Leichtathletik: Für die Hürdensprinterin des VfL Sindelfingen ist am Sonntag nach dem ISTAF in Berlin Schluss
Am Sonntag beim ISTAF in Berlin geht die Hürdensprinterin des VfL Sindelfingen, Nadine Hildebrand, das letzte Mal an den Start. Die 30-jährige ehemalige Olympia-Teilnehmerin beendet nach dem Rennen im Olympiastadion ihre Karriere.
„Ich denke, dass ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um erhobenen Hauptes meine Karriere zu beenden. Es war eine wirklich tolle Zeit und ich würde es sofort wieder genauso machen“, sagt Nadine Hildebrand. Am Sonntag beim ISTAF in Berlin fällt der letzte Startschuss für die Hürdensprinterin des VfL Sindelfingen, die auf eine tolle Karriere zurückblicken kann. So ist die 30-Jährige zweimalige deutsche Hürdensprint-Meisterin im Freien (100 Meter) und dreimalige Hallenmeisterin (60 Meter). Zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London fehlten ihr nur 2 Hundertstelsekunden.
2016 war das erfolgreichste Jahr für Nadine Hildebrand. Sie wurde Vize-Meisterin sowohl bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig als auch bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel. Im Mai hatte sie bei der Kurpfalz Gala in Weinheim mit 12,79 Sekunden die Norm für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro erfüllt. Sowohl bei Olympia in Rio als auch bei der Europameisterschaft in Amsterdam schied sie mit einer Zeit von 12,95 Sekunden im Halbfinale aus.
Großes Verletzungspech
Die letzten beiden Jahre waren für die Rechtsanwältin dagegen von Verletzungen geprägt. 2017 zog sich Hildebrand noch vor den deutschen Hallenmeisterschaften einen Muskelfaserriss zu und musste eine Zwangspause einlegen. Ende Mai stieg sie in die Freiluftsaison ein, konnte aber wegen eines neuerlichen Muskelfaserrisses Mitte Juni ihr Potenzial nicht ausschöpfen und wurde bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt nur Vierte. Bei den Weltmeisterschaften in London schied sie in der Vorrunde aus.
In diesem Jahr wiederholte sich das Verletzungspech, denn erneut zog sich Hildebrand vor den deutschen Hallenmeisterschaften einen Muskelfaserriss zu und musste die Hallensaison frühzeitig beenden. Damit verpasste sie auch die Hallenweltmeisterschaften in Birmingham, denn die Norm hatte Hildebrand bereits mehrfach unterboten. Das Verletzungspech spielte bei der Entscheidung die Karriere zu beenden eine große Rolle. „Mein Körper wird auch nicht jünger und ich möchte selbst entscheiden, wann es vorbei ist und nicht gezwungen sein, weil ich nicht mehr geradeaus laufen kann.“
Die Vorfreude auf ihr letzten Rennen am Sonntag im Berliner Olympiastadion ist groß: „Sehr gerne hätte ich meine Karriere mit einem tollen Lauf im EM-Finale in Berlin beendet. Die Summe der Verletzungen haben mich nicht mehr rechtzeitig fit werden lassen, um mir nach meiner Olympiateilnahme auch diesen Traum zu erfüllen. So beende ich meine Karriere also an gleicher Stelle, nur etwas später“, sagt die Athletin des VfL Sindelfingen.
Quelle: SZ-BZ Online