Leichtathletik: 8,03 Sekunden beim Comeback

Saisoneinstieg geglückt: Die Sindelfinger Hürdensprinterin Nadine Hildebrand ist am Sonntagabend in Dortmund in die Hallensaison gestartet und konnte mit 8,03 Sekunden eine schnelle Zeit vorlegen.

Zehn Tage lang hatte die Sindelfinger Hürdensprinterin zuletzt unter der warmen Sonne Teneriffas hart trainiert. Unter Anleitung ihres Bundestrainers Rüdiger Harksen gab es den letzten Feinschliff.
„Ich bin fit und verletzungsfrei, alles in bester Ordnung“, so die positiven Nachrichten aus dem Trainingslager, das gerade für Sprinter besonders wichtig ist. Schließlich können sie bei milden Temperaturen Starts oder Hürdenüberquerungen üben.
Im kalten Deutschland wäre die Verletzungsgefahr zu hoch. Und nach der vergangenen Saison hat Nadine Hildebrand definitiv genug von Verletzungen. Erst musste sie die Hallensaison komplett streichen, weil sie sich beim ersten Einsatz in Sindelfingen am Beuger verletzte.
Gut genesen startete sie mit starken Zeiten in die Freiluftsaison und verletzte sich prompt erneut am Beuger. Gerade so wurde sie fit bis zu den Deutschen Meisterschaften, sicherte sich ihr Ticket für die Weltmeisterschaften in London, wo sie aber nach dem Vorlauf ausschied. Zu groß war der Trainingsrückstand nach den beiden Verletzungsrückschlägen.
Nach einem langen Aufbautraining ist nun zumindest der erste Schritt geschafft. Beim Indoor Meeting in Dortmund war Hildebrand im 60-Meter-Hürden-Vorlauf 8,14 Sekunden schnell. Im Finale kam es zum Duell mit Ricarda Lobe, im vergangenen Jahr die viertschnellste deutsche Hürdensprinterin. Die Sindelfingerin konnte sich mit deutlichem Vorsprung durchsetzen und siegte in guten 8,03 Sekunden. Die Bestzeit steht bei 7,91 Sekunden und stammt aus dem Jahr 2014. Aktuell führt sie damit die deutsche Hallenbestenliste an, auch wenn mit Pamela Dutkiewicz die WM-Dritte von London noch gar nicht über die Hürdenstrecke unterwegs war. „Ich bin zufrieden, aber ich will in dieser Saison auf jeden Fall noch ein bisschen schneller laufen. Gerade den Start habe ich in Dortmund noch nicht ganz ausgereizt“, sagt Nadine Hildebrand, die noch am meisten Potenzial in ihrer Reaktion aus dem Startblock und dem Bezwingen der ersten beiden Hürden sieht.
Die Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham hat sie ganz nebenbei auch schon geknackt. Bei der starken nationalen Konkurrenz heißt das aber noch lange nicht, dass die Hürdensprinterin auch mit dem internationalen Einsatz planen kann. „Die beiden schnellsten Deutschen fahren zur WM. Bei den deutschen Meisterschaften zählt es, da muss ich Erste oder Zweite werden“, weiß Hildebrand.
Sie rechnet mit starker Konkurrenz, ist sicher aber der eigenen Stärke bewusst. „Ich laufe gerne in der Halle, lange Wettkampfpausen mag ich nämlich nicht und außerdem bin ich eine gute Starterin, deswegen liegen mir die 60 Meter Hürden ganz gut.“ Schon am kommenden Freitag geht es für Nadine Hildebrand weiter, sie hat einen der beliebten Startplätze beim Hallen-ISTAF in Berlin ergattert. „Weil ich in Dortmund gewonnen habe, darf ich dort laufen.“
Geplant sind außerdem die Meetings in Karlsruhe und Düsseldorf, dann kommen auch schon die deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund am 17./18. Februar.
Der Griff an den Oberschenkel: Gleich beim ersten Einsatz in der vergangenen Hallensaison verletzte sich Nadine Hildebrand. Bild: Drechsel
Quelle: SZ-BZ Online