Mit einem 2:2-Unentschieden – nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand – gegen den VfB Neckarrems hat der VfL Sindelfingen die Hinrunde beendet. Das erneut von Co-Trainer Elvir Adrovic betreute Team rangiert damit nach der ersten Saisonhälfte mit 22 Punkten auf einem ordentlichen sechsten Tabellenplatz.
Wenn man gegen ein Team, das auf dem unteren Relegationsplatz um den Ligaverbleib kämpft, im eigenen Stadion unentschieden spielt, fällt das Fazit auf den ersten Blick enttäuschend aus. Wenn man aber einen 0:2-Rückstand aufholt, am Ende 2:2 spielt und damit den Abstand auf die Gefahrenzone der Tabelle wahrt, darf man als Mannschaft dennoch zufrieden sein. Ganz so weit wollte Elvir Adrovic, der erneut den grippekranken Cheftrainer Maik Schütt an der Seitenlinie vertrat, zwar nicht gehen. Aber auch der Co-Trainer hob nach dem 2:2 gegen den VfB Neckarrems das Positive hervor: „Die Moral in der Mannschaft stimmt.“
Dass bei seiner Elf nicht alles Gold war, was glänzte, war Elvir Adrovic aber auch nicht entgangen. „Letzte Woche, bei der 0:4-Niederlage in Dorfmerkingen, haben wir besser gespielt“, konstatierte er. „Natürlich hatte Dorfmerkingen eine größere Qualität zu bieten, aber insgesamt waren wir dort viel präsenter als heute gegen Neckarrems.“ Elvir Adrovic trauerte dabei den frühen Chancen von Lars Jäger (12.), Timo Krauß (18.) und Alex Aleman Solis (19.) nach: „Wenn wir eine dieser drei guten Möglichkeiten nutzen, nimmt das Spiel vielleicht einen ganz anderen Verlauf.“
Allerdings hatte Sindelfingen, das ohne seinen verletzten Kapitän Daniel Kniesel auskommen musste, in der 15. Minute auch großes Glück, nicht schon früher in Rückstand zu geraten. Noah Sautter überraschte David Kocyba mit einem Rückpass, den der VfL-Torwart mit letztem Einsatz gerade so von der eigenen Torlinie kratzen konnte. Machtlos war David Kocyba hingegen in der 27. Minute. Daniel Spiegelhalter bediente Tim Scheuerle, der mit seinem Schuss Frederick Mohr tunnelte und damit den Sindelfinger Schlussmann überraschte – 0:1.
Der Rückstand tat dem Spiel des VfL gar nicht gut. Das Bemühen konnte man den Gastgebern nicht absprechen. Gegen die tief stehenden Neckarremser offenbarte Sindelfingen aber große Probleme. Kurz nach Wiederanpfiff kam es noch dicker. Tim Scheuerle schaufelte eine Flanke an den langen Pfosten, wo Viktor Ribeiro ungehindert zum 2:0 für Neckarrems einköpfen konnte.
Im Gegenzug landete ein Schuss von Lars Jäger aus spitzem Winkel noch am Außennetz. Vier Minuten später zappelte der Ball dann auch von der Innenseite im Netz des Neckarremser Tores. Ausgangspunkt war ein Freistoß des zur Pause eingewechselten Endrit Syla. Eine Kopfballstafette über die beiden Innenverteidiger Frederick Mohr und Noah Sautter landete bei Oliver Glotzmann, der fünf Meter vor dem gegnerischen Tor stehend, aus der Drehung den 1:2-Anschlusstreffer markierte. „Diese schnelle Antwort war ganz wichtig“, so Elvir Adrovic.
Erst in der Schlussphase ging es im gegnerischen Strafraum wieder zur Sache. Einen langen Ball von Timo Krauß konnte Oliver Glotzmann in der 84. Minute per Kopf noch nicht im Neckarremser Tor unterbringen. Zwei Minuten später war wieder Timo Krauß Ausgangspunkt der nächsten Chance. Sein Pass erreichte Lars Jäger. Der VfL-Stürmer ließ noch zwei Gegenspieler aussteigen, ehe er flach ins lange Eck traf – 2:2.
Dass es bei diesem Ergebnis blieb, lag auch an Oliver Glotzmann. Der Torjäger hatte in der Nachspielzeit den Siegtreffer auf dem Fuß, nachdem VfB-Torwart Luis Loucao einen Schuss des agilen Timo Krauß genau vor die Füße von Glotzmann klatschen ließ, dieser aber volley vorbeizielte.
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch (73. Minute Klein), Mohr, Sautter, Maier, Feigl, Krauß, Aleman Solis (46. Minute Syla), Mijic (82. Minute Boneberger), Jäger, Glotzmann
Der Sindelfinger Lars Jäger nimmt Maß, kurz darauf zappelt die Kugel zum 2:2 im Tor des VfB Neckarrems. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online