Schwimmen: ZDF dreht Splashdiving Cup in Sindelfingen

Am Montag in „Hallo Deutschland“

Die Arschbomben vom Feinsten sind etwas für TV-Reporter Achim Winter, der sich das zweitägige Spektakel im Sindelfinger Freibad nicht entgehen lässt und am Montag auf Sendung geht.

Wasserspringen. Hallo Deutschland, das ZDF sendet aus Sindelfingen. Achim Winter arbeitet sich in den Neopren-Anzug hinein, steigt auf den Zehner und lässt es dann doch lieber sein. Sein Köpfer vom Dreier kann sich dafür sehen lassen, und dieser flimmert am Montagabend ab 17.10 Uhr in die Wohnzimmer der TV-Zuschauer. Sogar einen Ripper vom Fünfer legt er hin, also einen Fußsprung, leicht nach hinten geneigt, damit es auch so richtig spritzt.

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Splashdiving hat sich bis in die TV-Sendezentrale herumgesprochen und ist wie gemalt für den früheren Leute-heute-Moderator, der mittlerweile als Reporter für „Hallo Deutschland“ unterwegs ist. Der Splashdiving Cup in seiner jetzigen Form ist der zweite seiner Art, den Christian Carli und die anderen Jungs der Splashdiving Crew Sindelfingen auf die Beine stellen – nicht zu verwechseln mit der Splashdiving-WM, die ebenfalls regelmäßig im Sindelfinger Freibad seine Bühne bekommt. Die Veranstaltung ist aus der Arschbomben-Abteilung selbst geboren, die Christian Carli gründete und heute noch ankurbelt und die zu den Wasserspringern innerhalb der Schwimmer des VfL Sindelfingen gehört.

61 Jahre und ganz schön mutig

Die Idee von Achim Winter: Regelmäßig probiert der TV-Reporter aus, was sonderbar scheint und trotzdem kinderleicht und einfach aussieht, um den Fernsehzuschauern zu vermitteln, welches Können dafür nötig ist. Ein wenig Sprungerfahrung bringt der ehemalige Schwimmer mit. Vor Jahrzehnten habe er sogar einen Köpfer vom Fünf-Meter-Podest gemacht. „Und beim Dirndl-Springen waren es wohl einmal neun Meter, da musste ich runter“, sagt der 61-Jährige. Ganz von oben runter muss er in Sindelfingen nicht, das verkneift er sich sicherheitshalber lieber. „Auch die siebeneinhalb Meter haben es in sich. Das muss nicht unbedingt sein.“ Den vollen Respekt und warmen Applaus erntet er trotzdem: Einen Köpfer vom Drei-Meter-Brett macht schließlich beileibe auch nicht jeder. Geschenkt, dass er mit seiner Haltung nicht für die Cliff-Werbung taugt.

Der Fernsehmann taucht wieder auf, interviewt, schaut hin und die Kamera hält fest, was die Spezialisten drauf haben. Pünktlich um 10 Uhr am Samstagmorgen sagt Christian Carli: „Habt Spaß und verletzt euch nicht.“ Dann eröffnet Dario Ebelhäuser den wilden Wettbewerb. „Drei Meter best Trick“ nennt sich die Disziplin. Der Schüler aus Miellen bei Koblenz ist ein Großer seiner Szene, gehört zur deutschen Splashdiving Nationalmannschaft, ist in Sindelfingen der Titelverteidiger in der Königsdisziplin vom Zehner sowie beim Bellyflop vom Einer, also der großen Bauchplatscher-Show, und packt den vierfachen Salto aus. Er schlägt voll auf dem Rücken auf, das Publikum raunt.

„Einfach traumhaft hier“

Man muss schon Fach sein um zu wissen, dass das nicht so geplant war. Möglichst spektakulär in der Luft und beim Aufschlag – meist mit dem Hintern zuerst – möglichst viel Wasser in die Luft jagen ist der Sinn der Sache. Der ZDF-Mann Achim Winter hat sich auch das erklären lassen und strahlt immer noch. Sein Stolz paart sich mit diesem einmaligen Blick über das Sindelfinger Gelände mit Baumriesen und üppigen Liegewiesen. „Einfach traumhaft hier. So, wie man sich Baden-Württemberg vorstellt“, sagt er.

Zwei Tage lang springen und plumpsen die Sportler um die Wette. Die Splashdiving Crew Sindelfingen mit seinen 16 aktiven Mitgliedern und den fünf Trainern hat ganze Arbeit geleistet, schon am Vortag die Musikanlage, den Akkreditierungsposten, die Zelte, die Banner und den Kühlschrank aufgebaut und Springer begrüßt, die schon freitags anreisen. Am Samstag und Sonntag tragen die meisten Neopren, manche auch zwei Hosen, dann wird es feuchtfröhlich. Fünf Disziplinen gibt es insgesamt in Sindelfingen, bei einer steht sogar ein Minitrampolin auf der Zehn-Meter-Podest.

Der große Abräumer ist Dario Ebelhäuser, der dreimal nicht zu schlagen ist. Vor allem in den höchsten Höhen ist er der Überflieger. Der Bayer Johannes Lamla zeigt den besten Trick vom Drei-Meter-Brett, und den schönsten aus fünf Metern Höhe legt mit Moritz Rottenkolber sogar einer der Splashdivig Crew Sindelfingen hin. Auch sein Teamkollege Benedikt Dallwitzer hatte Großes vor, wollte eigentlich den fünffachen Salto auspacken – was aber am Sonnenbrand an den Füßen scheiterte. Es waren Traumtage mit Traumwetter und Wohlfühlatmosphäre in Sindelfingen. Christian Carli fand sie am Sonntagabend „einfach nur geil“.

Die Sendezeit:

Der ZDF-Betrag ist für die Sendung „Hallo Deutschland“ am Montag, 13. Juni ab 17.10 Uhr geplant.

Bild: Matthias Greiner von der Splashdiving Crew Sindelfingen hebt ab. Bild: Dettenmeyer
Quelle: SZ/BZ-Online