Fußball (Männer): Abstiegsränge rücken bedrohlich nahe

Der VfL Sindelfingen hat den Vorstoß ins WFV-Pokal-Viertelfinale nicht nutzen können, um auch in der Verbandsliga wieder Fuß zu fassen. Beim 1:3 beim TSV Essingen setzte es ohne den erkrankten Trainer Maik Schütt bereits die vierte Niederlage in Serie. Die Abstiegszone ist damit nur noch zwei Punkte entfernt.
Einig waren sich die Verantwortlichen des VfL Sindelfingen nach der Partie. „Wir hatten mehr verdient“, sagten Co-Trainer Elvir Adrovic, der den mit Fieber im Bett liegenden Maik Schütt an der Seitenlinie vertrat, sowie Thomas Dietsche unisono. Zu Zählbarem reichte es dem VfL im Auswärtsspiel beim TSV Essingen dennoch nicht. Der Sportliche Leiter des VfL Sindelfingen sprach von einer „brutalen Offensivqualität des Gegners. Wir haben alles reingehauen, leider hat es nicht gereicht“.
Dennoch überwog in Sindelfinger Reihen trotz der verständlichen Enttäuschung die Zuversicht. Elvir Adrovic hatte „ein gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. Thomas Dietsche fügte hinzu: „Diese solide und körperlich anspruchsvolle Leistung müssen wir wiederholen, dann werden wir auch wieder erfolgreich sein.“
Dass der VfL-Tross wieder punktlos nach Hause fahren musste, war unter anderem seiner fehlenden Kaltschnäuzigkeit zuzuschreiben. Die Möglichkeiten, um auch die nötigen Tore zu erzielen, hatten die Sindelfinger zuhauf. Alleine das Abschlussglück ist dem VfL derzeit nicht hold. Schon nach sechs Minuten bot sich Oliver Glotzmann die Chance zur Führung, jedoch konnte er die scharfe Hereingabe von Alexander Wetsch nicht kontrolliert auf das gegnerische Tor bringen.
Auf der anderen Seite hatte aber auch Daniel Serejo vier Minuten später das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am aufmerksamen David Kocyba im Sindelfinger Kasten. In der elften Minute probierte es Christian Mijic aus 16 Metern, seinen Schuss konnte Essingens Schlussmann Philipp Pless zur Ecke klären. Seinerseits Glück hatte der VfL dann eine weitere Minute später, als ein Schuss von Christian Essig an den Innenpfosten klatschte.
Das Spiel blieb auch in der Folge gutklassig, wobei die Hausherren in der 23. Minute den ersehnten Durchbruch schafften. Nach einem Freistoß von Christian Essig aus dem Halbfeld drückte Patrick Faber im Duell zunächst VfL-Innenverteidiger Noah Sautter weg und schließlich den Ball per Kopf zum 1:0 unter die Latte. Der Sindelfinger Abwehrspieler hätte seinen Fehler vier Minuten später beinahe wieder gutgemacht. Einen Freistoß von Max Maier verlängerte Noah Sautter an den langen Pfosten, wo Daniel Kniesel den Ball aus kurzer Distanz und mit der Sohle nur an den Pfosten setzte.
Der Punktspieleinsatz des Kapitäns machte sich trotz dieser verpassten Chance positiv bemerkbar. „Mit Daniel wirkt alles stabiler“, sagte Thomas Dietsche, der den knappen Pausenrückstand als gerecht einstufte. „Der TSV hatte minimale Vorteile.“ Davon war nach Wiederanpfiff aber nichts mehr zu sehen. Sindelfingen drängte auf den Ausgleich und kontrollierte das Spiel vollauf, jedoch verstrichen einige gute Chancen ungenutzt. Eine sehr gute Möglichkeit bot sich dem VfL in der 62. Minute. Einen Distanzschuss des eingewechselten Niko Klein ließ Philipp Pless nach vorne prallen, machte dann beim Nachschuss von Oliver Glotzmann seinen Fehler aber wieder wett.
Zwei Minuten danach war aber auch der Essinger Schlussmann geschlagen. Einen Schuss von Alex Aleman Solis lenkte Philipp Pless noch an den Pfosten. Oliver Glotzmann setzte nach, spielte den Ball wieder nach innen, wo Lars Jäger frei stehend diesen über die Torlinie drückte – 1:1. „Absolut verdient zu diesem Zeitpunkt“, freute sich Elvir Adrovic. In der Folge aber spielte Essingen seine ganze Klasse aus. Während Noah Sautter in der 74. Minute per Kopf das mögliche 2:1 aus VfL-Sicht verpasste, schoss Christian Essig seine Farben in der 85. Minute zurück auf die Siegerstraße. Aus 28 Metern düpierte er den spät reagierenden David Kocyba. Der VfL warf nun alles nach vorne, fing sich in der Nachspielzeit aber noch einen weiteren Gegentreffer ein. Michael Wende vollendete einen Konter zum 3:1-Endstand.
VfL Sindelfingen: Kocyba, Krauß, Sautter, Mohr, Wetsch, Feigl (74. Minute Boneberger), Kniesel, Mijic (73. Minute Klein), Maier (61. Minute Jäger), Aleman Solis (87. Minute Syla), Glotzmann (80. Minute Perez)
Sindelfingens Stürmer Lars Jäger erzielte den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1, konnte die vierte Niederlage in Serie – 1:3 beim TSV Essingen – aber auch nicht verhindern. Bild: Photo 5/A Quelle: SZ/BZ-Online