Die Verbandsligakicker des VfL Sindelfingen haben das Viertelfinale im WFV-Pokal erreicht. Beim Landesligisten TSV Heimenkirch gewann die Mannschaft von Maik Schütt – aufs Feld geführt vom lange verletzten Kapitän Daniel Kniesel – mit 2:1 und beendete damit gleichzeitig die drei Pflichtspiele andauernde Niederlagenserie.
Die Erleichterung in Reihen des VfL Sindelfingen war nach dem Schlusspfiff des Pokalkampfs beim TSV Heimenkirch förmlich zu greifen. Nach dem knappen 2:1-Erfolg herrschte überall Erleichterung und auch Trainer Maik Schütt, der noch am Wochenende mit Fieber im Bett lag und die 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Normannia Gmünd nicht vor Ort mitverfolgen konnte, huschte ein Lächeln übers Gesicht. „Der Sieg tut gut. Ich freue mich vor allem für die Jungs, weil sie zuletzt enttäuschende Wochen erlebt haben.“
Den Bock wollten Trainer und Spieler gemeinsam wieder umstoßen und kehrten für das Pokal-Achtelfinalduell in Heimenkirch zu alten Tugenden zurück, die in den vergangenen drei Wochen verloren gegangen schienen. Acht Gegentore hatte der VfL in dieser Zeitspanne kassiert und war – trotz der Favoritenrolle als höherklassiger Verein – in Heimenkirch vor allem auf die eigene Defensive bedacht. Das hielt den TSV aber nicht davon ab, trotzdem den Weg nach vorne zu suchen. Im Gegenteil: Die erste Chance verbuchte nach neun Minuten der Gastgeber, der einen Aufbaufehler von Noah Sautter und einen Stellungsfehler von Frederick Mohr durch Kapitän Markus Hutterer fast zur 1:0-Führung genutzt hätte.
Erst nach knapp einer Viertelstunde wagten sich auch die Sindelfinger in die Offensive und hatten nun ihre beste Phase. Angeführt von Daniel Kniesel, der nach fast einem halben Jahr Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback gab, spielte der VfL den Gegner teilweise an die Wand. „Bis zur 32. Minute hatten wir sieben gute Chancen“, war Maik Schütt mit dem Auftreten seiner Elf insgesamt zufrieden. Nicht aber mit der Verwertung der Möglichkeiten: „Wir haben es leider verpasst, das eine oder andere Tor zu erzielen und haben den Gegner so am Leben gehalten.“
Ordentlich zurecht kamen die Sindelfinger nach anfänglichen Schwierigkeiten auch mit dem ungewohnt kleinen Kunstrasenplatz in Heimenkirch, auf den der TSV aufgrund des Dauerregens kurzfristig ausgewichen war. „Das war aber keine Schikane seitens des TSV“, beschwichtigte Maik Schütt, der von einem „sehr sympathischen Gegner“ sprach. „Die haben sich dafür entschuldigt und uns nach dem Spiel sogar einen Kasten in die Kabine gestellt.“
Trotz des guten Miteinanders vor, nach und auch während des Spiels – Schiedsrichter Daniel Traub (SG Griesingen) zückte nur eine Gelbe Karte – kannte die Schütt-Elf nach Wiederanpfiff keine Gnade mit dem TSV. Die Überlegenheit gipfelte schließlich in der längst überfälligen 1:0-Führung. Über Kapitän Daniel Kniesel und Alex Aleman Solis kam der Ball zu Oliver Glotzmann, der den Heimenkirchener Torhüter Christian Paintner umspielte und das Spielgerät schließlich über die Torlinie schob. „Das war sehr schön gespielt“, gab es Applaus vom VfL-Coach.
Der hatte danach aber wieder weniger Grund zur Freude, denn seine Mannschaft ließ nach der Führung ein paar Prozentpunkte nach – was die Hausherren prompt zum schmeichelhaften Ausgleich nutzten. Christian Wucher ließ Sindelfingens Schlussmann Alexander Bachmann keine Abwehrchance und erzielte in der 71. Minute das 1:1.
„Das Gegentor fällt aus dem Nichts“, ärgerte sich Maik Schütt, dem aber die Reaktion seiner Mannschaft darauf gefiel: „Wir haben uns kurz geschüttelt und zurückgeschlagen.“ Flügelflitzer Alex Aleman Solis, einer der Aktivposten im VfL-Spiel, zog in der 85. Minute nach innen, steckte perfekt auf den eingewechselten Timo Krauß durch, der den 2:1-Siegtreffer markierte.
Maik Schütt lobte die „gute Ordnung auf dem Platz. Und wir waren diszipliniert, da gab es kein gegenseitiges Gemaule mehr. Wir freuen uns über den Einzug ins Viertelfinale, wollen nun aber auch in der Verbandsliga wieder zurück in die Spur. Sehr gefreut habe ich mich über die Rückkehr von Daniel Kniesel, der seine Feuertaufe bestanden hat. Es hat gut getan, ihn wieder auf dem Platz zu sehen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Balzer, Sautter (61. Minute Schuster), Mohr, Maier, Kniesel (61. Minute Krauß), Feigl, Wetsch (74. Minute Perez), Mijic, Aleman Solis (86. Minute Boneberger), Glotzmann.
Zwei Tore von Oliver Glotzmann und Timo Krauß haben am Ende gereicht. Nach dem umkämpften 2:1-Erfolg bei Landesligist TSV Heimenkirch stehen Maik Schütt (schwarzes T-Shirt) und die VfL-Kicker im Viertelfinale des WFV-Pokals. Bild: Photo5/A
Quelle: SZ-BZ Online