Nach mehr als 20 Jahren ist eine Judo-Mannschaft des VfL Sindelfingen wieder erstklassig: Mit jeweils deutlichen 6:1-Siegen über den SV Neuhaus und den bisherigen Tabellenführer PSV Weimar haben die Frauen ihr Meisterstück gemacht.
Die Weimarerinnen führten punktgleich mit den Sindelfingerinnen, aber mit einer besseren Unterbewertung, die Tabelle an. In der Unterriedenhalle hatten sie zunächst das Team des SV Neuhaus mit 6:1 geschlagen. Im nun folgenden Ligafinale zwischen VfL und Weimar musste die Entscheidung über den Aufstieg fallen. Und diese Entscheidung fiel deutlich zugunsten der Sindelfingerinnen aus. Zunächst startete VfL-Kämpferin Regina Schneider (bis 78 Kilogramm) mit einem vorzeitigen Sieg per Haltegriff über die Weimarerin Franziska Just. Dem folgte nach nur 23 Sekunden Kampfzeit der Sieg der Sindelfingerin Roxana Conradus (bis 52 Kilogramm) über Anne Spitchka, die im Würgegriff ihrer Gegnerin aufgeben musste. Bianca Chiara Schmidt (bis 63 Kilogramm) siegte anschließend mit einem Haltegriff über die Weimarerin Svenja Liermann.
Janina Hofäcker – für den VfL in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm am Start – hatte es nun in der Hand, mit einem Sieg über ihre Weimarer Kontrahentin Kira Blei den vorzeitigen Mannschaftssieg zu sichern. Und sie enttäuschte nicht: Mit zwei großen Wertungen – jeweils für Innenschenkelwürfe – löste sie großen Jubel in der Halle und bei ihren Mannschaftskolleginnen aus: Das VfL-Team führte nun 4:0 und konnte nicht mehr geschlagen werden. Aber noch hatten die Sindelfingerinnen drei weitere Einzelkämpfe vor sich: Im ersten der drei Kämpfe musste Lena Kramer in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm der Weimarerin Helene Foede den Vortritt lassen und verlor. Aber anschließend sicherten VfL-Schwergewichtlerin Aylin Mill mit einem Haltegriff bei der Weimarerin Janina Bonitz und Jessica Schwickert (bis 70 Kilogramm) ebenfalls mit einem Haltegriff bei ihrer Weimarer Gegnerin Karolin Förste den glatten 6:1-Sieg des VfL-Teams.
Blieb auf dem Weg zur Südmeisterschaft und zum Aufstieg noch der Mannschaftskampf gegen das Team des SV Neuhaus. Und auch diese Aufgabe erledigten die Sindelfingerinnen mit Bravour und siegten 6:1. Anschließend war der Jubel groß. Es gab Sonnenblumen und viele Komplimente für die VfL-Kämpferinnen. „Sie wollten unbedingt aufsteigen und haben das auch konsequent durchgezogen. Hut ab vor dieser Leistung, mit der wir zum Saisonbeginn nicht gerechnet hatten“ kommentierte ein glücklicher Marc Meiling – im Vorstand der VfL-Judoabteilung für den Leistungssport zuständig – den Durchmarsch des Frauenteams. Trainer Thomas Schwitalla, der die VfL-Kämpferinnen in nur einer Saison zur Zweitliga-Meisterschaft geführt hat, richtete nach dem großen Lob für seine Kämpferinnen den Blick gleich wieder nach vorne: „Die erste Bundesliga ist ungleich anspruchsvoller als die Zweite. Da liegen zum Teil Welten dazwischen. Deshalb werden wir uns unbedingt verstärken müssen.“
Für die Sindelfinger Judofrauen gab es für den Bundesliga-Aufstieg jeweils eine Sonnenblume. Trainer Thomas Schwitalla (rechts) fordert für die kommende Runde Verstärkungen. Bild: Vilz Quelle: SZ/BZ-Online