Leichtathletik: Bayer legt los wie die Feuerwehr

Mit einem Paukenschlag ist Simon Bayer in die Saison eingestiegen. Der Kugelstoßer des VfL Sindelfingen hat sein Wettkampfgerät in seinem ersten Start der Saison nach längerer Verletzungspause in Neckarsulm auf 18,76 Meter fliegen lassen. Die Vorfreude auf die kommenden Wettkämpfe ist groß.
Es war ein verflixter Winter, den Simon Bayer da hinter sich hat. Wegen einer Verletzung im unteren Rückenbereich musste er pausieren, um Schlimmeres zu verhindern. „Kraftübungen mit Rotation waren nicht möglich“, erzählt Bayer.
In Absprache mit Trainer Artur Hoppe und dem Team aus Physiotherapeuten und Ärzten wurde ein Alternativprogramm erstellt. Intensiv wurde an Schwachstellen gearbeitet und die bestehenden Dysbalancen beseitigt. Mehrere Monate musste Bayer komplett auf seine größte Leidenschaft, das Kugelstoßen, verzichten.
Erst Anfang März waren die ersten richtigen Stöße möglich, früher konnte der Athlet des VfL Sindelfingen schon wieder mit dem Krafttraining beginnen. Nach der Verletzung gab Bayer deswegen im Training Vollgas. „Im Hinblick auf den Sommer mussten wir natürlich viele Stöße nachholen und auch allgemein einen hohen Umfang trainieren, weil wir wissen, dass es eine lange Saison werden wird“, sagt der Sportler.
Im Trainingslager in Kienbaum bei Berlin holte er sich über Ostern den nötigen Feinschliff. „In Kienbaum konnte ich mich von meinem Arbeitsalltag erholen und mich voll und ganz auf meine Technik und andere wettkampfspezifischen Fähigkeiten konzentrieren.“
Direkt im Anschluss führte der Weg für Simon Bayer nach Neckarsulm. Nach langer Pause folgte ein vielversprechendes Comeback. „Ich habe den Wettkampf sehr genossen und war froh, nach neun Monaten Wettkampfpause, endlich wieder im Ring zu stehen“, sagt der 21-Jährige.
Noch viel mehr freute sich der Sindelfinger wohl über seine starke Leistung. Ein Saisoneinstieg aus dem vollen Training, noch dazu bei kaltem Wetter und wenig Konkurrenz, und dann der Stoß auf 18,76 Meter ist aller Ehren wert, verfehlte Bayer seine persönliche Bestleistung doch nur um acht Zentimeter. Im vergangenen Jahr zu dieser Zeit flog die Kugel rund eineinhalb Meter kürzer. „Ich und mein Trainer sind sehr zufrieden mit der Leistung. Ich freue mich riesig auf den Sommer!“, sagt Simon Bayer. Der nächste Wettkampf ist bereits geplant. Beim Werfertag in Bad Boll werden fast alle Mitglieder des Wurfteams Stuttgart in die Saison einsteigen und sich gegenseitig unterstützen. Doch die Saison 2017 wartet noch mit weiteren Höhepunkten auf. „Im Juni freue ich mich schon auf die deutschen Meisterschaften der U23, wo ich im letzten Jahr den Titel knapp um zwei Zentimeter verpasst habe.“
Im Juli will Simon Bayer außerdem bei den U23-Europameisterschaften im Ring stehen. Die Qualifikationsweite hat er bereits in Neckarsulm abgehakt, jetzt bleibt abzuwarten, was die deutsche Konkurrenz im Kampf um die Startplätze zu bieten hat. „Ich will viel Wettkampferfahrung bei nationalen sowie internationalen Meetings sammeln und mein Bestes geben“, hat sich der Sindelfinger vorgenommen und will für weitere Paukenschläge sorgen.
Quelle: SZ-BZ Online