Leichtatheltik: Jetzt lernen auch die Bilder laufen

Leichtathletik: Birgit Hamanns Sindelfinger Speedy-Talentschule spült seit dem Jahr 2000 pro Jahr zwei Dutzend Nachwuchssportler in den Verein / Neue Wege mit Image-Videos

23 Kinder haben im Dezember den Sprung geschafft von Speedy in den Verein. Die Sindelfinger Leichtathletik-Schule von Birgit Hamann füttert den VfL wieder mit Talenten. Die ehemalige Olympia-Starterin schlägt dabei jetzt neue Wege ein.

Die Zahl der Kinder pendelt sich seit Jahren etwa zwischen 160 und 180 ein. Immer zum Jahreswechsel wechseln rund zwei Dutzend Talente zum Leichtathletik-Verein. Zumeist geht es zum VfL Sindelfingen, in den die Schmiede eingegliedert ist. Weil sich Qualität herumspricht, gehen immer wieder neue Anfragen ein. „Manchmal sind es Neubürger, deren Kinder früher woanders in die Leichtathletik geschnuppert haben“, sagt Birgit Hamann. Die große Frage ist: Was ist Speedy überhaupt?
Fünf neue Image-Videos bringen auf den Punkt, worum es bei Birgit Hamann und dem elfköpfigen Trainerteam geht. Angefangen bei den Jüngsten, also den Fünf- und Sechsjährigen bis zu den 13-Jährigen gibt es zu jeder Altersstufe das passende Erklärstück in laufenden Bildern. Produziert hat diese mit Taner Özgür ein Mann, dessen Tochter Merve bei Speedy nicht nur ziemlich schnell unterwegs ist, sondern der mit seiner Firma Experience Worldwide (XPW) professionell Clips erstellt.

Das Tempo halten

„Die Idee dazu kam am Rande der Weihnachtsfeier, als er meinte, man könnte meine Amateuraufnahmen mit anderen Bildern untermalen“, sagt Birgit Hamann. Die fünf Videos gibt es jetzt auf der Speedy-Internetseite, und wenn sich Eltern für das Angebot der Leichtathletik-Schule interessieren, schickt sie den Link zum passenden Video per E-Mail raus.
Damit soll die Speedy-Schule das Tempo beibehalten. Die Liste der Sportler, die seit dem Jahr 2000 bei Birgit Hamann auf die Sprünge kamen und es auf beachtliches Niveau schafften, ist lang. Und manchmal geht das über die Leichtathletik hinaus wie bei Ivana Fuso, die zuletzt für Deutschland bei der U17-Fußballweltmeisterschaft in Uruguay im Sturm spielte.
Hohen Promifaktor hat Deutschlands Marathon-Ass Philipp Pflieger, große Namen sind außerdem Stephan Stoll (9. Platz über 400 Meter Hürden bei der Junioren-WM in Peking), Alexander Schwab (Bronze über 1500 Meter bei der Junioren-EM in Tallinn), Johannes Wiesner (Deutscher Jugend-Vizemeister über 100 Meter), Yannik Frers (6. Platz bei den Aktiven über 400 Meter Hürden) oder Aleksandar Gacic (Bronze bei der U20-Hallen-DM).

Starke Jahrgänge

Sehr stark war außerdem die U17 im Jahr 2017, als Paul Specht über 3000 Meter, Benjamin Fisch über 300 Meter Hürden und Birgit Hamanns Tochter Jacqueline im Speerwurf Titel gewannen. Und von der U16-Staffel, die württembergischen Rekord lief, kamen mit Christin Gonsior, Tabea Weber und Carolin Klein drei von vier Läuferinnen aus der Speedy-Schule.
Grundlage, so Birgit Hamann, sei eine altersgerechte Talentförderung mit qualifizierten Trainern und ehemaligen Athleten. So gehörte zuletzt Deutschlands Sprinthoffnung Deniz Almas zum Stab. Speerwerfer Alexander Ott war einst deutscher Kaderathlet, Anna Wiesner und Rahel Dengler bringen jede Menge Erfahrung ein.
Prämisse bei allem, so Birgit Hamann, sei es, dass die Kinder frühzeitig eine Regelmäßigkeit kennenlernen. Nur so könne man Fehler korrigieren und Feinheiten herausschleifen. „Deshalb sollen auch die Kinder, die mit Wettkämpfen nichts am Hut haben, zweimal pro Woche trainieren“, so Birgit Hamann. Und die Kinder, die sich mit anderen messen wollen, sollen drei Einheiten absolvieren. Mindestens. Damit der VfL auch weiterhin die Früchte der kindgerechten Arbeit erntet.
Info
Eines der Videos steht exemplarisch auf www.BBheute.de im Internet. Auf speedy-leichtathletikschule-sindelfingen.de gibt es weitere Informationen. Bei Interesse nimmt man am besten telefonisch unter 01 51 / 67 31 17 82 Kontakt zu Birgit Hamann auf.
Eine gescheite Laufschule wäre bei Jürgen Wegner sicher nicht verkehrt gewesen. Dann hätte der Ex-Kicker des VfL Sindelfingen sicherlich das ein oder andere Sprintduell mehr gewonnen.
 
Quelle: SZBZ Online