Die Magstadterin Katharina Menz holte sich bei den deutschen Einzelmeisterschaften in der Stuttgarter Scharrena zum vierten Mal den Titel in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Lukas Klemm, Leichtgewichtler des VfL Sindelfingen, landete ebenfalls ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Katharina Menz, die in Magstadt wohnt, für die TSG Backnang startet, sich im Sindelfinger Olympiastützpunkt den sportlichen Feinschliff holt, trumpfte wieder einmal groß auf: Bis auf einen, beendete die Magstadterin all ihre Kämpfe auf dem Weg zu ihrem vierten Meistertitel noch vor Ablauf der regulären Kampfzeit.
Wie gut sie derzeit drauf ist, bekam zuerst die Böblingerin Lena Kramer zu spüren: 12 Sekunden dauerte es, dann hatte sich Katharina Menz mit einem Innenschenkelwurf durchgesetzt. Auch die Thüringerin Jasmine Seifert und die Nordrhein-Westfälin Julia Rotthoff hatten gegen die Magstadterin keine Chance und wurden noch vor Ablauf der regulären Kampfzeit besiegt. Im Finale gegen die Mönchengladbacherin Mira Ulrich machte es Katharina Menz dann spannend. 30 Sekunden vor Schluss erzielte ihre Gegnerin mit einem Hüftfeger eine große Wertung. Aber dieser Rückstand feuerte die Magstadterin nur noch mehr an: Mit einer Energieleistung zog sie routiniert das Tempo an und schaffte es zehn Sekunden vor Schluss, einen sauberen und punktreifen Innenschenkelwurf durchzuziehen, und so das Blatt noch zu ihren Gunsten zu wenden.
Im Leichtgewicht bis 60 Kilogramm waren bei den Männern die beiden VfL-Kämpfer Lukas Klemm und Fabian Hässner am Start. Lukas Klemm erwischte zunächst ein Freilos, räumte im Anschluss den Annener Jens Malewany mit einem Schulterwurf, für den es eine große Wertung gab, aus dem Weg. Und auch der Abensberger Daniel Scheller konnte dem VfL-Kämpfer nichts entgegensetzen und wurde von ihm mit einem Schulterwurf besiegt. Härtester Brocken war für den Sindelfinger auf dem Weg zum Titel der Eppelheimer Jan Mollet: Aber mit einem Schulterwurf samt anschließendem Haltegriff räumte der Sindelfinger auch diesen starken Kämpfer aus dem Wege.
Im anschließenden Finale um Gold gegen den Leipziger Florian Pachel bewies der Sindelfinger Judoka abermals seine derzeit gute Form. Mit zwei Schulterwürfen, für die es jeweils eine große Wertung gab, sicherte sich der Deutsche Vizemeister des Vorjahres diesmal den ersten Platz.
VfL-Judoka Fabian Hässner hatte einen schweren Weg, der nach einem Freilos mit Arbeitssiegen über den Eilbecker Patrick Strutz und den Holzwickeder Niklas Luckai bis ins Viertelfinale gegen den Hennefer Moritz Plafky führte. Dort unterlag der Sindelfinger seinem Gegner und musste sich in der Trostrunde bis ins kleine Finale gegen den Leipziger Florian Pachel durchkämpfen. Dort reichte es dann nicht mehr ganz zur Medaille, Pachel bekam eine große Wertung zugesprochen und Hässner musste mit dem fünften Platz zufrieden sein.
Die VfL-Kämpferinnen Regina Schneider, Dritte der deutschen Meisterschaften des Vorjahres, und Aylin Mill hatten ausgesprochenes Pech. Schneider verlor ihren Auftaktkampf gegen die starke Hallenserin Luise Malzahn. Da Luise Malzahn allerdings überraschenderweise das Pool-Finale nicht gewann, war – dem Reglement entsprechend – Regina Schneider der Weg in die Trostrunde versperrt.
Noch unglücklicher der Weg von VfL-Schwergewichtlerin Aylin Mill: Sie gewann ihren Auftaktkampf gegen die Urmitzerin Katharina Stube, verlor dann gegen die Titelfavoritin, die Zweibrückenerin Jasmin Külbs. Da sich Külbs leicht am Finger verletzt hatte und nicht weiterkämpfte, war auch Aylin Mill der Weg in die Trostrunde versperrt.
Am zweiten Tag der Titelkämpfe standen für den VfL Sindelfingen Philipp Haug (bis 90 Kilogramm), Stefan Wolf (bis 81 Kilogramm), Meike Wegner (bis 70 Kilogramm) und Daniela Brenner (bis 56 Kilogramm) auf der Matte. Wegner und Brenner schieden bereits zu Beginn der Vorrunde aus. Philipp Haug brachte es noch bis zum neunten Platz und Stefan Wolf schied kurz vor dem Erreichen des Pool-Finales ebenfalls aus.
Mit „dicken Backen“ zum deutschen Meistertitel: Lukas Klemm (hinten) attackiert erfolgreich den Annener Jens Malewany.
Quelle: SZ-BZ Online