Fußball (Männer): Keine Party ohne den Bräutigam

Quelle: SZ/BZ-Online
Der VfL Sindelfingen hat den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst. Im Heimspiel gegen Verbandsligaaufsteiger VfL Pfullingen musste sich das Team von Maik Schütt mit 1:3 geschlagen geben. Zwei unglückliche Gegentore vor dem Halbzeitpfiff wurden den Sindelfingern dabei zum Verhängnis.
Am Ende jubelten die Pfullinger auch ohne ihren Trainer. Weil ihr Coach Michael Konietzny am Samstag den Bund der Ehe einging wurde die Verbandsligabegegnung zwischen dem VfL Sindelfingen und dem VfL Pfullingen auf Bitten der Gäste extra auf Sonntag verlegt. Am Spielfeldrand stand der Pfullinger Übungsleiter am frühen Sonntagabend zur Überraschung aller dann aber dennoch nicht.
Die Pfullinger erwischten im verregneten Floschenstadion vor gut 200 Zuschauern aber auch ohne ihren Cheftrainer einen Start nach Maß. 14 Minuten waren gespielt, als die Gäste bei ihrem ersten ernstzunehmenden Vorstoß über die Mittellinie in rund 25 Meter Torentfernung einen Freistoß zugesprochen bekamen. Der erste Versuch wurde vom Sindelfinger Innenverteidiger Frederick Mohr zwar geblockt, von dessen Hüfte prallte der Ball aber direkt zum Pfullinger Angreifer Dominik Früh, der VfL-Schlussmann David Kocyba mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumlinie keine Abwehrchance ließ.
Die Elf von Maik Schütt, die ohne den mit einem Innenbandriss mehrere Wochen ausfallenden Abwehrmann Roberto Klug antreten musste, zeigte sich allerdings alles andere als geschockt. Sechs Minuten nach dem unglücklichen 0:1 flankte Rechtsverteidiger Alexander Gans mustergültig auf den Kopf von Marcello di Fabio, der Sindelfinger Sturmtank köpfte sträflich allein gelassen von der Gästeabwehr zum Ausgleich ein.
Lange währte die Freude im VfL-Lager allerdings nicht. In Minute 28. schraubte sich der Pfullinger Abwehrchef Yasin Yilmaz nach einer Ecke am höchsten und nickte schulbuchmäßig zur erneuten Gästeführung ein. „Die beiden Gegentore nach Standardsituationen waren natürlich beide sehr unglücklich. Vor der Pause hatten wir das Spiel eigentlich im Griff und hatten da auch unsere Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit war das Ding dann nach dem schnellen 1:3 fast schon durch“, sagte ein geknickter Maik Schütt nach dem Abpfiff.
Das 1:3 aus Sindelfinger Sicht war nur drei Minuten nach Wiederanpfiff gefallen, als die Pfullinger einen mustergültig vorgetragenen Konter in Person von Matthias Dünkel zur Vorentscheidung vollendeten. Der VfL versuchte in der Folgezeit zwar vieles, richtig gefährlich wurde es für das von Markus Hirlinger gehütete Gästetor allerdings kaum. Lediglich ein Kopfball vom diesmal unauffälligen Oliver Glotzmann über den Querbalken und ein Drehschuss vom eingewechselten VfL-Angreifer Lars Jäger sorgten für zumindest etwas Stimmung auf den Rängen. Ernsthaft in Gefahr geriet der Pfullinger Auswärtserfolg aber nicht mehr. „Wir haben heute eine disziplinierte Teamleistung gezeigt und aufgrund der zweiten Halbzeit auch nicht unverdient gewonnen“, zeigte sich der kurzfristig zum Pfullinger Chefcoach aufgestiegene Co-Trainer Patrick Plewnia zufrieden. Wo der Bräutigam Michael Konietzny den Auswärtsieg seiner Mannen bejubelte, ist nicht bekannt.
VfL Sindelfingen: Kocyba, Gans, Schuster (75. Minute Nikolovski), di Fabio (63. Minute Jäger), Kniesel, Bäuerle, Glotzmann, Müller (63. Minute Aleman Solis), Zukic, Mohr, Feigl (79. Minute Pross)
Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Mittelstürmer Marcello di Fabio (blaues Trikot) war für den VfL Sindelfingen zu wenig. Am Ende musste sich der VfL im Floschenstadion vor rund 200 Zuschauern dem Verbandsligaaufsteiger VfL Pfullingen mit 1:3 beugen. Bild: Photo 5
Von unserem Redaktionsmitglied Daniel Bilaniuk