„Auftrag erfüllt, das war vor allem kämpferisch eine hervorragende Leistung!“ Volker Blumenschein, Trainer der Landesliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen, war nach dem 27:25-Heimsieg gegen die HSG Ostfildern genauso begeistert wie die rund 450 Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle.
„Unser Ziel war es gleich im ersten Heimspiel eine Euphorie zu entfachen, und ich denke, das ist uns gelungen“, strahlte Volker Blumenschein nach getaner Arbeit mit seinen Spielern um die Wette. Gegen eine starke HSG Ostfildern musste die HSG Böblingen/Sindelfingen über 60 Minuten an ihre Grenzen und teilweise darüber hinaus gehen. Dieser Einsatz beim ersten Auftritt vor eigenem Publikum könnte für das Team aber einiges an Zinsen abwerfen. Denn nicht nur der Coach der HSG Böblingen/Sindelfingen ist sich sicher: „Die Zuschauer, die heute hier waren, werden wiederkommen und noch weitere Bekannte animieren es ihnen gleich zu tun.“
Bereits vor dem Anpfiff hatte Volker Blumenschein „richtig Bock auf das Spiel“, und seine Schützlinge taten es ihm gleich und starteten engagiert in die Partie. Auch wenn noch nicht alles nach Plan klappen wollte, am Einsatz der HSG Böblingen/Sindelfingen gab es nichts auszusetzen. Jedoch waren es die Gäste, die zu Beginn vorlegten, die Blumenschein-Sieben aber umgehend nachziehen konnte. Der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen wechselte dabei schon nach zehn Minuten seinen zweiten Block ein, der nicht nur dem Stammpersonal die notwendigen Pausen verschaffte, sondern vollauf überzeugte. Stefan Trunk sowie Mischa Herok am Kreis hielten die Hausherren bis zum 9:9 (18.) im Spiel. Gewechselt wurden die Seiten mit einer 15:14-Führung für Böblingen/Sindelfingen.
Die Gastgeber erwischten auch nach dem Seitenwechsel den besseren Start, lagen nach zwei Treffern des vorne wie hinten bärenstarken Stefan Trunk mit 17:15 (36.) in Führung, fanden sich aber nur vier Minuten später auch schon wieder mit 17:18 im Hintertreffen. „Spätestens da war klar, dass das eine ganz enge Kiste wird“, ahnte Volker Blumenschein. Und der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen behielt Recht. Die Führung wechselte hin und her, ehe plötzlich die Gäste die besseren Karten in der Hand zu halten schienen. In der 54. Minute erzielte Patrick Pfeiffer die 25:24-Führung für Ostfildern und nach einem Fehlwurf der Hausherren hatten die Gäste Ballbesitz.
Nun aber wuchsen die Akteure der HSG Böblingen/Sindelfingen über sich hinaus. Während Torwart Daniel Meyer gar keinen Ball mehr passieren ließ, brauchte es vorne eine Initialzündung von Urs Bonhage, um dem Spiel die entscheidende Wende zu geben. Nach einem Ballverlust machte das Rückraum-Ass der HSG Böblingen/Sindelfingen nicht nur seinen Fehler in der Defensive umgehend wieder gut, sondern legte danach noch das 26:25 nach.
Mit den Zuschauern im Rücken, die sich in der Schlussphase berauscht von ihren Sitzen erhoben, machte schließlich Stefan Trunk mit seinem achten Treffer den 27:25-Heimsieg perfekt. „Mit diesem Erfolg hat sich die Mannschaft für ihre gute Vorbereitung belohnt“, freute sich Volker Blumenschein, der trotz des Sieges „aber auch viele technische Fehler“ sah. Vom Kampfgeist seiner Mannschaft hingegen war der Coach der HSG begeistert. „Alle Spieler haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen, und ich messe das nicht nur an den Toren. Wir wollten eine Euphorie entfachen. Beim Blick ins Publikum denke ich, dass uns das gelungen ist. 450 Zuschauer bei einer Landesligapartie sind wahrlich nicht üblich.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Scheer (beide im Tor); Heinkele (1 Tor), Petri (1), Trunk (8), Wild (1), Herok (2), Tischner (1), Bonhage (5), Raff (1), Todt (4/davon 3 Siebenmeter), Achim Schwab, Müller (1), Markus Schwab (2)
Der Jubel über den Sieg der HSG Böblingen/Sindelfingen kannte am Samstag in der Sommerhofenhalle keine Grenzen. Bild: Photo 5 Quelle: SZ/BZ-Online