Der VfL Sindelfingen ist Verbandsliga-Tabellenführer. Beim SKV Rutesheim setzte sich die Mannschaft von Maik Schütt dank des sechsten Saisontreffers von VfL-Kapitän Oliver Glotzmann mit 1:0 durch.
Eigentlich ist das Erreichen des bestmöglichen Ergebnisses in der DNA eines jeden Fußballers und Trainers fest verankert. Gelangt man allerdings zu früh in die Nähe des besagten Zieles oder sogar darüber hinaus, zieht das auch allerlei Gefahren mit sich. Der VfL Sindelfingen befindet sich derzeit in dieser Situation, und Maik Schütt wird nicht müde zu betonen, dass der 1. Platz, den sein Team seit dem 1:0-Sieg beim SKV Rutesheim einnimmt „nur eine Momentaufnahme“ sei. „Wir freuen uns zwar über den Sieg und den guten Saisonstart, bilden uns aber gar nichts darauf ein.“
Die Bescheidenheit des Sindelfinger Trainers in Ehren, das Nachbarschaftsduell beim Liganeuling offenbarte aber einmal mehr die neugewonnene Stabilität im VfL-Spiel. Noch ist nicht alles Gold, was glänzt, aber die wichtigsten Zahlen sprechen nun mal eine deutliche Sprache: Sindelfingen hat die meisten Punkte auf dem Konto, stellt die beste Offensive und auch die zweitbeste Defensive. Und mit Oliver Glotzmann weiß der VfL auch noch den besten Torschützen in seinen Reihen.
Der Ersatz-Kapitän in Vertretung des verletzten Daniel Kniesel blüht mit der Binde am Arm auf und avancierte auch in Rutesheim zum Matchwinner. Eine Woche nach seinem Dreierpack gegen Schwäbisch Hall erzielte Glotzmann in der Partie beim Aufsteiger den entscheidenden Treffer. Einen langen Ball von Frederick Mohr nahm der Sindelfinger Stürmer in der 29. Minute gekonnt mit der Brust mit und drosch den Ball aus sieben Metern an SKV-Torwart Marijo Milcic vorbei ins kurze Eck.
Bis zum Sindelfinger Führungstreffer waren beide Teams auf Vorsicht bedacht. Offensivszenen gab es kaum. Nach Wiederanpfiff folgte die fast schon obligatorische Schwächephase der Sindelfinger. Erst nach gut einer Viertelstunde konnten sich die Gäste aus der Rutesheimer Umklammerung lösen. Nach Ballgewinn von Timo Krauß steckte Oliver Glotzmann in der 63. Minute schnell auf Endrit Syla durch, der den Ball frei vor Marijo Milcic über den Rutesheimer Torhüter lupfte, aber eben auch um Haaresbreite am SKV-Gehäuse vorbei. Den Aktionen der Hausherren, die weiterhin unermüdlich anliefen, fehlte es in der Folge an der nötigen Präzision. Eine weit bessere Chance, und damit die Entscheidung auf dem Fuß, hatte in der 87. Minute Lars Jäger. Der eingewechselte VfL-Stürmer stibitzte seinem Gegenspieler den Ball weg, lief auf Marijo Milcic zu, scheiterte jedoch am SKV-Schlussmann. „Die Chancen für ein zweites Tor hatten wir, leider haben wir keine davon genutzt“, monierte Maik Schütt.
Nach dem Schlusspfiff hielt sich der Ärger des VfL-Coaches darüber aber in überschaubaren Grenzen. Sein Team hatte das „schwere Auswärtsspiel aufgrund der besseren Torchancen verdient gewonnen. Jetzt haben wir zehn Punkte auf dem Konto, und die haben Gewicht. So einen Saisonstart wünscht man sich als Trainer natürlich“.
Rutesheims Coach Rolf Kramer hingegen haderte mit dem Ergebnis: „Wir hatten mehr verdient, weil wir besser waren. Leider haben wir uns aber kaum Torchancen herausgespielt.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch, Sautter, Mohr, Maier (90.+2. Minute Bäuerle), Feigl, Krauß, Klein (82. Minute Balzer), Mijic (71. Minute Gans), Syla (64. Minute Jäger), Glotzmann
Oliver Glotzmann (Zweiter von rechts) lässt sich für das Tor des Tages feiern. Bild: Zvizdiç Quelle: SZ/BZ-Online