Fußball (Frauen): Zeitenwende im Floschenstadion

Am Ende war dann doch die Luft raus: Die Zweitliga-Fußballerinnen des VfL Sindelfingen haben ihr letztes Saisonspiel gegen den SV Weinberg mit 0:2 vergeigt. Im Floschenstadion standen aber die Verabschiedungen des Trainergespanns sowie von Spielerin Stefanie Grimm im Vordergrund.
Bereits in der Vorwoche hatte der VfL Sindelfingen seine kleine Chance, doch noch in die 1. Bundesliga durchrutschen zu können, mit einer 0:1-Niederlage beim TSV Schott Mainz verspielt. So war der ganz große Druck vor der Partie gegen den SV Weinberg gewichen. Dennoch, Trainer und Mannschaft der Sindelfinger wollten sich selbst mit einem Abschlusssieg belohnen. Dass das Vorhaben nicht aufging, hatte mehrere Gründe.
Vor allem der Abschied vom Trainerteam Saban Uzun und Anil Yildiz, die sich ab der kommenden Runde beim VfL Wolfsburg II in der 2. Bundesliga, Nord, versuchen dürfen, löste Emotionen aus. „Und die haben wir ins Spiel mit reingenommen“, erkannte Saban Uzun. „Die Mädels wollten uns einen Sieg schenken, das aber vielleicht eine Nummer zu arg.“ So ging der Schuss bereits nach 14 Minuten nach hinten los: Sara Hofmann schickte Leonie Haberäcker steil, die vor VfL-Torhüterin Vanessa Fischer eiskalt blieb und das 1:0 für Weinberg erzielte.
Das Bemühen konnte man den Gastgeberinnen nicht absprechen, aber den Aktionen des VfL fehlte die letzte Konsequenz. Lediglich bei ruhenden Bällen wurde es vor dem Weinberger Tor interessant. Mehr als zwei Kopfbälle von Ereleta Memeti und Carina Spengler, jeweils auf das Tornetz, sprangen aber nicht heraus. Nach dem Seitenwechsel nahm Sindelfingen mehr Tempo auf, schlussendlich aber ohne Erfolg. Besser machten es die Gäste in der 72. Minute: Per Direktabnahme erzielte Ellen Riess das 2:0 für Weinberg. Dabei blieb es auch.

Der Ärger ob der finalen Niederlage hielt sich im VfL-Lager aber in Grenzen. Abteilungsleiter Josef Klaffschenkel warf bereits einen Blick nach vorne: „Heute stand der Abschied von Saban im Fokus. Er war hier dreieinhalb Jahre prägend. Für uns geht es in der nächsten Saison darum, die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga zu schaffen und die Weichen für die nähere Zukunft zu stellen.“ Diesbezüglich gibt es am Montagabend bereits das erste Treffen der Verantwortlichen. Wie es aussieht, übernimmt der Sportliche Leiter Alexander Schick auch das Traineramt und bekommt Verstärkung aus der eigenen zweiten Mannschaft. „Das werden wir zeitnah bekannt geben“, so Josef Klaffschenkel.
Und obwohl sich die Wege nun trennen, hegen der VfL-Abteilungsleiter und der scheidende Coach denselben Wunsch: „Es wäre eine wunderbare Sache, wenn es in zwei Jahren heißen würde: Der VfL Sindelfingen II empfängt in der 2. Bundesliga den VfL Wolfsburg II.“
VfL Sindelfingen: Fischer, Ruess (77. Minute Virsinger), Rudolph, Spengler, Dimitriou, Grimm (67. Minute Tarmann), Rolser, Kögel, Memeti, Selensky (77. Minute Cal), Moraitou
Das Spiel läuft noch, da winkt der scheidende Trainer Saban Uzun dem Publikum zu. Beim VfL Sindelfingen beginnt eine neue Ära, die eingleisige zweite Liga ist das Ziel – und damit ein Wiedersehen mit dem Coach. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online