Ein Spieltag wie gemalt für die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen: Während der Landesliga-Spitzenreiter seine Aufgabe daheim gegen den Tabellenvierten, TSV Köngen, souverän mit 37:27 löste, ließ der ärgste Verfolger, Ober-/Unterhausen, in Pfullingen überraschend Federn.
Vier Punkte beträgt nun der Vorsprung an der Tabellenspitze – für Volker Blumenschein dennoch kein Grund, jetzt schon die Sektkorken knallen zu lassen. Acht Spiele sind bis zum Rundenende nämlich noch zu absolvieren, und dabei warten noch einige Stolpersteine auf die HSG Böblingen/Sindelfingen. „Wenn wir die nächsten beiden Spiele in Rietheim und Dettingen unbeschadet überstehen, sehen wir schon klarer“, lässt sich der HSG-Trainer weiterhin nicht in die Karten schauen.
Prognosen sind eh nicht das Ding von Volker Blumenschein. Viel lieber lässt der am Saisonende zum Drittligisten TSB Horkheim zurück wechselnde Coach auf dem Platz Taten sprechen. Gegen den TSV Köngen gelang das von Beginn an ganz gut. Stets legte seine Mannschaft vor und lag, angeführt von Urs Bonhage und Stefan Trunk, nach sechs Minuten mit 6:3, nach 13 Minuten mit 9:6 vorne.
Die Gäste, die nicht in der gewohnten und von HSG-Seite erwarteten 3:2:1-Abwehrformation agierten, sondern der Blumenschein-Sieben mit einer klassischen 6:0-Deckung entgegentraten, ließen sich noch nicht abschütteln, glichen nach 22 Minuten durch den überragenden Moritz Eisele zum 11:11 aus und lagen eine Minute später sogar erstmals selbst in Führung. Der Köngener Spielertrainer und sein Rückraumpendant Frieder Gänzle waren in der Offensive praktisch Alleinunterhalter beim Tabellenvierten, jedoch musste sich Letzterer nach einer zweiten Zeitstrafe in der 24. Minute defensiv etwas zurücknehmen. Kurz vor der Pause besannen sich die Hausherren aber wieder, und prompt sprang dabei eine 18:15-Pausenführung heraus.
Nach dem Seitenwechsel verwaltete die HSG den Vorsprung, konnte diesen aber zunächst nicht weiter ausbauen. Bis zum 22:20 in der 40. Minute hielt Köngen das Spiel offen, dann zog Böblingen/Sindelfingen das Tempo kontinuierlich an und hatte das Spiel in der 49. Minute bei 30:22-Führung schon gewonnen. „40 Minuten hat Köngen mitgehalten“, sagte Volker Blumenschein. „Dafür mussten sie aber sehr viel investieren. Wir wollten sie ins Schnaufen bringen, das ist am Ende voll aufgegangen.“
In der Tat hatten die Gäste in der Schlussphase nicht mehr viel zuzusetzen. Die HSG hatte nun leichtes Spiel und schoss einen am Ende deutlichen 37:27-Sieg heraus. „Der klare Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung“, war Volker Blumenschein sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannen. Dass Moritz Eisele am Ende 13 und Frieder Gänzle fünf Tore erzielt hatten, bereitete dem HSG-Coach weder während noch nach der Partie Kopfschmerzen.
„Die beiden sind in dieser Liga herausragend. Wir haben uns aber gedacht, solange wir die anderen Köngener Akteure im Griff haben, können die beiden ruhig ihre Tore machen. Trotz des über zwei Drittel der Spielzeit offenen Spiels, hatte ich aber nie das Gefühl, dass wir heute verlieren könnten“, sagte Volker Blumenschein.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Scheer (beide im Tor); Heinkele (2 Tore), Petri (2), Trunk (8), Wild (3), Matthias Root, Tischner (2), Spitzl (3/davon 1 Siebenmeter), Bonhage (6), Raff (2), Todt (5/2), Müller (1), Markus Schwab (3)
Akrobatisch: Stefan Trunk war mit acht Toren erfolgreichster Werfer der HSG Böblingen/Sindelfingen gegen den TSV Köngen. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online