Die VfL Sindelfingen Ladies haben die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga verpasst und steigen damit in die Regionalliga ab. Am zweiten Spieltag der Relegationsrunde unterlag die Mannschaft von Nadine Rolser und Eva-Maria Virsinger dem Magdeburger FFC mit 0:1.
Als der Schlusspfiff von Schiedsrichterin Kristina Steckermeier (SV Kläham) ertönte, sanken die Spielerinnen der VfL Sindelfingen Ladies fast kollektiv zu Boden. Während um sie herum die Magdeburgerinnen wild jubelnd durch die Gegend sprangen, kullerten in Reihen der Gastgeberinnen reihenweise die Tränen. Die gemeinsame Reise war mit der 0:1-Heimniederlage gegen den Magdeburger FFC vorzeitig beendet. Das letzte Spiel der Qualifikationsrunde für die eingleisige 2. Bundesliga bei der SGS Essen II am kommenden Sonntag hat nur noch statistischen Wert. Der Abstieg in die Regionalliga ist nicht mehr abzuwenden.
Sosehr sich die beiden Trainerinnen der Sindelfinger Ladies auch bemüht hatten, die Spannung im Vorfeld der Vierer-Relegation hochzuhalten, glaubten sie im Grunde selbst nicht mehr richtig an die Qualifikation. „Diese Saisonverlängerung war zu viel für uns“, sagte Nadine Rolser mit Tränen in den Augen. Eva-Maria Virsinger fügte kopfnickend hinzu: „Mit den personellen Rückschlägen in den vergangenen Wochen haben wir eigentlich schon das Maximum herausgeholt. „Wir hatten keine Reserven mehr.“
Virsinger trifft nur die Latte
Dennoch warfen die Gastgeberinnen gegen Magdeburg den letzten Rest Treibstoff noch in den Tank. Da bereits ein Unentschieden mit hoher Wahrscheinlichkeit das Aus bedeutet hätte, versuchten die VfL Ladies bereits in der Anfangsphase einen Treffer zu erzielen, um sich danach aufs Kontern zu verlegen. Optisch waren die Sindelfingerinnen auch klar überlegen, fanden gegen die aufmerksame Magdeburger Defensive aber kein Durchkommen. So spielte sich das Geschehen zwischen den beiden Strafräumen und ohne Höhepunkte ab. Die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen, bot sich Eva-Maria Virsinger nach 38 Minuten. Die VfL-Spielertrainerin nahm aus 28 Meter Maß, allerdings landete der Ball nur auf der Oberkante der Latte.
Magdeburg, das bis dahin offensiv nur sporadisch in Erscheinung getreten war, kam mutig aus der Kabine – und lag nach 51 Minuten überraschend in Führung. Außerhalb des linken Strafraumecks nahm Antonia Schulz Maß, aus 25 Metern schlug der Ball im langen oberen Eck ein. In der Folge versuchten die Sindelfingerinnen noch einmal zurückzuschlagen – ohne Erfolg. Am nächsten dran am Torerfolg war in der 66. Minute Gina Rilling, die nach feinem Pass von Selina Walter Magdeburgs Torhüterin Jana Tauer umspielen wollte, aber an dieser hängen blieb. Drei Minuten vor dem Spielende sah Nina Müller, einer der Aktivposten im VfL-Dress, nach einer Notbremse gegen Emily Hähnel die Rote Karte.
„Es hat nicht gereicht“, war Eva-Maria Virsinger nicht nur die Anstrengung der vorangegangenen 90 Minuten, sondern auch die Enttäuschung über die verpasste Qualifikation anzusehen. „Wir haben heute gegen einen tief stehenden Gegner einfach keine Lösungen gefunden.“
VfL Sindelfingen Ladies: Binley, Müller, Virsinger, Halm, Ruess (59. Minute Machmer), Scharly, Fliege, Walter (81. Minute Egner), Grimm, Ballach (73. Minute Tarmann), Rilling
Quelle: SZ-BZ Online