Die Landesliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben ihre Serie auf 29:5 Punkte ausgebaut und den vierten Tabellenplatz endgültig gesichert. Im letzten Saisonheimspiel gegen den TSV Grabenstetten glänzte das Team von Volker Blumenschein vor allem offensiv und verabschiedete sich mit einem 36:33-Sieg vom eigenen Publikum.
„Schnell war’s“, musste Volker Blumenschein kurz nach dem Spiel schmunzeln. Der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen wollte nach dem 36:33-Erfolg gegen den Tabellennachbarn TSV Grabenstetten nicht den Spielverderber mimen und legte verständlicherweise nicht dieselben Maßstäbe an, die er üblicherweise über die Saison gesehen bei der Analyse der Spiele immer angewendet hatte. Deshalb gab sich der HSG-Coach einfach nur mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir haben gewonnen, das ist schön. Über die Defensivleistung muss man heute nicht reden, denn beide Mannschaften haben das Visier runtergeklappt und wollten Tore schießen.“
Die Hausherren gaben dabei von Beginn an das Tempo vor und lagen zu keinem Zeitpunkt der Partie im Hintertreffen. Lediglich bis zum 1:1 agierte Grabenstetten auf Augenhöhe, versuchte ansonsten immer den Rückstand in Grenzen zu halten. Bis zum 10:9 nach 18 Minuten gelang das auch halbwegs ordentlich. Allerdings mussten die Gäste bereits ab der zehnten Minute auf Fabrizio Mosca verzichten. Der TSV-Rückraumspieler griff bei einer Abwehraktion gegen Marc Petri überhart zu und fällte den HSG-Spielmacher. Das Schiedsrichtergespann Michael Strobel und Siegfried Schaible (TV Pfalzgrafenweiler) zückte sofort die Rote Karte gegen den Grabenstättener Akteur. „In einem Spiel, in dem es nur noch um Platz vier geht, muss das nicht sein“, war Volker Blumenschein sichtlich erbost. Die HSG Böblingen/Sindelfingen nutzte die Unordnung im Zuge der Disqualifikation und zog bis zur Pause auf 18:12 davon.
Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Hausherren die Kontrolle über das Spiel – allerdings nur bis 43. Minute und eigener 26:19-Führung. Das sich anbahnende Debakel unterbrach TSV-Trainer Michael Rehkugler genau zum richtigen Zeitpunkt mit einer Auszeit und raubte damit den Gastgebern den Schwung. Keine drei Minuten später führte die HSG nur noch mit 26:23.
Dieses Mal war es Volker Blumenschein, der die Partie mittels der Grünen Karte unterbrach und sich seine Mannen zur Brust nahm – mit Erfolg. Zwar brannte sein Team danach kein Feuerwerk ab, aber zumindest besann es sich, so viel Augenmerk auf die Defensive zu legen, damit am Ende doch ein Sieg herausspringt. Mit 36:33 sprang dieser knapper aus, als es sich zwischenzeitlich angedeutet hatte. „Im Grunde haben wir heute alles bestimmt“, konstatierte der HSG-Trainer. „Wenn wir ernst gemacht haben, sind wir davongezogen. Sobald sich aber der Schlendrian in unserem Spiel breitgemacht hat, kam Grabenstetten heran.“
Alles in allem zeigte sich Volker Blumenschein nach dem letzten Heimspiel in dieser Runde sehr zufrieden – vor allem mit der Entwicklung seiner Mannschaft: „Wenn man bedenkt, wie das alles hier noch zu Beginn der Runde ausgesehen hat, dann ist das schon beachtlich. Wir haben viel umgekrempelt, vor allem in den Köpfen der Spieler. Dass wir unsere Serie nun auf 29:5 Punkte ausgebaut haben, ist unfassbar, erklärt sich aber dadurch, dass die Jungs den Weg mitgehen wollten. Selbstverständlich gibt es noch reichlich Verbesserungsbedarf, aber wir haben eine gute Basis für die kommende Saison gelegt.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Krypczyk (beide im Tor); Heinkele (8 Tore), Petri (3), Trunk (2), Root, Hofacker (2), Tischner (1), Bonhage (5), Raff, Todt (8/davon 4 Siebenmeter), Hoffmann (1), Müller (3), Schwab (3)
Die Landesliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen freuen sich über den 36:33-Erfolg im letzten Saisonheimspiel gegen den TSV Grabenstetten. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online