Fußball: Im Glaspalast geht es ans Eingemachte

Fußball: Heute Abend beginnt beim größten Amateur-Turnier Deutschlands das Finalwochenende / Der Titelverteidiger VfL Sindelfingen steigt am Samstag ein

Heute Abend um 17 Uhr eröffnet der TSV Schönaich gegen die U21 des FC Ingolstadt die heiße Phase der Hallenfußball-Gala im Sindelfinger Glaspalast. Bis Sonntagabend duellieren sich 45 Teams um die Krone beim größten deutschen Amateurturnier. Der VfL Sindelfingen geht erstmals als Titelverteidiger ins Rennen.

Die Qualifikation ist gespielt, die zwei verbliebenen Wildcards sind vergeben, und die Gruppen der Endrunde der Hallenfußball-Gala stehen fest: Nach bekanntem Modus spielen jeweils drei Gruppen heute Abend, morgen Vormittag sowie morgen Abend ihre Gruppenphase aus. Aus jedem Block qualifizieren sich jeweils die zwei Erstplatzierten sowie die beiden besten Gruppendritten für den Finaltag. Am Sonntagmorgen werden in der Zwischenrunde in acht Dreiergruppen je zwei Mannschaften für das Achtelfinale gesucht, ehe es dann in den K.-o.-Spielen ans Eingemachte geht.
Aussichtsreichster Kandidat auf den Siegerscheck in Höhe von 2500 Euro und damit Turnierfavorit scheint die U21 des FC Ingolstadt. Die Ingolstädter Zweitligareserve belegt in der Regionalliga Bayern den neunten Tabellenplatz. Ebenfalls mit guten Chancen auf den Turniersieg ausgestattet sind die drei Oberliga-Vertreter SGV Freiberg, FC Germania Friedrichstal sowie die Spvgg Ansbach.
Neben diesem Quartett kommen sechs Verbandsligisten für den Turniersieg infrage. Unter anderem der VfL Sindelfingen, der das eigene Turnier im vergangenen Jahr erstmals gewonnen hat. Mit einer soliden Vorrunde und Rang vier im Rücken genießt bei Maik Schütt aber die Feldrunde absolute Priorität. Dennoch sieht er sein Team beim eigenen Turnier in der Pflicht. „Die Titelverteidigung werde ich nicht als Ziel ausgeben, aber wir wollen so lange wie möglich dabei bleiben“, ist der VfL-Coach guter Dinge. Das VfL-Tor hütet Alexander Bachmann, der vor einem Jahr als bester Schlussmann ausgezeichnet wurde.
Auf eine eingespielte Mannschaft baut die SV Böblingen, die nach der Absage des eigenen Turniers und dem Zwischenrunden-Aus in Herrenberg aber ihre Klasse unter dem Hallendach noch beweisen muss. Mit dem Turniersieg vor drei Jahren schwang sich die SVB zum alleinigen Rekordsieger der Veranstaltung auf und will auch dieses Jahr ein ernstes Wörtchen mitreden.

Reichlich Lokalkolorit:

Gespannt sein darf man auf die Spvgg Holzgerlingen, die traditionell nicht so großen Wert auf die Hallenrunde legt, vor vier Jahren aber bis ins Viertelfinale vorgestoßen ist. Noch besser schnitt vor sieben Jahren der FC Gärtringen ab, der das Sindelfinger Turnier 2012 überraschend gewann. Mit am Ball war damals der aktuelle FCG-Trainer Hanjo Kemmler.
Vervollständigt wird das hiesige Landesliga-Quartett vom TV Darmsheim, der bei der Gala in schöner Regelmäßigkeit das beste Kreis-Team stellt. Vor zwei Jahren landete die Mannschaft von Wolfgang Buck und Tobias Lindner auf dem vierten Rang, im vergangenen Jahr war erst im Viertelfinale gegen den VfL Sindelfingen Schluss. „Wir wollen bei unserem Lieblingsturnier wieder lange dabeibleiben“, schickt Tobias Lindner, 2003 als bester Gala-Spieler ausgezeichnet, eine Kampfansage raus.
Ebenfalls im Viertelfinale erwischte es vor Jahresfrist den GSV Maichingen. Der Gala-Gastgeber konnte das eigene Turnier noch nie gewinnen, will aber versuchen, es dem Mitausrichter Sindelfingen in diesem Jahr gleichzutun. „Wir haben eine richtig starke Mannschaft am Start“, kann GSV-Coach Giuseppe Vella unter anderen auf Dirk Prediger – bester Spieler der 2010er-Gala – sowie auf Futsal-Nationalspieler Manuel Fischer bauen. Insgesamt drei Maichinger Teams werden ab heute Abend um das Weiterkommen kämpfen, da der GSV II sowie die GSV U19 die Qualifikation schafften.
Das Feld der hiesigen Bezirksligisten komplettieren Ehningen, Rohrau, Waldenbuch, Herrenberg, Fortuna Böblingen sowie Schönaich. Dazu kommt der TSV Grafenau, der nachrückt, weil Traisa zu wenige Spieler hat. Über die Wildcard freuen sich der TuS Leider (Bezirksliga Unterfranken) und Feuerbach (Bezirksliga Stuttgart).
Info
Heute ab 17 Uhr spielen unter anderem: TV Darmsheim, TSV Schönaich, TSV Ehningen, TSV Dagersheim, SV Böblingen, SV Rohrau, TSV Merklingen und FC Ingolstadt U21. Am Samstag ab 9.30 Uhr unter anderem: SV Böblingen, VfL Herrenberg, GSV Maichingen II, GSV Maichingen U19, Fortuna Böblingen, Spvgg Holzgerlingen. Am Samstag ab 16.15 Uhr unter anderem: VfL Sindelfingen, TSV Grafenau, FC Gärtringen, GSV Maichingen. Am Sonntag um 9.30 Uhr beginnt die Endrunde. Finale um 19.35 Uhr. Die Sieger: 1984 SV Böblingen 1985 SV Stuttgart-Rot 1986 VfL Nagold 1987 TSV Eltingen 1988 Jägerbataillon 552 1989 SV Böblingen 1990 FV Zuffenhausen 1991 Karlsruher SC 1992 SSV Reutlingen 1993 SC Pfullendorf 1994 TAV Nagold 1995 Enikon Augsburg 1996 SV Böblingen 1997 SV Sandhausen 1998 1. FC Pforzheim 1999 FC Victoria Schwäbisch Gmünd 2000 TAV Nagold 2001 Karlsruher SC 2002 Karlsruher SC 2003 Karlsruher SC 2004 Stuttgarter Kickers 2005 TuS Metzingen 2006 SV Böblingen 2007 FC 08 Villingen 2008 SSV Reutlingen 2009 SGV Freiberg 2010 SV Stuttgarter Kickers I 2011 SG Sonnenhof Großaspach 2012 FC Gärtringen 2013 SSV Reutlingen 2014 SG Sonnenhof-Großaspach 2015 1. FC Nürnberg U21 2016 SV Böblingen 2017 SGV Freiberg 2018 VfL Sindelfingen
Edip Zvizdiç ist für die SZ/BZ seit dem ersten Vorrundentag der Sindelfinger Hallen-Gala am Ball und bleibt es auch bis zum Finale am Sonntagabend.
 
Bild: Als verschworene Mannschaft zeigte sich der VfL Sindelfingen bei der letzten Auflage und gewann erstmals den Titel bei der Hallenfußball-Gala im Glaspalast. Bild: automotorart/A
Quelle: SZBZ Online