Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – Calcio Leinfelden-Echterdingen 4:1 (3:1)
Da waren es nur noch zwei: So viele Punkte trennen den VfL Sindelfingen in der Verbandsliga noch vom oberen Relegationsrang. Auch mit Calcio Leinfelden-Echterdingen hatte die Mannschaft von Maik Schütt keinerlei Probleme, siegte mit 4:1 und baute ihre Serie auf 16 Punkte aus den letzten sechs Spielen aus.
Wenn es läuft, dann aber mal richtig. Gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen spielte der VfL Sindelfingen nur phasenweise wie das Spitzenteam, zu dem er während der positiven Serie in den vergangenen Wochen mutiert war. Aber wenn man oben steht und gegen einen Gegner spielt, der sich im Abstiegskampf befindet, dann entscheiden oft Kleinigkeiten zu Gunsten der besser positionierten Mannschaft. Das wurde schon zu Beginn des Spiels klar, als Alexander Wetsch in der zweiten Minute einen Schuss von Gentian Lekaj von der Torlinie kratzte. „Über das 0:1 hätten wir uns nicht beklagen dürfen“, konnte Maik Schütt durchatmen.
Zwei Minuten später durfte der VfL-Trainer dann jubeln. Vom Strafraumeck zog Armin Zukic ab. Leicht abgefälscht landete sein Schuss im Tor – 1:0. Die Führung tat gut, gab den Hausherren aber noch keine Sicherheit. Das individuell klasse besetzte Calcio-Team kombinierte sich in der neunten Minute gekonnt in den Sindelfinger Strafraum, jedoch verpasste es Bastian Joas schlichtweg abzuschließen. Im letzten Moment störte Noah Sautter entscheidend.
Ungewohnte Effizienz
Weit zielstrebiger agierten die Hausherren, die mit dem zweiten Vorstoß auch prompt das zweite Tor nachlegten. Leinfelden-Echterdingen verteidigte hoch, was dem VfL immer wieder Räume verschaffte. In der 15. Minute stand Armin Zukic dann mutterseelenallein vor dem Gäste-Tor und ließ sich die Chance zum 2:0 nicht nehmen. In der Folge drängte der Gastgeber auf die Vorentscheidung, nicht ohne hinten die ein oder andere Chance zuzulassen. Das lag aber weniger an Schwächen der Sindelfinger Defensive, als mehr an der spielerischen Klasse von Calcio. So musste Timo Krauß sich lang machen, um in der 17. Minute einen Schuss von Gentian Lekaj zu blocken.
Bezüglich der Effizienz seiner Elf hatte Maik Schütt in den vergangenen Wochen trotz der ligaweit besten Offensive immer wieder Grund zur Klage gehabt. Nicht so am Samstagnachmittag. Auch wenn sich Oliver Glotzmann in der 23. Minute nach Traumpass von Armin Zukic von Gäste-Torwart Henning Bortel noch nach außen abdrängen ließ, stand es schon drei Minuten später 3:0 für Sindelfingen. Einen Freistoß von Armin Zukic vom Strafraumeck fälschte der ehemalige Böblinger und Gärtringer Abwehrspieler Lukas Zweigle entscheidend ins eigene Tor ab.
Francesco Guerra hatte genug gesehen. Der Calcio-Coach nahm nach einer halben Stunde gleich zwei Wechsel vor, brachte dabei unter anderem den Ex-Sindelfinger Endrit Syla für den ebenfalls ehemaligen VfL-Kicker Niko Zalac. Vorne aber standen sich seine Spieler immer noch gegenseitig im Weg. Symptomatisch für den Auftritt der Gäste war die 33. Minute, als Bastian Joas frei stehend aus acht Metern seinen Teamkollegen Gentian Lekaj abschoss. Dennoch, Calcio blieb dran, während die Hausherren den Vorsprung erst einmal verwalteten. Zwei Mal musste David Kocyba sein ganzes Können aufbieten, um bei Versuchen von Bastian Joas (34.) und Dimitrios Vidic (44.) den Anschlusstreffer zu verhindern. In der Nachspielzeit war aber auch der VfL-Schlussmann machtlos. Eine feine Kombination vollendete Sascha Häcker zum 1:3 aus Sicht der Gäste.
„Es ist mir ein Rätsel, warum wir nach dem 3:0 so passiv waren“, monierte Maik Schütt, bestätigte aber, dass der Gegentreffer seine Spieler noch mehr gewurmt hatte. Vor allem Armin Zukic, seit Wochen schon in bestechender Form, fackelte ein fußballerisches Feuerwerk ab und war an jeder gelungenen Aktion der Sindelfinger beteiligt. Einen Freistoß (47.) des Rückkehrers aus Leinfelden-Echterdingen kratzte Henning Bortel noch um den Pfosten. Ein weiterer Versuch (57.) des VfL-Spielmachers landete auf dem Tornetz.
Glotzmann macht den Sack zu
In der 59. Minute machte der VfL den Sack zu. Einen feinen Lupfer von Alex Aleman Solis nahm Oliver Glotzmann perfekt an und hämmerte den Ball zum 4:1 in die Maschen. Für den Sindelfinger Torjäger bereits der 10. Saisontreffer, mit dem er sich alleine an die Spitze der Verbandsliga-Torschützenliste setzte. In der letzten halben Stunde tat sich nicht mehr viel. Calcio erkannte die Überlegenheit der Sindelfinger an und kam gegen die nun wieder aufmerksam auftretende VfL-Defensive nicht mehr durch. Eher hätten der bärenstarke Ivo Colic (61.) und Florian Feigl (90.) noch das 5:1 erzielen können.
Maik Schütt hakte den 4:1-Erfolg schnell ab, konnte sich einen Seitenhieb in Richtung der Leinfeldener aber nicht verkneifen. „Armin Zukic wurde im Vorfeld von Seiten Calcios in der Presse als Geldkicker hingestellt. Genau, deswegen ist er auch zu uns zurückgekommen, weil wir ja mit Geld um uns werfen. Armin hat auf dem Feld die richtige Antwort gegeben, das freut mich heute am meisten.“
VfL Sindelfingen: Kocyba, Krauß (80. Minute Göcer), Klug, Sautter, Wetsch, Molitor, Colic, Kniesel (79. Minute Simao), Aleman Solis (63. Minute Feigl), Zukic (84. Minute Perez), Glotzmann
Bild: Der VfL Sindelfingen ist in der Verbandsliga nicht aufzuhalten. Bild: automotorart SZBZ Online
Quelle: SZBZ Online