Quelle: SZ-BZ Online Andreas Poser hat am vergangenen Samstag gegen den TSV Berg sein letztes Spiel im Dress des VfL Sindelfingen absolviert. Wie es sich für einen Torjäger gehört, hat sich der 29-Jährige mit einem Treffer vom Verbandsligisten verabschiedet. Dort hinterlässt er nun eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. „Das war eine super Zeit mit einem super Typen.“ Thomas Dietsche, lange Jahre Trainer des VfL Sindelfingen und nun Sportlicher Leiter des Verbandsligisten, macht gar keinen Hehl daraus, dass er „ein Fan von Andreas Poser“ ist. Den zu seinem Heimatverein SV Nufringen zurückkehrenden Angreifer bedachte Thomas Dietsche zum Abschied mit einer Fülle an warmen Worten: „Einen angenehmeren Spieler kann man sich gar nicht vorstellen. Ich bin stolz darauf, dass ich ihn trainieren durfte.“ Andreas Poser seinerseits ließ sich von den Emotionen nicht übermannen und wirkte einfach nur sehr zufrieden. Zwar hatte der 29-Jährige seinen vorläufig letzten Auftritt im Sindelfinger Floschenstadion nicht mit einem Sieg krönen können. Der Ärger darüber hielt sich beim VfL-Stürmer aber in Grenzen. Was vielleicht auch daran lag, dass er gegen den TSV Berg das zwischenzeitliche 1:0 erzielt hatte.
Insgesamt 139 Tore hat Andreas Poser damit in Ligaspielen für den VfL erzielt. „Ihn zu ersetzen“, wissen die Verantwortlichen um Maik Schütt und Thomas Dietsche, „wird nicht ganz so einfach werden. Andi hinterlässt hier eine sehr große Lücke.“ Es sind aber nicht nur die Tore, die ab sofort beim VfL fehlen werden.
„Leicht zu führen“ sei er gewesen, so Thomas Dietsche. „Sehr angenehm in seinem Wesen, als Torjäger dennoch immer mannschaftsdienlich und vor allem loyal. Auf sein Wort konnte man sich immer verlassen. Bevor wir jedes Jahr auf ihn zugegangen sind, kam er schon zu uns und hat stets für ein weiteres Jahr seine Zusage gegeben.“
Für Andreas Poser selbst war das nie eine größere Sache. „Ich habe mich hier beim VfL vom ersten Training an sehr wohl gefühlt“, erinnert sich der 29-Jährige. „Die Mannschaft war damals nach dem Abstieg aus der Verbandsliga im Umbruch. Enes Lulic, Ercan Acar und Ivan Vargas hatten den VfL verlassen und eine Lücke hinterlassen, die ich mithelfen wollte auszufüllen.“ Das bescheidene Ziel von Andreas Poser: „Ich wollte Stammspieler werden und 15 Tore erzielen.“
19 Mal zappelte der Ball dank Andreas Poser in dessen Premierensaison im Netz, so dass er in der kommenden Runde auf 20 erhöhte. Ein Ziel, das er mit 25 Treffern klar übertraf. Genauso in seinem dritten Jahr beim VfL, als er sich mit 26 Saisontreffern die Torjägerkanone der Landesliga, Staffel III, sicherte. Ein weiteres Jahr danach folgte dann der vorläufige Höhepunkt. Zwar ging Posers Trefferzahl nach unten, aber seine 19 Saisontore sicherten dem VfL den ersehnten Verbandsliga-Aufstieg.
Dass sich die Sindelfinger Mannschaft daraufhin im Aufzug zwischen Landes- und Verbandsliga befand, gefiel Andreas Poser gar nicht. Aber mit dem nötigen Abstand befindet er, dass „unser Team damals trotz so unglaublich guter Spieler wie Daniel Kniesel, Soner Özay und Oliver Glotzmann noch nicht reif war, um die Verbandsliga zu halten“. Diesen Betriebsunfall konnte der VfL im vergangenen Jahr wieder gut machen und unter dem neuen Trainer Maik Schütt als Meister in das württembergische Oberhaus zurückkehren. „Hier gehören wir auch hin“, so Andreas Poser. „Die aktuelle Mannschaft ist in all den Jahren die beste, die wir hatten.“
Dass er heuer mit seinen 15 Toren dazu beitragen konnte die Klasse zu sichern, erfüllt den Stürmer mit Freude und Zufriedenheit: „So kann ich mich nun guten Gewissens verabschieden.“ Ab der kommenden Runde wird Andreas Poser aus privaten und beruflichen Gründen sportlich etwas runterschrauben und wieder das Trikot seines SVN tragen. Dass die Nufringer am vergangenen Wochenende in die Kreisliga A, Staffel II, abgestiegen sind, ist für Andreas Poser kein Beinbruch: „Das Team bleibt zusammen, so dass wir nächstes Jahr den Wiederaufstieg angehen können.“
Andreas Poser wird als spielender Co-Trainer bei Willi Zimmermann in die Lehre gehen: „Das ist der nächste logische Schritt. Mal sehen, ob mir das überhaupt liegt.“ Aufgrund der kleinen Zweifel hinterließ er den Verantwortlichen in Sindelfingen bei seinem Abschied ein Versprechen: „Sollte mich der Rappel packen und ich noch mal Lust bekommen höherklassig zu spielen, dann nur in Sindelfingen. Vielleicht können sie mich ja dann immer noch gebrauchen.“