Leichtathletik: Ein strahlender Sieger und ein großer Pechvogel

Marec Metzger gewinnt den Stabhochsprung

Glücklich strahlende Medaillengewinner oder Frust aufgrund einer harten Entscheidung der Wettkampfleitung, die Emotionen der Sindelfinger Leichtathleten lagen am Wochenende bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm weit auseinander.

Leichtathletik. Drei Medaillen gingen dennoch auf das Konto der Blau-Weißen. Golden glänzte das Edelmetall von Marec Metzger. Der Stabhochspringer war als leichter Favorit in den Wettkampf gestartet und setzte sich in einem spannenden Finale mit 5,15 Metern vor seinem schärfsten Rivalen Till Marburger durch. So durfte der Sindelfinger am Sonntag gleich drei Mal feiern. Zum einen seinen 18. Geburtstag, dann den Deutschen Meistertitel und zuletzt die sichere Nominierung für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien). Eine Medaille hatte sich Nina Waltert erträumt, am Ende stand sie mit Silber um den Hals auf dem Treppchen. In einem taktisch starken Auftritt hatte sich die Sindelfingerin im 1500-Meter-Rennen der U20 Platz zwei erkämpft. „Auf den letzten 300 Metern habe ich gemerkt, dass Carolin Hinrichs anzieht und habe versucht mitzuziehen“, sagt Waltert, die gegen die Niedersächsin zwar das Nachsehen hatte, aber der restlichen Konkurrenz schon auf der Zielgeraden enteilt war und sich in 4:33,84 Minuten Silber sichert. „Ich bin einfach froh, dass es mit einer Medaille geklappt hat, nachdem ich draußen in den letzten Jahren immer nur Vierte oder Fünfte geworden bin“, sagt Waltert. Für das i-Tüpfelchen sorgte die Nachricht des Bundestrainers gleich nach Zieleinlauf. „Ich bin für den Länderkampf in München nominiert worden und habe am Samstag gleich die Nationalmannschaftskleidung bekommen, damit habe ich gar nicht gerechnet“, freut sich Nina Waltert auf ihren ersten Einsatz im Nationaltrikot am 13. August.Für die dritte Sindelfinger Medaille sorgte Hammerwerferin Luise Herrmann.Sie schleuderte ihr Wettkampfgerät zum zweiten Mal überhaupt über 57 Meter und setzte sich gegen starke Konkurrenz durch. „Meine Trainerin sagt mir immer, dass jeder Wettkampf anders ist und alles möglich sein kann.“ Mit viel Selbstbewusstsein beförderte die 16-Jährige, die von Rebecca Weiser trainiert wird, ihr Wettkampfgerät auf 57,17 Meter und schob sich in die Medaillenränge.Der Pechvogel der Meisterschaften war Tizian Lauria. Er erreichte aufgrund eines Staus in der Anfahrt auf der Auobhan A8 den Callroom zu spät und durfte im Kugelstoßen nur außer Wertung starten. Mit 20,51 Metern gelang ihm dennoch der weiteste Stoß der Konkurrenz, Deutscher Meister darf er sich trotzdem nicht nennen. Am Samstag belegte er mit 57,63 Metern im Diskuswurf noch Platz vier.Mit einem überzeugenden Auftritt verpasste 1500-Meter-Läufer Tim Hoffmann knapp die Medaillenränge. Im Finalrennen agierte er taktisch stark und war auf der Zielgeraden in perfekter Angriffsposition, konnte sich im Sprintduell aber nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen und wurde mit 3:54,81 Minuten guter Vierter. Platz vier ging auch an die 4×100-Meter-Staffel der männlichen U20 mit Kai Michalek, Niklas Eßlinger, Florian Burkhardt und Lukas Gärtner in 42,63 Sekunden. Kai Michalek belegte über die 110 Meter Hürden der U20 mit 15,61 Sekunden Platz 23. Im 100-Meter-Vorlauf schied Lukas Gärtner mit 11,33 Sekunden aus. Über die 200 Meter lief der Sprinter in 22,49 Sekunden zu einer neuen Bestleistung.

Bild: Deutscher Meister am 18. Geburtstag: Der Sindelfinger Stabhochspringer Marec Metzger. Bild: Schüttke