Um wieder die Wunschformation an Trainern für den „Tag des Talents“ der Leichtathletik-Abteilung des VfL Sindelfingen zusammenzustellen, bedurfte es für Trainer Werner Späth und Jugendleiter Hans-Jürgen Burgstahler bis zuletzt starker Nerven und viel Improvisationstalent.
Werner Späth, Trainer zahlreicher Olympiateilnehmerinnen, zuletzt Nadine Hildebrand, wollte die Hürdeneinheit übernehmen, assistieren sollte Aleksandar Gacic, Dritter der deutschen Jugendmeisterschaften über 110 Meter Hürden. Kugelstoßer Simon Bayer sollte seine Spezialdisziplin vermitteln und Sprinter Johannes Wiesner die seine.
Nun ergab es sich, dass Trainer Peter Wiesner seinen Sohn zu einer Trainingseinheit eingeplant hat, wobei sich in Jan Schenk schnell Ersatz fand. Dass dann auch noch Simon Bayer sich Anfang der Woche krankmeldete, machte es nicht einfacher. Jan Schenk, als 7000-Punkte-Zehnkämpfer auch mit den Wurfdisziplinen gut vertraut, übernahm daraufhin den Wurfpart, Werner Späth den Sprint. „Aleksandar bekommt die Hürden auch alleine hin, da kann er mal zeigen, was er im Olympiastützpunkt bei Bundestrainer Marlon Odom alles gelernt hat“, meinte Späth.
In den Genuss des Ganzen sollten dieses Jahr 9 Athleten der Jahrgänge 2005 bis 2003 kommen. Mit Axel Walther, Felix Krauss, Alexander Krebs und Carlos Toscano waren Gewinner zahlreicher Medaillen auf Kreis- und Regionalebene am Start. Auch an den württembergischen Meisterschaften durften alle teilnehmen, im Falle Carlos Toscano sogar mit Medaillengewinn im Stabhochsprung in der Halle und draußen.
Den Jahrgang 2004 repräsentierten Lisa Kaupp und Arne Dümmler, beide mehrfache Medaillengewinner bei Kreis- und Regionalmeisterschaften, Teilnehmer bei den württembergischen U14-Bestenkämpfen und beim WLV-Talentsportfest. Aus dem Jahrgang 2005 waren dabei: Hannah Gotsch, Lennart Specht und Lukas Gärtner, auch sie mehrfach dekoriert bei Kreis- und Regionalmeisterschaften, bei den Bestenkämpfen dabei und zum Teil jetzt schon im Besitz der Qualifikationsnorm für das nächstjährige WLV-Talentsportfest.
Während des Aufwärmprogramms mit Aleksandar Gacic traf dann auch Jan Schenk ein und brachte seinen WG-Kumpel mit, Simon Bayer. „Ich bin wieder fit genug, um hier mitmachen zu können“, meinte der Fünfte der U23-EM. Daraufhin sahen sich die drei jungen Athleten im rollierenden System jeweils zwei bis vier Schülern gegenüber, während Werner Späth sich zurückzog und beobachtete. „Aleksandar hat die Übungen klar und sachlich vermittelt und konnte sie natürlich in Perfektion vorführen“, war das Urteil des Meistertrainers. „Das war schon etwas ungewohnt, wenn man mal auf der anderen Seite steht. Aber man kann dadurch gut reflektieren, was man selbst im Training macht“, meinte der 18-Jährige.
Spitzensportler und Hoffnungsträger: Aleksandar Gacic, Jan Schenk, Werner Späth, Simon Bayer (oben von links), Axel Walther, Alexander Krebs, Arne Dümmler, Lukas Gärtner, Lennart Specht (Mitte von links), Lisa Kaupp, Hannah Gotsch, Carlos Toscano und Felix Krauss (unten von links). Bild: Burgstahler
Quelle: SZ-BZ Online