Fußball (Männer): Schütt-Elf ist bereit für das Spitzenspiel

Quelle: SZ-BZ Online
Der VfL Sindelfingen ist bereit für das Verbandsliga-Topspiel am kommenden Wochenende beim SGV Freiberg. Durch den 2:1-Heimerfolg gegen den Tabellenletzten FV Olympia Laupheim rückte die Elf von Maik Schütt auf Platz zwei vor und verkürzte darüber hinaus den Rückstand auf den Spitzenreiter auf nur noch zwei Zähler.
Der Abstand auf den Klassenprimus aus Freiberg interessierte Maik Schütt nach dem hart umkämpften 2:1-Erfolg gegen den FV Olympia Laupheim genauso wenig wie der zweite Tabellenplatz, auf den der VfL Sindelfingen durch den siebten Saisonsieg hochgerutscht ist.
Die Zahl, auf die der VfL-Trainer zuallererst schaut, ist die Punktausbeute, und Sindelfingen hat mittlerweile deren 23 auf der Habenseite. „Das ist unglaublich, das hat vor der Saison niemand ernsthaft geglaubt“, huschte nach dem Schlusspfiff ein Lächeln über das Gesicht von Maik Schütt.
Der Sindelfinger Coach hat derzeit auch allen Grund zum Strahlen, denn seine Mannschaft hat in den vergangenen sechs Partien satte 16 Zähler eingesammelt. Umso bemerkenswerter, da dem VfL das immer in einer neuen Zusammenstellung gelang. Auch gegen Laupheim durfte Maik Schütt wieder einmal sein Händchen für die richtige Startelf beweisen, und auch dieses Mal machte der VfL-Coach alles richtig. Daniel Kniesel musste wie in der Vorwoche in Löchgau verletzt passen. Stürmer Marcello Di Fabio fiel aufgrund eines Virus aus und wurde durch Lars Jäger ersetzt. Darüber hinaus entschied sich Maik Schütt auf der Rechtsverteidigerposition einen Wechsel vorzunehmen. Für Alexander Gans durfte erstmals Kevin Balzer von Beginn an ran. „Alex ist normalerweise gesetzt, er konnte die Woche berufsbedingt aber nicht trainieren“, erklärte der Sindelfinger Coach seine Maßnahme.
Kevin Balzer fügte sich aber nahtlos in das Sindelfinger Gefüge ein, welches zu Spielbeginn auf Kontrolle aus war. Laupheim stand sicher, der VfL scheute das Risiko und klappte das Visier noch nicht nach oben. So dauerte es bis zur 19. Minute, ehe die Hausherren erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten, gingen dann aber sogleich in Führung. Der einmal mehr überzeugende Armin Zukic servierte Oliver Glotzmann eine butterweiche Flanke auf den Kopf, die der VfL-Torjäger aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken musste – 1:0.
Sindelfingen agierte fortan etwas offensiver und erspielte sich vier Minuten später die nächste gute Möglichkeit. Oliver Glotzmann legte auf den ansonsten blassen Keven Müller zurück, der aus elf Metern mit seinem schwächeren linken Fuß aber keinen Druck hinter den Ball brachte. Noch näher dran am zweiten VfL-Treffer war in der 31. Minute Oliver Glotzmann. Nach Traumpass von Abwehrchef Frederick Mohr lupfte Glotzmann den Ball über den herauseilenden Julius Lense. Der Lupfer geriet aber zu kurz, so dass der Laupheimer Torwart den Ball noch vor der Torlinie sichern konnte.
Der Gäste-Schlussmann durfte sich nach dem Seitenwechsel an neuer Position versuchen. Laupheims Trainer Rolf Baumann wechselte Ersatztorhüter Fabian Heiland für Verteidiger Dominik Ludwig ein und beorderte seine Nummer eins in den Sturm. Mit Erfolg, denn Julius Lense war in der 50. Minute maßgeblich am 1:1 beteiligt. Eine Flanke von Lukas Schick ließ Lense klug durchrutschen, Stefan Steinle war dahinter der Nutznießer und erzielte den Ausgleich. „Diesen Angriff haben wir nicht gut verteidigt“, ärgerte sich Maik Schütt.
Viel mehr Grund zum Hadern hatte der VfL-Trainer aber nicht, denn danach spielte nur noch seine Mannschaft. Lediglich das zweite Tor wollte bei all den guten Chancen nicht fallen. So vergaben in der 52. Minute zuerst Oliver Glotzmann, dann im Nachschuss Lars Jäger. Sechs Minuten danach legte Glotzmann auf Jäger, der aber anstatt den Abschluss zu suchen Mitspieler Armin Zukic in Szene setzen wollte, jedoch an einem Abwehrbein hängen blieb.
Aus der Distanz versuchten es in der 71. Minute Armin Zukic, der knapp am Tor vorbeizielte, und eine Minute später der eingewechselte Endrit Syla, der in Fabian Heiland seinen Meister fand. Den Torschrei auf den Lippen hatte in der 77. Minute Oliver Glotzmann, dessen Kopfball nach feiner Flanke des starken Matthias Bäuerle nur hauchdünn am Pfosten vorbeisegelte. Die Hausherren ließen aber nicht mehr locker und belohnten sich schließlich für ihr nimmermüdes Anrennen mit dem Siegtreffer. Einen Freistoß von Armin Zukic klärte die Laupheimer Abwehr zu kurz ab. Florian Feigl nahm 17 Meter vor dem Tor mit seinem schwächeren linken Fuß Maß und drosch den Ball volley und für Fabian Heiland unhaltbar unter die Latte – 2:1.
Gäste-Trainer Rolf Baumann war nach Schlusspfiff enttäuscht: „Das ist total schade für mein junges und von Verletzungen geplagtes Team. Eine blöde Aktion hat uns am Ende den Punktgewinn vermasselt. Der VfL war nicht viel besser als wir, aber eben kaltschnäuziger.“ Maik Schütt hakte den Sieg hingegen schnell ab: „Ich bin froh über den Sieg, denn ein Unentschieden hätte heute weh getan. Jetzt freuen wir uns auf Freiberg.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Balzer (75. Minute Gans), Mohr, Schuster, Bäuerle, Feigl, Nikolovski (89. Minute Berberoglu), Müller (71. Minute Syla), Zukic, Jäger (75. Minute Wetsch), Glotzmann
Mario Nikolovski, Armin Zukic, Oliver Glotzmann, Lars Jäger, Florian Feigl und Kevin Schuster (von links) haben mal wieder reichlich Grund zum Jubeln. Auch gegen den Tabellenletzten FV Olympia Laupheim hielt die Serie des VfL Sindelfingen. Bild: Photo 5