Pursuit-Race, Drohnenflug und Sprint-Trilogy. Das klingt nach der nächsten Schlag-den-Star-Sendung auf Pro7, ist es aber nicht. Es ist Teil des Wettkampfes am Wochenende im Badezentrum. Die Schwimmabteilung des VfL lädt zu den Internationalen Sindelfinger Swimming Championsships (ISSC) ein. Schwimmer aus halb Europa gehen an den Start.
Am 18. und 19. März wird das Badezentrum kaum wiederzuerkennen sein. Wo heute noch viele freie Flächen und Blumenkübel sind, entstehen am Wochenende Tribünen, Siegerpodest und Vorstartbereich mit Nebelanlage. Die einfachen Trainingsstartblöcke werden durch Fina-taugliche Katapulte getauscht, und unter der malerischen Holzdecke fliegen Drohnen, die die Schwimmer aus neuem Blickwinkel in Aktion zeigen werden.
Verantwortlich für dieses Aufgebot, dass für ein Schwimmfest in Deutschland einzigartig sein dürfte, ist Roman Huber. Mit unermüdlichem Einsatz und Kreativität bietet er jedes Jahr wieder etwas Neues an. Dieses Jahr ist es der Beinschlagwettkampf für die Jugendschwimmer, bei denen Vortrieb rein mit den Beinen erzeugt werden darf. Huber: „Mir war es sehr wichtig, diesen Qualifikationswettkampf für die süddeutschen Meisterschaften aufzunehmen. Auf der langen Bahn haben die Kinder selten die Möglichkeit das zu tun.“
Zudem schaffen es die Sindelfinger seit Jahren als offizieller Fina-Wettkampf anerkannt zu werden. Das bedeutet, dass Top-Schwimmer hier ihre Pflichtzeiten für die kommenden Weltmeisterschaften in Budapest schwimmen können. Diese hohe Auszeichnung spiegelt sich in den Meldungen aus halb Europa wieder. Es werden 574 Teilnehmer aus 47 Vereinen, aus Österreich, Schweiz, Italien, Griechenland und Deutschland erwartet.
Für das neu formierte Sindelfinger Trainerteam ist es die erste ISSC und entsprechend groß ist die Vorfreude. Der neue Cheftrainer Peter Lemesch erlebt die ISSC erstmals als Ausrichter: „Es ist für alle Schwimmer der Leistungsgruppen ein großes Event und ein hervorragender Test ihrer Trainingszustände. Es stehen die wichtigen Meisterschaften auf der 50-Meter-Bahn wie baden-württembergische, süddeutsche oder die deutschen Jahrgangsmeisterschaften an. Ich freue mich besonders auf das Cut-Off-Rennen und das spektakuläre Pursuit-Race.“ Das Verfolgungsrennen verspricht also der Renner zu werden.
Dies zeigt auch, wie wichtig ein großes Hallenbad für die Schwimmabteilung ist. Reiner Schneider, stellvertretender Referent für den Leistungssport beim VfL Sindelfingen: „Es bietet nicht nur eine hervorragende Trainingssituation, sondern auch die Möglichkeit solche Events zu veranstalten. Die ISSC lockt Hunderte Gäste nach Sindelfingen, die hier übernachten und die lokalen Geschäfte besuchen. Es ist damit nicht nur eine Einnahmequelle für die Schwimmabteilung, sondern auch ein Standortfaktor für die Stadt Sindelfingen.“ Für die Schwimmer bleibe nur zu hoffen, dass die in die Jahre gekommene Hallenbadtechnik ihnen in Zukunft kein Strich durch die Rechnung macht. „Ohne schnelle Sanierung sieht man ein solches Spektakel wohl doch nur noch auf Pro7“, so Reiner Schneider.
Die Sindelfinger Schwimmer freuen sich auf ihre Gäste und auf den Wettkampf am Wochenende. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online