Nichts anbrennen lassen haben die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen im Derby gegen den SV Vaihingen. Den Abstiegskandidaten besiegte die Mannschaft von Volker Blumenschein sicher mit 34:30.
„Wir haben heute richtig Lust.“ Die Ansage von Marc Petri unmittelbar vor dem Derby gegen den SV Vaihingen klang wie ein Versprechen. Etwa anderthalb Stunden später hatten der Kapitän der HSG Böblingen/Sindelfingen und seine Mitspieler Wort gehalten und den Nachbarn aus Vaihingen mit 34:30 besiegt. Der Einzige in der Sindelfinger Sommerhofenhalle, der nach der Partie nicht ganz so zufrieden dreinblickte, war Volker Blumenschein. Dem Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen gefiel der Leistungsabfall nach der Pause überhaupt nicht: „Natürlich überwiegt das Positive, aber ein echtes Topteam spielt das besser zu Ende. 19 Gegentore in der zweiten Halbzeit sind einfach zu viel.“
Im ersten Spielabschnitt hatte Volker Blumenschein hingegen kaum Grund zur Klage. Mit einem 4:0-Start überrannte die HSG den Gegner, der sich nach nur 1:51 Minuten schon zur ersten Auszeit sammelte. Kurzzeitig nahm diese Unterbrechung den Hausherren den Schwung. Die Kontrolle über das Spiel behielt Böblingen/Sindelfingen aber jederzeit. Vor allem Daniel Meyer präsentierte sich in exzellenter Verfassung. Mit insgesamt zwölf Paraden nur im ersten Durchgang raubte er den Vaihingern das Selbstvertrauen im Abschluss. Mit seinen Pässen initiierte der HSG-Torwart darüber hinaus etliche Tempogegenstöße, die in einfachen Toren mündeten.
Dankbare Abnehmer seiner Vorlagen waren in erster Linie die beiden Jüngsten im Team, Marian Heinkele und Florian Müller. Die beiden Außenspieler der Gastgeber erwischten einen Sahnetag und krönten ihren Auftritt mit neun respektive sechs Treffern. So baute die HSG ihre Führung bis zum 18:11-Pausenstand stetig aus. Auch nach Wiederanpfiff änderte sich nichts an den Kräfteverhältnissen. Der SV Vaihingen, der jeden Zähler im Abstiegskampf bitter nötig hätte, hatte schlichtweg nicht die Klasse, um die Hausherren in Gefahr zu bringen. Näher als auf 28:24 ließ die Blumenschein-Sieben den Gegner nicht herankommen.
In der Schlussphase wechselte der HSG-Trainer nochmal kräftig durch, so dass alle HSG-Akteure noch reichlich Spielzeit bekamen. Bis auf die Abwehrspezialisten Dennis Hoffmann und Matthias Root konnten sich auch alle Spieler in die Torschützenliste eintragen. Etwas gehemmt wirkte nach seiner Verletzungspause noch Urs Bonhage. Der HSG-Torjäger beendete die Partie mit drei Treffern und trug damit seinen Anteil zum nie gefährdeten 34:30-Sieg bei.
Trotz des Erfolges fand Volker Blumenschein reichlich Haare in der Suppe: „Die vielen einfachen Fehler nerven mich. Wenn wir das konsequenter spielen, dann geht das heute viel deutlicher für uns aus.“ Den kompletten Spielverderber wollte der HSG-Coach aber auch nicht geben und zeigte sich am Ende seiner Analyse besänftigt: „Wir haben uns in so vielen Bereichen verbessert und unsere Serie nunmehr auf 25:5-Punkte ausgebaut, das ist klasse. Aber ich hätte mir eben ein effektiveres Auftreten meiner Mannschaft gewünscht.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Krypczyk (beide im Tor); Heinkele (9 Tore), Petri (3), Root, Hofacker (1), Tischner (1), Bonhage (3), Raff, Todt (7/davon 1 Siebenmeter), Hoffmann, Müller (6), Schwab (4)
Ausgelassener Jubel nach getaner Arbeit: Mit einem nie gefährdeten 34:30-Erfolg behauptet sich die HSG Böblingen/Sindelfingen vor heimischer Kulisse in der Sommerhofenhalle gegen den SV Vaihingen. Bild: Photo5
Quelle: SZ-BZ Online