Fußball (Männer): Keine Panik trotz der Niederlagenserie

Die Verbandsligakicker des VfL Sindelfingen stecken nach der Winterpause weiterhin im Tief. Beim VfL Pfullingen hagelte es für die Mannschaft von Maik Schütt bereits die dritte Niederlage hintereinander. Nach der 2:5-Pleite ist der Zug Richtung Aufstiegsplätze ohne die Daimlerstädter abgefahren.
Sorgen müsse man sich um den VfL Sindelfingen aber nicht machen, sagte Thomas Dietsche, Sportlicher Leiter des VfL Sindelfingen, nach der Partie: „Das Ergebnis täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg, denn so komisch es auch klingen mag, aber das war heute über weite Strecken eine ausgeglichene Angelegenheit.“ In puncto Effizienz und Kaltschnäuzigkeit könne sich seine Mannschaft aber eine große Scheibe vom VfL Pfullingen abschneiden.
Nach zuvor zwei Niederlagen war der VfL Sindelfingen auf Wiedergutmachung beim Namensvetter aus und hatte nach zwei Minuten bereits die erste gute Torchance zu verzeichnen. Allerdings scheiterte Oliver Glotzmann, der in der Vorwoche bei der 0:3-Niederlage beim 1. FC Normannia Gmünd noch schmerzlich vermisst wurde, frei stehend an Pfullingens Schlussmann Markus Hirlinger. Auf der Gegenseite scheiterte aber auch Kevin Haussmann an VfL-Torwart Johannes Groß.
Der Sindelfinger A-Jugend-Torhüter, der nach der Verletzung von David Kocyba und der Roten Karte in Gmünd gegen Eduard Schnell nun erstmals in der Startelf stand, absolvierte eine Partie ohne Fehl und Tadel. „An den Gegentoren war Johannes ohne jegliche Schuld. Er hat ruhig und souverän gespielt“, gab es Lob von Thomas Dietsche. Verhindern konnte der Sindelfinger Nachwuchstorwart die Gegentreffer aber nicht, da seine Vorderleute ihn öfters im Stich ließen. „Den Pfullinger Treffern gingen immer wieder Fehler unsererseits voraus“, haderte der Sportliche Leiter des VfL Sindelfingen.
Beim Führungstreffer der Hausherren in der 13. Minute geriet ein Pass von Alexander Gans zu kurz. Nutznießer war Dominik Grauer, der das 1:0 markierte. Die Gäste waren aber nicht geschockt und schlugen schon eine Minute später erfolgreich zurück. Nach einem Foul an Armin Zukic verwandelte Sindelfingens Kapitän Daniel Kniesel mit viel Glück den fälligen Strafstoß zum 1:1-Ausgleich.
Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Seiten den Führungstreffer auf dem Fuß hatten. Bei den Gästen stand immer wieder Oliver Glotzmann im Mittelpunkt, dem aber das Pech an den Kickschuhen klebte. In der 15. Minute scheiterte er genauso frei stehend an Markus Hirlinger wie auch in Minute 28. Genau 60 Sekunden davor machte es Pfullingen besser. Dominik Früh zog trocken ab, der Ball schlug im unteren linken Eck ein – 2:1. Und da das so gut klappte, legte Dominik Früh in der 40. Minute von fast derselben Stelle das 3:1 nach. Wieder schlug der Ball in der unteren linken Ecke des Sindelfinger Tores ein.
Trotz des Rückstandes gaben die Sindelfinger die Partie noch nicht verloren. „Dazu gab es auch keinen Grund, denn niemand hatte das Gefühl, dass das Spiel schon entschieden sei“, konstatierte Thomas Dietsche. Vorbei war das Aufbäumen aber acht Minuten nach Wiederanpfiff, als Dominik Früh zum dritten Mal knipste und auf 4:1 erhöhte. Weitere zehn Minuten danach machte Matthias Dünkel mit dem 5:1 den Deckel drauf. „Die beiden Tore haben uns den Stecker gezogen“, erkannte dann auch der Sportliche Leiter der Sindelfinger die Niederlage an.
Gefallen fand Thomas Dietsche aber an der letzten halben Stunde: „Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt hängen lassen und weiterhin viel probiert. Das war insgesamt gesehen eine klare Steigerung gegenüber der Niederlage in Gmünd.“ Mahmut Yorulmaz, der nach langer Verletzungspause von Sindelfingens Trainer Maik Schütt in der 62. Minute für Frederick Mohr ins Spiel beordert wurde, brachte frischen Schwung und bereitete in der 88. Minute auch den zweiten Sindelfinger Treffer vor. Armin Zukic erzielte kurz vor dem Abpfiff den Treffer zum 2:5-Endstand aus Sicht der Gäste. Für den Sindelfinger Offensivkünstler war das bereits sein 13. Saisontor.
„Schade, heute war definitiv mehr drin“, sagte Thomas Dietsche, der nach der dritten Niederlage in Serie aber die Ruhe bewahrt. „Es besteht absolut kein Grund zur Panik. Wir haben nämlich noch ein gutes Polster auf die Abstiegsränge.“ Dass bei seiner Mannschaft derzeit der Wurm drin ist, ist dem Sportlichen Leiter nicht entgangen. Thomas Dietsche ordnet die Talfahrt nüchtern ein: „Ehrlicherweise müssen wir sagen, dass in der Vorrunde vieles für uns lief und jetzt eben nicht. Uns fehlt derzeit der letzte Tick Entschlossenheit, den unsere Gegner aber haben. Es bewahrheitet sich einmal mehr, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Wir schauen jetzt, dass wir den Kopf freibekommen und schon am nächsten Samstag gegen Schwäbisch Hall zurückschlagen.“
VfL Sindelfingen: Groß, Gans (78. Minute Balzer), Klug, Mohr (62. Minute Molitor), Bäuerle, Feigl (76. Minute Yorulmaz), Kniesel, Aleman Solis, Zukic, Syla (65. Minute Frick), Glotzmann
Die derzeitige Negativserie kann an der mannschaftlichen Geschlossenheit nichts ändern: Im Lager des VfL Sindelfingen behält man auch nach der dritten Niederlage nach der Winterpause – 2:5 beim VfL Pfullingen – die Ruhe und verfällt nicht in Panik. Bild: Photo 5/A
Quelle: SZ-BZ Online