Begonnen hat alles vor 30 Jahren als ambitionierter, zweitägiger sportlicher Wettkampf zwischen Sindelfingen, Dronfield und Schaffhausen. Diesen Anspruch hat das Internationale Partnerstädteturnier der Sindelfinger Badmintonabteilung längst verloren. Stattdessen konzentriert man sich jedes Jahr erneut und sehr erfolgreich auf den eigentlichen Grundgedanken der Städtepartnerschaften – nämlich das Pflegen bestehender und das Aufbauen neuer internationaler Freundschaften. Die Jubiläumsausgabe fand über drei Tage lang in der Schweiz statt.
Als Beitrag zum 725-jährigen Stadtjubiläum hatten die Sindelfinger Badmintonspieler im Jahr 1988 alle Partnerstädte zum Wettkampf geladen. Letztlich gekommen sind Dronfield und Schaffhausen. Weil den Engländern die zugrundeliegende Idee und die Stimmung bei der Premiere so gut gefallen hatten, fand die zweite Ausgabe ein Jahr später in Dronfield statt. Seither wechseln sich die drei Städte jedes Jahr mit der Ausrichtung des Partnerstädteturniers ab. Wobei – der eigentliche Sport ist inzwischen längst in den Hintergrund getreten, zugunsten eines umfangreichen Rahmenprogrammes, das es allen Teilnehmern ermöglicht, sich besser kennenzulernen als dies in einer Sporthalle möglich wäre.
Zur 30. Ausgabe hatten sich die Gastgeber aus Schaffhausen nun wieder mächtig ins Zeug gelegt und sich wieder einiges Neues einfallen lassen. So stand für die achtzehn Sindelfinger und die sechzehn englischen Gäste samstags ein Ausflug in die Innerschweiz auf dem Programm mit Besichtigung einer Tropfsteinhöhle oder alternativ einer Brauereibesichtigung. Weiter ging es nach Luzern, wo die Teilnehmer eine Schokoladenmanufaktur besuchen und ihre eigene Tafel Schokolade kreieren konnten. Anschließend führte der Weg in die Innenstadt von Luzern, wo gerade der Luzerner Stadtlauf mit über 15.000 Läufern stattfand. Auf besonderen Wunsch der englischen Gäste, die seit 30 Jahren nur die nähere Umgebung von Schaffhausen kennenlernen durften, führte ein weiterer Tagesausflug nun endlich in „die richtige Schweiz“ – in die Berge nach Appenzell.
Das eigentliche Badminton-Turnier fand sonntags statt. Traditionell wurden wieder international gemischte Teams gebildet, die ausschließlich in Doppeldisziplinen gegeneinander antraten. Turniersieger wurde das Team „Alligator“ mit Christoph Hornikel und Quentin Krewedl aus Sindelfingen, Fabio de Rosa aus Schaffhausen sowie Ryan Smith, Amanda Jones und John Sumner aus Dronfield.
Vor der finalen Verabschiedung auf der Festung „Munot“ überraschten die Gastgeber noch mit einer spontanen Darbietung der Schaffhauser Hymne „Munotglöcklein“. Die Einladung für das nächste Turnier in Dronfield steht natürlich ebenfalls schon.
Quelle: Thomas Züfle