So gut wie schon lange nicht mehr präsentiert sich der Leichtathletik-Talentschuppen des VfL Sindelfingen: Gleich sechs Athleten haben sich für die deutschen Meisterschaften der unter 16-Jährigen in Bremen qualifiziert, und vier davon gehen mit Medaillenchancen an den Start.
Zwei VfL-Jungs führen derzeit über die 800-Meter-Strecke die deutsche Bestenliste an: Paul Specht steht mit einer Zeit von 1:58,72 Minuten an erster Stelle, dicht auf den Fersen ist ihm Ron Eckenbach.
Der Sohn des sechsmaligen Deutschen Motocross-Meisters Bernd Eckenbach muss sich in Bremen jedoch nicht mit seinem Vereinskollegen duellieren.
Denn Multitalent Paul Specht, der auch in der B-Jugend des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart kickt, geht über die 3000 Meter an den Start und ist auch dort ein Medaillenkandidat: Vor zwei Wochen wurde er über die siebeneinhalb Runden in Ingolstadt Süddeutscher Meister, 9:12,20 Minuten bedeuten Rang zwei in der deutschen Bestenliste.
Über die 300-Meter-Hürdenstrecke steht Benjamin Fischer ebenfalls auf Position zwei in der DLV-Bestenliste. Auch er holte sich den Titel bei den süddeutschen Meisterschaften, lieferte in 39,71 Sekunden eine bärenstarke Zeit ab, die er jetzt an der Weser bestätigen will.
„Viel wird davon abhängen, wie die jungen Athleten damit klarkommen, dass sie erstmals am Samstag einen Vor- und dann hoffentlich am Sonntag einen Endlauf zu bestreiten haben“, sagt VfL-Trainerin Birgit Hamann, die frühere Olympia-Teilnehmerin.
Für Valentin Specht ist das Erreichen des 300-Meter-Hürden-Finales wohl kaum zu schaffen, er will aber seine persönliche Bestzeit unter 43 Sekunden drücken. Ebenfalls über die lange Hürden-Distanz hat sich Pia Kohler für die Titelkämpfe qualifiziert.
Die Tochter des Sindelfinger Abteilungsleiters Jürgen Kohler kann ihre Bestzeit deutlich verbessern, wenn sie den richtigen Hürden-Rhythmus findet. In der Bestenliste vor der Sindelfingerin liegt Victoria Breitschwerdt von der Spvgg Holzgerlingen, die an einem guten Tag ins Finale kommen kann.
Gute Aussichten auf der Hürdenstrecke hätte auch Jacqueline Hamann, doch der Stabhochsprung findet zeitgleich zu den Vorläufen statt.
Kann die VfL-Athletin nach Verletzungspause in den Bereich ihrer Bestleistung von 3,55 Metern hoch springen, ist ein Platz auf dem Treppchen möglich.
Dorthin kam bei den süddeutschen Meisterschaften dank ausgezeichneter Wechsel überraschend die 4×100-Meter-Staffel des SV Nufringen und holte Silber. In Bremen müssen sich die Jungs von Trainer Andreas Surbeck jetzt allerdings mit anderen Kalibern messen.
Die Sindelfinger Staffel verzichtet dagegen wegen drohender Zeitplan-Kollisionen mit anderen Disziplinen in Bremen auf die Teilnahme.
Paul Specht will eine Medaille in Bremen holen. Bild: Burgstahler/A
Quelle: SZ-BZ Online