Fußball (Frauen): Saban Uzun: „Wir haben noch Luft nach oben“

Auf dem Papier sieht die Sache ganz einfach aus. Der Zweitligist VfL Sindelfingen schielt Richtung Bundesliga und tritt beim Drittletzten an. Aber: Die Wahrheit steht immer erst nach dem Spiel auf dem Blatt. Trainer Saban Uzun erwartet für seine Fußball-Frauen eine knifflige Nummer beim SC Sand II.
5:0 gegen Niederkirchen und dabei auch noch jede Menge bester Chancen nicht genutzt – eine bessere Antwort auf die Pleite in Wetzlar hätte es nicht geben können. 1:2 hatte der VfL zuvor bei den Hessinnen verloren, womit die Aufstiegshoffnungen einen bösen Dämpfer bekamen. Und das auch noch ausgerechnet zu einer Zeit, in der der Frauenfußball in Sindelfingen zig Baustellen gleichzeitig aufgerissen hatte, um sich überhaupt nach der DFB-Lizenz strecken zu dürfen. Sogar einen eigenen Verein hatten die Kickerinnen, die jetzt Ladies heißen, gegründet (die SZ/BZ berichtete).
Die Flickschusterei ist noch lange nicht vorbei. Umso beachtlicher war die sportliche Kehrtwende, die Saban Uzun gerne wahrgenommen hat: „Ja, das war gut. Und wir haben noch Luft nach oben“, sagt der Trainer, der seine Spielerinnen gerne noch ein bisschen kaltschnäuziger vor dem Tor sehen würde. Und wacher gleich zu Spielbeginn. Wenn beides hinhaut, „werden wir die drei Punkte mitnehmen“.
Allerdings sei die Dienstreise am Sonntag kein Selbstläufer. Saban Uzun: „Ich habe Sand ein paar Mal gesehen. Das ist eine technisch und spielerisch gute Mannschaft, die auch kämpfen kann und nur so weit unten in der Tabelle steht, weil sie viele enge Spiele unnötig verloren hat. Außerdem weiß man nie, welche Spielerinnen aus der ersten Mannschaft dabei sind.“ Das Hinspiel hat er auch noch nicht vergessen. Damals dauerte es bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, bis Anja Selensky die Blau-Weißen mit dem 2:1-Siegtreffer erlöste.
Personell sieht es beim VfL Sindelfingen gut aus. Auch die zuletzt angeschlagenen Meryem-Cennet Cal und Stefanie Grimm haben wieder trainiert. Nur Madlen Weinhardt muss ihren Brummschädel noch klar bekommen. Im Training am Donnerstag wurde sie so unglücklich abgeschossen, dass sie mit einer leichten Gehirnerschütterung vom Platz musste.
Spielbeginn ist am Sonntag um 14 Uhr.
Wackelkandidatin: Madlen Weinhardt (rechts) zog sich am Donnerstag im Training eine leicht Gehirnerschütterung zu. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online