Handball – Württembergliga: SG Schozach-Bottwartal – HSG Böblingen/Sindelfingen 29:29 (17:14)
Im bis zur Schlussminute umkämpften Württemberg-Liga-Duell bei der SG Schozach-Bottwartal nahmen die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen beim 29:29 einen verdienten Zähler mit.
Von einem „gefühlten Sieg nach diesem Spielverlauf“ sprach Harry Sommer nach dem Schlusspfiff der Partie bei der SG Schozach-Bottwartal. „Wir lagen praktisch das ganze Spiel über in Rückstand, vier Minuten vor dem Ende sogar mit 25:28, haben aber nie aufgesteckt und letztlich mit großer Moral doch noch einen Punkt klargemacht“, war der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen bestens gelaunt. Umso mehr beim Blick auf den Kader des Gegners. „Die erste Sechs der SG bringt komplett Drittliga-Erfahrung mit.“
Um in der Beilsteiner Langhanshalle zu bestehen, baute Harry Sommer von Beginn an auf den Teamgeist seiner Mannschaft. In der Folge entwickelte sich eine enge Kiste, in der sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen konnte. Eine erste Schwächephase der HSG nutzten die Hausherren kurz vor der Pause, um sich von 12:12 auf 17:14 abzusetzen. „In dieser Phase haben sich die Fehler gehäuft, und die hat der Gegner sofort bestraft“, bemängelte Harry Sommer.
Der HSG-Coach war aber die Ruhe selbst, trichterte seiner Mannschaft in der Kabine ein, dass „wir zurückkommen werden“ und nutzte dafür die gesamte Breite seines Kaders. So kam unter anderem der seit Wochen verletzte Ingo Krämer überraschend zum Einsatz. In nur fünf Minuten Spielzeit steuerte der spielende Co-Trainer der „BöSis“ sechs Tore, fünf davon per Siebenmeter, bei. „Ingo hat mit angezogener Handbremse gespielt, aber wichtige Tore erzielt“, so Harry Sommer.
Nichtsdestotrotz hinkten die Gäste stets einem Rückstand hinterher. Dieser betrug maximal vier Tore (20:16/37.), schrumpfte aber immer mehr zusammen. Nach genau 50 Minuten gelang Marc Petri der 23:23-Ausgleich. Aber immer dann, wenn die HSG dran war, das Spiel vollends zu wenden, mehrten sich schon wieder die Fehler. Über 26:23 lag die SG Schozach-Bottwartal vier Minuten vor dem Ende mit 28:25 vorne.
Teamgeist entscheidet
In dieser entscheidenden Sequenz der Partie aber obsiegte der Teamgeist der HSG über die individuelle Stärke der Gastgeber. Frederik Todt, Urs Bonhage und Dominic Horsch glichen zum 28:28 aus, ehe Letzterer eine gute halbe Minute vor Schluss mit einem satten Wurf in den Torwinkel den 29:29-Endstand markierte. Ein letzter Angriff der Hausherren versandete.
Während sich in Reihen der SG Schozach-Bottwartal Enttäuschung breitmachte, fielen sich die „BöSis“ gegenseitig um den Hals. Harry Sommer war stolz auf seine Mannen: „Wir haben im gesamten Spielverlauf keine einzige Zeitstrafe kassiert, das spricht Bände für unsere Defensivarbeit. Unsere 6:0-Abwehr hat klasse funktioniert. Am meisten freut mich aber, dass wir trotz des Rückstands nie den Kopf verloren haben. Das Unentschieden ist vollauf verdient – und fühlt sich wie ein Sieg an.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Meyer, Gsell (beide im Tor); Petri (1 Tor), Trunk (2), Horsch (2), Fecker (1), Bonhage (5), Krämer (6/davon 5 Siebenmeter), Raff, Todt (6), Demaili (1), Müller (3), Markus Schwab (2)
Bild: HSG-Linksaußen Florian Müller steuerte drei Treffer zum 29:29-Unentschieden bei der SG Schozach-Bottwartal bei. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZBZ Online