Dreimal Gold gewann die dezimierte Sindelfinger Mannschaft beim Heimspiel im Glaspalast. Bei den süddeutschen Meisterschaften der Aktiven und der Altersklasse U18 zeigten Tobias Dahm und Sabrina Lindenmayer starke Leistungen. Die schnelle 4×400-Meter-Staffel der Blau-Weißen rundete das Ergebnis ab.
„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Tobias Dahm zufrieden. Am Samstag zeigte er, erstmals nach seinem Achillessehnenriss Ende 2016, wieder Stöße deutlich jenseits der 19-Meter-Marke. Im dritten Durchgang wuchtete er seine 7,26 Kilogramm schwere Kugel auf die Siegweite von 19,60 Metern. Neben zwei gültigen Versuchen über die 19 Meter waren auch zwei ungültige Stöße mit dabei, die über die Marke flogen. „Die konnte ich noch nicht ganz halten, aber man hat deutlich gesehen, dass, im Vergleich zu den letzten Wettkämpfen, mehr Konstanz da ist.“
Im insgesamt schwach besetzten Feld hatte es Dahm lediglich mit dem Steinbacher Bodo Göder zu tun, den er um einen guten halben Meter distanzieren konnte. Eine Woche vor den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund zeigt der VfL-Kugelstoßer eine aufsteigende Formkurve. „Zwar fühlt sich das Stoßen noch nicht ganz richtig an, das Gefühl im Ablauf war vor der Verletzung anders, aber ich bin optimistisch, dass sich gute Weiten einstellen, wenn das Gefühl wieder da ist“, sagt Dahm.
Nach einem Dreivierteljahr Stoßpause fehlt ihm einiges an Wettkampferfahrung und an Trainingseinheiten. „Ich mache die Wettkämpfe deswegen aus dem vollen Training. Das ist vielleicht nicht ganz ideal, aber so kann ich meinen Trainingsrückstand aufholen und gleichzeitig Wettkampferfahrung sammeln“, sagt Dahm.
Sabrina Lindenmayer zündete im 60-Meter-Hürdenfinale den Turbo. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nadine Hildebrand sprang Lindenmayer für ihre Trainingskameradin in die Bresche und holte ungefährdet den süddeutschen Meistertitel. Schon im Vorlauf steigerte sie ihre Saisonbestleistung. „Deswegen hatte ich für das Finale schon ein gutes Gefühl, wir waren aber im Vorlauf eng beieinander, den deutlichen Sieg hätte ich nicht erwartet“, sagt Lindenmayer. Umso glücklicher ist sie nach ihrem starken Auftritt. Vor heimischem Publikum erwischte die Sindelfingerin einen bärenstarken Lauf und stürmte nach 8,32 Sekunden ins Ziel. Zuletzt war sie vor drei Jahren schneller. Ihre Saisonbestleitung steigerte Lindenmayer um fast zwei Zehntel-Sekunden und scheint für die deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund bestens gerüstet. „Die Zeit kam für mich schon überraschend. Die ersten beiden Schritte haben sich gar nicht so gut angefühlt, dann bin ich aber gut ins Rennen gekommen.“
Für den goldenen Abschluss sorgten wieder einmal die Viertelmeiler. Yannik Frers, Yannic Krings, Michael Neitzel und Constantin Preis gewannen in 3:20,71 Minuten den süddeutschen Meistertitel.
Ebenfalls mit Saisonbestleistung holte sich Niklas Rippon die Bronzemedaille über die 60-Meter-Hürdenstrecke der Männer. Er steigerte sich auf 8,16 Sekunden. Über einen geteilten dritten Platz durfte sich Leo Lohre freuen. Der Stabhochspringer überwand nach einem Winter voller Verletzungen die fünf Meter und gewann wie auch Lamin Krubally die Bronzemedaille.
Bronze ging auch an den Holzgerlinger Mark Schittenhelm. Er war über die 400-Meter-Strecke schnell unterwegs und sicherte sich mit 50,11 Sekunden Edelmetall. Wie angepeilt stand ein Dagersheimer am Wochenende ganz oben auf dem Treppchen: Stabhochspringer Luca Jakob war in der Altersklasse U18 nicht zu schlagen. Mit übersprungenen 4,30 Metern holte er sich die Goldmedaille.
Saskia Drechsel ist bei mehreren deutschen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften selbst an den Start gegangen und weiß deshalb, wie sich solche Wettkämpfe anfühlen.
Stark: Tobias Dahm. Bild: Drechsel
Quelle: SZ-BZ Online