Fußball (Männer): Beim Triumph fließen die Tränen

Quelle: SZ-BZ Online
Das selbst gesteckte Ziel erreicht, flossen bei den Trainern der A-Junioren des VfL Sindelfingen am Ende dennoch die Tränen. Mit dem 5:0-Sieg im Rückspiel der Aufstiegsrelegation gegen die SGM Mainhardt/Michelfeld/Bibersfeld verabschiedeten sich Ibrahim Karayel und Jörg Körber erfolgreich von ihren langjährigen Schützlingen.
„Das war’s.“ Kurz und knapp wollten Ibrahim Karayel und Jörg „Done“ Körber am späten Samstagnachmittag den gerade gesicherten Aufstieg der A-Junioren des VfL Sindelfingen in die Fußball-Verbandsstaffel samt ihres Ausscheidens als Trainer abtun, was ihnen aber kolossal misslang.
Noch auf dem Platz ließ Jörg Körber seinen Tränen nach dem Schlusspfiff der Partie gegen die SGM Mainhardt/Michelfeld/Bibersfeld freien Lauf. Vier Jahre als Trainer der Mannschaft waren mit einem Schlag zu Ende.
„Die Anspannung war groß, und sie löst sich jetzt“, sagte er nach dem entscheidenden Spiel. „Ich bin so stolz auf die Jungs. Das ist eine klasse Truppe, deswegen ist es auch nicht so einfach, sie zu verlassen.“
In der kommenden Saison rücken die beiden derzeitigen B-Junioren-Trainer Alexander Wetsch und Ramon Perez eine Altersstufe hoch und übernehmen den ältesten Nachwuchs des VfL Sindelfingen.
Mittlerweile haben sich Ibrahim Karayel und Jörg Körber mit der Situation arrangiert – auch wenn sie liebend gerne noch eine Saison drangehängt hätten. „Wir hätten gerne weitergemacht“, sagt Ibrahim Karayel. Dass diese Etappe nun zumindest mit dem Aufstieg in die Verbandsstaffel zu Ende geht, lässt die beiden scheidenden Trainer zufrieden auf ihr Gesamtwerk blicken: „Wir haben das selbst gesteckte Ziel erreicht und damit eine gute Basis gelegt. Auf der können Alex und Ramon nun aufbauen.“
Den Geschmack des Erfolges noch im Mund will Ibrahim Karayel im Trainergeschäft bleiben. „Ich würde sehr gerne eine Aktiven-Mannschaft übernehmen“, sagt er, wohl wissend, dass er kurzzeitig auch als Nachfolger für Kurt Müller bei der zweiten Mannschaft des VfL Sindelfingen gehandelt wurde. Da sich der VfL-Vorstand für eine Verlängerung des Kontrakts mit ihrem langjährigen Coach entschieden hat, sucht Ibrahim Karayel nun bei einem anderen Verein eine neue Herausforderung.
Zu gerne würde er mit seinem bisherigen Trainerkollegen weitermachen, der sich aber noch unschlüssig ist. Aus besonderem Grund. „Ich bin VfL’er durch und durch und weiß nicht, ob ich bei einem anderen Verein trainieren könnte“, so Jörg Körber, der aber versprach, „darüber nachzudenken. Aber jetzt muss ich das Ganze erst mal sacken lassen.“
Mit ein Grund für seine Zweifel sind seine bisherigen Spieler, auf die er bei einem Engagement außerhalb des VfL Sindelfingen nicht mehr bauen könnte. Zumindest aber erfreuen sich Jörg Körber und Ibrahim Karayel an der Tatsache, dass insgesamt sieben Mann aus ihrem aktuellen Kader den Sprung in die Sindelfinger Aktiventeams geschafft haben.
Kapitän Aleksandar Bjelosevic und Spielmacher Jonathan Fiscella werden ab übernächster Woche sogar die Verbandsliga-Truppe von Maik Schütt verstärken. Dafür bedankten sich die beiden Auserwählten nach dem geglückten Aufstieg bei ihren Trainern: „Ohne euch beide hätten wir das nicht geschafft.“
Die scheidenden Trainer der Sindelfinger U19-Junioren mit den beiden Talenten, die in die erste Mannschaft aufrücken: Jonathan Fiscella, Ibrahim Karayel, Jörg „Done“ Körber und Aleksandar Bjelosevic (von links). Bild: Zvizdiç