Zu Beginn war es nur ein Gerücht, dann stand er auf einmal beim ersten Athletiktraining tatsächlich mit der Mannschaft im Sand. Sven Metzger, 26-jähriger Ex-Volleyballprofi vom TV Rottenburg, kehrt nach seinem offiziellen Karriereende in der Bundesliga zu seinem Jugendverein VfL Sindelfingen zurück.
Der VfL Sindelfingen startet am Sonntag um 15.45 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gegen den VfB Friedrichshafen III in die Oberligasaison. Sven Metzger ist bereit.
Mit 26 Jahren die Bundesliga-Karriere zu beenden, das hört sich früh an. Warum dieser Schritt?
Sven Metzger: „Im letzten Jahr habe ich mein Studium beendet und dabei das zweite Standbein ‘berufliche Entwicklung’ immer im Blick gehabt. Leider sind Beruf und Leistungssport im Volleyball nur mit Abstrichen verknüpfbar, und wenn ich was angehe, dann richtig. Daher möchte ich vorerst meine ganze Energie in meine berufliche Laufbahn stecken. Nebenher ist aber sicher noch weiterhin ein bisschen Platz für den schönsten Sport der Welt – nur eben nicht mehr als Profi. Ich bin für meine Zeit in Rottenburg super dankbar und ebenso allen Beteiligten, die mich auf dem Weg begleitet haben, und würde alles nochmal genauso machen.“
Und warum nun zum VfL Sindelfingen zurück in die Oberliga?
Sven Metzger: „Der Kontakt zum VfL ist eigentlich nie ganz abgerissen. Mein Vater war hier, auch nachdem ich den Verein als Jungspund damals verlassen hatte, Trainer und ist auch jetzt noch ab und an bei den Heimspielen. Und falls ich auch mal Zeit hatte, habe ich gerne meinen beiden Cousins Jonas und Timo Breuer zugeschaut. Auch Alex Horvath, das Sindelfinger Urgestein kenne ich schon lange – in Summe ist der VfL einfach eine coole Truppe, mit der es bestimmt Spaß macht, und außerdem mein Heimatverein. Passend dazu arbeite ich schließlich auch in Sindelfingen. Insgesamt also eine runde Sache.“ Wie waren die ersten Trainingseinheiten?
Sven Metzger: „Für mich ging es darum, wieder reinzukommen und die Leute kennenlernen. Menschlich hat es direkt gepasst und sportlich sind wir dabei uns zu finden. Mein Einstand wurde noch nicht gefeiert, wird aber definitiv noch nachgeholt.“
Was bringt die neue Saison und wie ist die Rolle im Team des VfL?
Sven Metzger: „In erster Linie erwarte ich Spaß mit den Jungs, der Erfolg wird von ganz alleine kommen. Ich versuche mit meiner Erfahrung, auch wenn ich mit der Jüngste bin, an der ein oder anderen Stelle frischen Wind reinzubringen. Natürlich muss es mein Ziel sein, leistungstechnisch eine Säule zu sein, auf die man sich verlassen kann, um dadurch die Teamkollegen mitzureißen und noch mal neu zu pushen. Und natürlich erwarte ich geile Spiele für die Fans in der Festung Stadtmitte.“
Letztes Jahr hat der VfL seine bisher beste Oberligasaison auf Platz drei beendet. Gibt es eine Prognose für die neue Saison?
Sven Metzger: „An Prognosen will ich mich nicht wagen, die werden an der Börse gemacht. Ich setze auch nicht gerne ergebnisorientierte Ziele. Mein Ziel ist mit der Mannschaft eine geile Saison zu spielen, Spaß zu haben, mich ins Team einzubringen und dann wird der Erfolg kommen. Tabellenmäßig will ich natürlich das letztjährige Ergebnis lieber toppen als zu unterbieten.“
Sven Metzger
Position: Diagonal / Annahme-Außen Größe: 1,98 Meter Stationen: 2003 bis 2004 TSV Grafenau, 2004 bis 2006 VfL Sindelfingen, 2006 bis 2008 TV 1861 Rottenburg, 2008 bis 2012 Volley Young-Stars Friedrichshafen, 2012 bis 2017 TV 1861 Rottenburg Sportliche Erfolge: Zweimal 3. Platz Deutsche Meisterschaften (Jugend), 2. Platz Bundespokal, Nominierung Junioren-Nationalmannschaft.
Sven Metzger in Aktion beim Vorbereitungsturnier am letzten Samstag. Bild: z Quelle: SZ/BZ-Online