Die Landesliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben wohl die letzte Möglichkeit auf den Relegationsplatz vergeben. Gegen den Tabellenzweiten TSV Neuhausen/Erms II kam die Mannschaft von Volker Blumenschein in der Böblinger Murkenbachhalle nicht über ein 24:24-Unentschieden hinaus.
Der Ärger über die verpasste Chance hielt sich bei Volker Blumenschein aber in Grenzen. „Der zweite Platz war und ist für uns überhaupt kein Thema“, sagte der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen und lieferte den Grund gleich mit: „Diese Mannschaft ist einfach noch nicht reif für die Württemberg-Liga. Uns wird noch ein weiteres Jahr Landesliga sehr gut tun.“
Trotz der klaren Analyse des Ist-Zustandes seiner Mannschaft hätte Volker Blumenschein die Partie gegen den TSV Neuhausen/Erms II nur allzu gerne gewonnen. Und zu Beginn des Spiels ließ sich dieses Unterfangen auch gut an.
Angeführt von Markus Schwab, Frederik Todt und Urs Bonhage lag die HSG nach acht Minuten mit 5:1 in Führung. Danach aber wurden schon die Probleme im Spiel der Gastgeber deutlich. Neuhausen nahm Urs Bonhage kurzzeitig in Manndeckung, und prompt stand es nach zwölf Minuten 5:5. „Sobald der Gegner Urs in Manndeckung genommen hat, haben wir keine Torgefahr entwickeln können“, haderte der HSG-Coach.
Da auch der TSV seine liebe Müh und Not in der Offensive hatte, gab es für die Zuschauer in der Murkenbachhalle wenig Erbauliches zu sehen. Geprägt war das Spiel von zwei aufmerksamen Abwehrreihen mit jeweils guten Torhütern. Aufseiten der HSG sorgte Daniel Meyer mit etlichen Paraden dafür, dass sich die 11:10-Pausenführung der Gäste im Rahmen hielt.
Nach der Pause besserte sich das Spiel nur unwesentlich. Den besseren Start erwischte die HSG und lag nach einem Treffer von Urs Bonhage bei 16:15 (39.) wieder vorne. Bis zur 53. Minute und eigener 23:20-Führung hatte Böblingen/Sindelfingen das Verfolgerduell dann auch im Griff. „Und wenn Dennis Hoffmann dann das 24:20 erzielt, sind wir durch“, trauerte der HSG-Coach der verpassten Chance nach. Der HSG-Routinier zielte in dieser Szene vom eigenen Kreis aus übers leere Tor der Gäste.
Der Fehlschuss kam die Hausherren teuer zu stehen. Neuhausen mobilisierte noch mal alle Kräfte, lag in der 58. Minute wieder mit 24:23 in Führung und hatte den Ball in der Hand. Einen Ballverlust der Gäste später konnte der stark aufspielende Frederik Todt den letzten HSG-Angriff schließlich zum 24:24-Endstand nutzen.
„Alles in allem ist das ein gerechtes Unentschieden“, konstatierte Volker Blumenschein. „Um aber zu gewinnen, haben wir unheimlich viele leichte Fehler gemacht. Und wenn es schon beim Passen und Fangen Grund zur Klage gibt, dann brauchen wir erst gar nicht anzufangen, von der Württemberg-Liga zu träumen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Krypczyk (beide im Tor); Heinkele (1 Tor), Petri (1), Trunk (4), Root, Hofacker, Bonhage (3), Raff (2), Todt (9/davon insgesamt 5 Siebenmeter), Hoffmann, Müller (1), Schwab (3).
Frederik Todt spielte gegen Neuhausen groß auf und sicherte mit seinem neunten Treffer das 24:24-Unentschieden. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online