Die VfL Sindelfingen Ladies zeigten im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Frauenfußball-Rekordmeister 1. FFC Frankfurt eine couragierte Leistung. Am Ende zog die Schick-Elf mit 1:3 den Kürzeren.
„Mit Fußball hat das nichts zu tun. Das ist eher Schlittschuhlaufen“, sagte die dänische Nationalspielerin Lise Overgaard Munk. Der schneebedeckte Kunstrasenplatz beim Glaspalast ließ ein gepflegtes Kurzpassspiel nur sehr schwer zu. Die individuelle Klasse des 1. FFC Frankfurt setzte sich dennoch durch. Die Hessinnen gewannen mit 3:1 bei den VfL Sindelfingen Ladies und zogen in das DFB-Pokal-Viertelfinale ein. „Die äußeren Bedingungen kamen uns natürlich zugute. Ich bin trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung. Wir haben uns sehr achtbar geschlagen“, sagte Alexander Schick, Trainer der VfL Sindelfingen Ladies.
200 Zuschauer froren bei Minusgraden gestern Nachmittag gemeinsam um die Wette. Bereits nach acht Minuten knackte der Frauenfußball-Rekordmeister aus der Bankenmetropole den Sindelfinger Defensivriegel. Tanja Pawollek passte mustergültig auf Lily Agg, die aus kurzer Distanz das 0:1 markierte. Wer nun dachte, der Favorit würde nachlegen, der täuschte sich. Die VfL Sindelfingen Ladies standen kompakt in der Defensive und boten munter Paroli. „Es war klar, dass wir gegen diesen hochklassigen Gegner kein Offensivspektakel abbrennen. Die Mädels haben richtig gut verteidigt und Frankfurt so vor einige Probleme gestellt“, sagte Alexander Schick.
Es dauerte bis zur 36. Minute, ehe der VfL das erste Mal gefährlich vor das Frankfurter Tor kam. Gästetorhüterin Desiree Schumann hatte allerdings keine Probleme mit dem Schuss von Celina Lienemann. Schiedsrichterin Sonja Kuttelwascher hatte ein Einsehen mit den Spielerinnen und Zuschauern und pfiff pünktlich zur Halbzeit.
Auch im zweiten Durchgang wurden die VfL Sindelfingen Ladies früh auf dem falschen Fuß erwischt. Lise Overgaard Munk ließ ihre individuelle Klasse aufblitzen und erzielte nach einer sehenswerten Einzelleistung in der 49. Minute den zweiten Frankfurter Treffer. Nun schaltete der Erstligist einige Gänge höher. Der VfL hatte nun Probleme, mit dem hohen Tempo mitzuhalten. Frankfurts Tanja Pawollek (62. Minute) und Lily Agg eine Zeigerumdrehung später, scheiterten allerdings knapp. In der 70. Minute war es erneut Lise Overgaard Munk, die den Unterschied ausmachte. Mit einem Flachschuss besorgte Frankfurts Nummer 23 das 3:0 für den Rekordmeister.
Die VfL Sindelfingen Ladies ließen sich dadurch aber nicht runterziehen und gingen weiterhin couragiert zu Werke. Der Mut wurde in der 85. Minute belohnt, als Lea Egner das 1:3 erzielte. Frankfurts Torhüterin Desiree Schumann hatte einen langen Ball unterschätzt. Dies nutzte die eingewechselte Lea Egner eiskalt aus und schob den Ball ins leere Tor. „Den Ehrentreffer haben sich die Mädels durch ihren couragierten Auftritt verdient“, sagte Alexander Schick.
VfL Sindelfingen Ladies: Pfender, Müller, Scharly, Ruess, Blöchl, Rilling, Rolser (ab 74. Minute Vilsmeier) Jana Spengler (ab 59. Minute Egner), Fliege, Carina Spengler, Lienemann (ab 84. Minute Pereira)
Daniel Krauter und die 200 Zuschauer sahen trotz der widrigen Bedingungen ein gutklassiges Frauenfußball-Spiel.
Quelle: SZ-BZ Online