platz aus beinahe jedem Einwurf eine Chance zu kreieren wissen. „Berg hatte klare Größenvorteile, aber auch darauf kann man sich einstellen“, wollte Roberto Klug diesen Umstand nicht als Ausrede gelten lassen. Zumal seine Elf eigentlich einen perfekten Auftakt erwischte und nach 14 Minuten durch ein forciertes Eigentor von TSV-Akteur Fikret Mert Aras mit 1:0 in Führung ging. Dann aber folgten besagte 12 Minuten, in denen die VfL-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste taumelte und nach Treffern von Luis Pfaumann (23.) sowie Vlad Munteanu (31./35.) mit 1:3 in Rückstand geriet.

Mit Wut im Bauch kehrten die Gäste nach der Pause auf den Platz zurück – und fingen sich prompt in der 53. Minute das 1:4 von Thomas König ein. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir zwei Möglichkeiten“, sagte Roberto Klug. „Entweder wir geben auf und lassen uns abschießen, oder wir kämpfen gegen die Niederlage an und versuchen das Unmögliche noch möglich zu machen.“ Seine Mannschaft entschied sich für letztere Marschroute und schnupperte am Ende tatsächlich noch an einem Punktgewinn. Felix Franke 67.) verkürzte auf 2:4, André Simao in der Schlussminute auf 3:4. In der Nachspielzeit bot sich den Sindelfingern noch die Möglichkeit zum Ausgleich, jedoch wurde ein Schussversuch von Alban Dodoli im letzten Moment noch geblockt.

Schon am Mittwoch gegen Calcio

„An dieser letzten halben Stunde müssen wir uns nun hochziehen, die hat mir sehr gut gefallen“, filterte der VfL-Coach das Positive aus der Niederlage hervor. Viel Zeit, um den Rückschlag zu betrauern, bleibt nicht, denn am Mittwoch schon steht das Nachholspiel beim SSV Ehingen-Süd an, ehe am nächsten Samstag Calcio Leinfelden-Echterdingen ins Floschenstadion kommt. „Das Gute ist, dass wir gleich die Chance bekommen, es besser zu machen“, so Roberto Klug abschließend.

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dodoli, Feigl, Sautter, Horny, Krauß (62. Minute Molitor), Schechinger, Franke (68. Minute Reichert), Simao, Syla, Glotzmann

Bild: Große Sprünge wollten Florian Feigl und der VfL Sindelfingen nach der Winterpause machen. Das haut derzeit aber nicht hin.Bild: Photostampe/A

Quelle: SZ/BZ-Online