Fußball (Männer): Schütt-Elf überzeugt auf ganzer Linie

Mit einem überzeugenden 3:0-Heimsieg gegen den FC Wangen hat sich der VfL Sindelfingen wieder in die obere Tabellenhälfte der Verbandsliga gespielt. Das Team von Maik Schütt glänzte dabei mit zwei Traumtoren von Lars Jäger und Timo Krauß.

Mehr als die beiden Traumtore freute sich Maik Schütt nach dem Spiel über den gegentorfreien Erfolg. „Der Zu-null-Sieg ist das Beste heute“, sagte der Trainer des VfL Sindelfingen. „Das tut allen Beteiligten gut.“ Mit der zweitschlechtesten Defensive war der VfL in das richtungsweisende Spiel gegen den FC Wangen gestartet. Entsprechend waren sowohl die Sindelfinger als auch der bislang punktlose Tabellenletzte, ausgestattet mit der ligaweit schlechtesten Abwehr, erst einmal auf Torsicherung aus.

VfL tut sich zunächst schwer

Es waren die Gäste, denen sich die erste gute Möglichkeit zur Führung bot. VfL-Torwart David Kocyba wollte das Spiel schnell machen, schoss dabei aber dem Wangener Franz Rädler in die Waden. Der Ball gelangte zu Jan Gleinser, dessen Schuss aber nur am Außennetz landete. „In dieser Situation haben wir den Gegner, der gar nichts wollte, geweckt“, konstatierte Maik Schütt. Große Sorgen, dass es nun einen Sturmlauf des Tabellenschlusslichts geben würde, musste sich der VfL-Coach aber nicht machen. Die Wangener Chance wirkte eher belebend auf das eigene Spiel, denn die Angriffe wurden nun zielstrebiger vorgetragen.
In der elften Minute fast mit dem gewünschten Erfolg. Einen Freistoß von Armin Zukic wehrte Wangens Torwart Julian Hinkel nach vorne ab. Frederick Mohr stocherte nach, den Abpraller konnte Lars Jäger nicht im Tor unterbringen. Sindelfingen blieb dran und hatte durch Ivo Colic in der 16. Minute die nächste gute Chance. Seine Volleyabnahme aus 17 Metern strich haarscharf am gegnerischen Gehäuse vorbei.
Das große Feuerwerk brannten die Hausherren zwar noch nicht ab, kontrollierten das Geschehen aber ohne große Mühe. Ein langer Ball von Lars Jäger gelangte in der 23. Minute zu Armin Zukic, der einen Gegner abschüttelte, letztlich aber aus spitzem Winkel an Julian Hinkel scheiterte. Der Wangener Schlussmann stand auch vier Minuten später im Mittelpunkt. Einen Freistoß von Armin Zukic boxte er genau zu Oliver Glotzmann, konnte dessen Knaller aus 14 Metern aber aus dem unteren Eck fischen. Glück hatte Julian Hinkel in der 32. Minute, als Oliver Glotzmann eine Hereingabe von Lars Jäger nur noch per Hacke, aber ohne Druck auf das Tor bringen konnte.
Offensiv hing beim VfL alles von Armin Zukic und Lars Jäger ab. Letzterer setzte in der 41. Minute an der Eckfahne zum Solo an, ließ drei Gegenspieler stehen, verpasste aber zu schießen, sodass die Gäste klären konnten. Der VfL-Stürmer eroberte aber den Ball zurück und wurde dabei gefoult, die Pfeife von Schiedsrichter Robert Drews (Freiburg) blieb jedoch stumm.

Hellwach nach der Pause

Entschlossen kamen die Sindelfinger aus der Kabine – und machten schnell Nägel mit Köpfen. Nach zwei Halbchancen für Raphael Molitor war es der starke Lars Jäger, der in der 54. Minute den Bann brach. Vorausgegangen war ein Spielzug über sechs Stationen – alle mit nur einem Kontakt. Letztlich steckte Oliver Glotzmann auf seinen Sturmpartner durch, der aus spitzem Winkel das befreiende 1:0 erzielte. „Das war eine Kombination auf allerhöchstem Niveau“, war Maik Schütt begeistert.
Richtig ins Schwärmen geriet der VfL-Trainer – und auch alle Sindelfinger Fans – zwei Minuten später. Nach Ablage von Lars Jäger schraubte sich Timo Krauß in die Luft und drosch den Ball per Seitfallzieher zum 2:0 unter die Latte. Die Zuschauer quittierten den sehenswerten Treffer mit stehenden Ovationen. „Bei beiden Toren geht mir das Herz auf“, strahlte Maik Schütt. Timo Krauß, der sich zu Recht für sein Traumtor feiern ließ, bot sich nur drei Minuten später die nächste große Torchance, jedoch zielte der Defensivspezialist aus zehn Metern frei stehend über das Wangener Tor.
Sindelfingens Kapitän Roberto Klug setzte in der 61. Minute unfreiwillig Jan Gleinser in Szene, der die Vorlage aber nicht nutzen konnte. Genauso wenig in der 64. Minute Okan Housein, der zuerst Noah Sautter austanzte, dann aber an David Kocyba, Roberto Klug und dem Pfosten scheiterte. Just während der Drangphase der Gäste ließ sich aber Wangens Kaan Basar zu einer dummen Aktion hinreißen. Nach Foul an Lars Jäger blieb dieser am Boden liegen. Basar hatte eine Schwalbe Jägers gesehen und deckte den Sindelfinger mit Nettigkeiten ein. Der Unparteiische ahndete das Verbalduell mit jeweils einer Gelben Karte. Da der Wangener bereits eine Verwarnung in der ersten Halbzeit gesehen hatte, durfte er vorzeitig zum Duschen.
Oliver Glotzmann hatte noch zwei gute Szenen, konnte seinen bislang drei Saisontoren aber kein weiteres hinzufügen. Erfolgreicher war in der 88. Minute der kurz zuvor eingewechselte Alex Aleman Solis. Nach feinem Pass von Ivo Colic erzielte der Sindelfinger seinen ersten Saisontreffer – 3:0. Nach dem zweiten Heimsieg in Serie wünscht sich Maik Schütt, „nun wieder zur Heimmacht zu werden. Dieser Sieg war ganz wichtig, ansonsten wären wir wieder unten drin gewesen“.
VfL Sindelfingen: Kocyba, Wetsch, Mohr, Klug, Sautter, Krauß, Molitor (80. Minute Klein), Colic, Zukic (70. Minute Feigl), Jäger, Glotzmann (75. Minute Aleman Solis)
Quelle: SZ/BZ-Online