Die Fußballerinnen des VfL Sindelfingen haben der 2. Bundesliga, Süd, neue Spannung eingehaucht. Durch den 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Köln verhinderte die Elf von Saban Uzun nicht nur den vorzeitigen Titelgewinn der Kölnerinnen, sondern verbesserte auch ihre eigenen Chancen auf den Sprung in die Eliteklasse.
Zwar sind diese bei nur noch zwei Spielen und fünf Punkten Rückstand auf den 1. FC Köln sehr gering, aber das Ziel von Saban Uzun, eine Entscheidung im Titelrennen zu verschieben, ist voll aufgegangen. Mit dem 1:0 fügte der VfL Sindelfingen dem Aufstiegsfavoriten die erste Niederlage nach zuvor neun Siegen in Serie zu. Sehr zur Freude des VfL-Trainers: „Das haben meine Mädels toll gemacht. Sie haben unseren Spielplan zu 100 Prozent umgesetzt.“
Dieser sah vor, dass die langen Bälle der Kölnerinnen keinen Schaden anrichten sollen. Der VfL zog sich ein paar Meter zurück und zog damit dem FC früh den Zahn. Gute Torchancen gestattete Sindelfingen dem Gegner kaum. Die eigenen Angriffe sahen vielversprechender aus. In der 20. Minute bediente Lea Egner, die in die Startformation gerutscht war, Ereleta Memeti, deren Schuss aber von einer Kölnerin von der Linie gekratzt wurde. Besser machte es Ereleta Memeti neun Minuten später. Nach Traumpass von Kristin Kögel blieb die in den vergangenen Partien stark aufspielende Außenangreiferin vor dem Tor eiskalt und überwand die Kölner Torhüterin Marie Wenzel zum 1:0 aus Sicht der Gäste.
Mit der Führung im Rücken legte der VfL noch mehr Augenmerk auf die Defensive. „Das war auch bitter nötig, denn die Kölnerinnen waren im Schnitt einen Kopf größer als meine Spielerinnen“, so Saban Uzun. Vor allem bei Standards drohte demnach Ungemach, was der VfL aber zu unterbinden wusste. „Wir haben nach der Winterpause bei ruhenden Bällen von Mann- auf Raumdeckung umgestellt, das hat sich heute wieder bewährt“, konstatierte der VfL-Coach zufrieden. Lediglich in der 40. Minute musste sich Charoula Dimitriou strecken, um einen Kopfball der Gastgeberinnen von der eigenen Torlinie zu befördern.
Nach dem Seitenwechsel war das Spiel geprägt von Tempo und Kampf, richtig gute Möglichkeiten blieben aber komplett aus. Von der Hektik in der Schlussphase ließ sich Sindelfingen auch nicht anstecken. „Wir haben viel Zeit von der Uhr genommen“, gab Saban Uzun augenzwinkernd zu. Die Folge dessen waren aber acht Minuten Nachspielzeit. Aber auch diese überstand der VfL schadlos und fügte dem FC nach dem 4:2 im Hinspiel nun auch im Rückspiel eine Niederlage zu. Saban Uzun: „Nach sechs Punkten gegen Köln fragen wir uns auch, warum wir nicht mehr Zähler auf dem Konto haben. Aber letztlich hat uns die Konstanz gefehlt. Auch heute hatten wir eine Mannschaft auf dem Feld im Durchschnittsalter von 18 Jahren. Das sah teilweise aus wie Juniorinnen gegen Frauen.“
VfL Sindelfingen: Fischer, Dimitriou, Spengler, Bosnjak, Ruess (43. Minute Schlipf), Egner (90. Minute Vilsmeier), Rilling (86. Minute Cal), Memeti, Moraitou, Rolser, Kögel
Quelle: SZ-BZ Online